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Samstag, 2. Juli 2022

Von der Leyen: „Europa wird Ukraine bis zum allerletzten Schritt in die EU begleiten“

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat in einer Video-Ansprache vor dem ukrainischen Parlament die Fortschritte der Ukraine auf dem Weg in die EU gelobt. Sie machte erneut deutlich, vor welchen Herausforderungen das Land als EU-Beitrittskandidat stehe und versicherte, den Weg der Ukraine „bis zum allerletzten Schritt in die Europäische Union“ zu begleiten.

 

Unterstützung beim Weg als Beitrittskandidat

Die Präsidentin betonte den unerschütterlichen Beistand der EU im Kampf gegen die russischen Invasoren und lobte die ukrainische Regierung und das Parlament dafür, dass sie ihren Staat und Ihre Demokratie trotz großem Widerstand aufrechterhalten haben. „Die Ukraine hat nun eine klare europäische Perspektive und ist EU-Beitrittskandidat – das erschien vor nur fünf Monaten fast unvorstellbar. Daher sollten wir heute in erster Linie diesen historischen Meilenstein feiern.“

 

Die nächsten Etappen in Richtung EU-Mitgliedschaft seien in Reichweite, so die Präsidentin. „Sie werden jedoch harte Arbeit, Entschlossenheit und vor allem ein einheitliches Ziel erfordern.“

 

Wiederaufbau der Ukraine

Die internationale Gemeinschaft setze sich dafür ein, die Bemühungen um den Wiederaufbau des Landes zu unterstützen. Am nächsten Montag werde die Präsidentin gemeinsam mit PräsidentSelenskyj und Ministerpräsident Schmyhal an der Lugano-Konferenz zum Wiederaufbau der Ukraine teilnehmen. „Ihr europäischer Weg und der Wiederaufbau des Landes werden Hand in Hand gehen. Die Ukraine wird vorangehen. Umfangreiche Investitionen müssen getätigt werden. Doch um ihre Wirkung zu maximieren und das Vertrauen der Unternehmen zu stärken, müssen Investitionen mit einer neuen Reformwelle einhergehen.“

 

Notwendige Reformen

Kommissionspräsidentin von der Leyen nannte wichtige Fortschritte, die die Ukraine beim Kampf gegen Korruption bereits erzielt hat, es braucht aber weitere Anstrengungen: „Die Vermeidung und Bekämpfung der Korruption steht seit dem Euromaidan besonders weit oben auf Ihrer Agenda. Sie haben eine beeindruckende Antikorruptionsmaschinerie geschaffen. Jetzt aber brauchen diese Institutionen die Willenskraft und die richtigen Führungskräfte. Eine neue Leitung der Sonderstaatsanwaltschaft für Korruptionsbekämpfung sowie ein neuer Direktor oder eine neue Direktorin des Nationalen Amtes für Korruptionsbekämpfung der Ukraine sollten so bald wie möglich ernannt werden.

 

Von der Leyen betonte weiter: „Oder nehmen Sie Ihre Pläne zur Reformierung des Verfassungsgerichts. Gemäß den Empfehlungen der Venedig-Kommission ist für ein Auswahlverfahren für Richterinnen und Richter eine rechtliche Grundlage erforderlich. Die Institutionen müssen wieder ihre Arbeit aufnehmen, damit sie den Erwartungen Ihres Volkes gerecht werden können. Oder denken Sie nur an den übermäßigen Einfluss von Oligarchen auf die Wirtschaft.Heute ist die Ukraine das einzige Land der Östlichen Partnerschaft Europas, das ein Gesetz verabschiedet hat, um den Einfluss der Oligarchen auf ihr wirtschaftliches und politisches Leben zu durchbrechen. Das ist lobenswert. Jetzt geht es darum, dieses Gesetz rechtlich einwandfrei und unter Berücksichtigung der anstehenden Stellungnahme der Venedig-Kommission umzusetzen.“

 

Ein langer Weg liege vor der Ukraine, aber die EU-Kommissionspräsidenten versprach „Europa wird Sie bei jedem Schritt auf diesem Weg begleiten, so lange wie nötig, in diesen dunklen Tagen des Krieges – bis zum allerletzten Schritt, der Sie in unsere Europäische Union führt.“

 

Sie glaube an die europäische Zukunft der Ukraine. „Der Grund dafür ist die Hartnäckigkeit des ukrainischen Volkes. Ihre Entschlossenheit. Ihre Leidenschaft für Europa. Ihr Wunsch, den europäischen Traum in Ihrem schönen Land zu leben. Wie Präsident Selenskyj in seiner ersten Rede vor diesem Parlament sagte: ‚Europa ist nirgendwo anders. Europa ist hier, in Ihrem Bewusstsein. Und wenn Europa in Ihrem Bewusstsein ist, dann kommt Europa auch zu Ihnen.‘ Es ist Ihr Land. Es ist Ihre Zukunft. Und nur Sie können das erreichen. Sie sind diejenigen, die dieses Land endgültig verändern können. Und das wird am Ende Ihr Triumph sein. Eine freie, wohlhabende und florierende Ukraine. Eine souveräne Ukraine, die endlich Teil unserer europäischen Familie ist.“

 

Weitere Informationen

 

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail oder telefonisch unter (030) 2280 2900.

 

Datum der Veröffentlichung

1 Juli 2022

https://germany.representation.ec.europa.eu/news/von-der-leyen-europa-wird-ukraine-bis-zum-allerletzten-schritt-die-eu-begleiten-2022-07-01_de

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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