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Mittwoch, 6. Juli 2022

vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.: Drei Monate „sprungbrett into work für geflüchtete Menschen aus der Ukraine“ / Brossardt: „Über 1.200 registrierte Unternehmen, 2.500 Stellenanzeigen“

Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat vor drei Monaten die Initiative "sprungbrett into work für geflüchtete Menschen aus der Ukraine“ gestartet und zieht ein positives Fazit. vbw Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt: „Unser Ziel ist und bleibt die gesellschaftliche Teilhabe der geflüchteten Menschen. Die Arbeitsmarktintegration der Menschen, die länger bei uns bleiben, leistet dabei einen wichtigen Beitrag.“ Laut vbw haben sich seit Beginn der Initiative 1.283 Unternehmen registriert und 2.530 Stellenangebote wurden auf der Website inseriert. Die Hotline-Mitarbeiter*innen haben insgesamt 473 Beratungen per Telefon und 241 per Mail durchgeführt. Das Kompetenzermittlungsverfahren Kojack wurde 158-mal angewendet. Seit dem 01. April bis jetzt sind rund 450 Ukrainer*innen den vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft durchgeführten Integrationskursen beigetreten. Die Stellenangebote reichen von IT-Spezialist*innen über Restaurantfachkräfte bis hin zu Produktionshelfer*innen. Brossardt: „Das Projekt spiegelt den Anspruch der vbw wider, Menschen in Arbeit zu bringen – auch in Krisenzeiten setzen wir auf Integration durch Arbeit. Die Integration der ukrainischen Kriegsflüchtlinge stellt eine große staatliche und gesamtgesellschaftliche Aufgabe dar und ist für uns als Wirtschaft eine Herzensangelegenheit.“

 

„sprungbrett into work für geflüchtete Menschen aus der Ukraine“ knüpft an die Initiative „IdA Integration durch Ausbildung und Arbeit“ an, die bis Ende 2019 rund 283.000 der seit 2015 aus Krisengebieten Geflüchteten in ein Praktikums-, Ausbildungs- oder Arbeitsverhältnis in Bayern integrieren konnte.

 

Zur Initiative „sprungbrett into work für geflüchtete Menschen aus der Ukraine“

Die Initiative ist unter www.ukraine.sprungbrett-intowork.de zu erreichen und läuft in enger Abstimmung mit dem Bayerischen Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration, dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales und der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. Umgesetzt wird sie vom Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft (bbw). Die Online-Plattform ist in deutscher und ukrainischer Sprache aufrufbar. Neben Informationen rund um die Integration in Arbeit wird das breite Angebot an Deutschsprachkursen vorgestellt, die vom bbw umgesetzt werden. Das Kompetenzermittlungsverfahren Kojack ist auf Ukrainisch verfügbar und bietet die Chance, frühzeitig die beruflichen Kompetenzen der Bewerber*innen festzustellen. Zentrale Bestandteile der Initiative sind die zweisprachige Hotline +49 (0)89-189 552 91 11 und die E-Mail-Adresse: hotline@sprungbrett-into-work.de, in der alle relevanten Fragen rund um die Integration in Arbeit beantwortet werden. Geflüchtete und Unternehmen erreichen die Hotline von Montag bis Freitag von 08:00 Uhr – 18:00 Uhr.


https://www.vbw-bayern.de/vbw/PresseCenter/Pressemitteilung-zur-Integration-ukrainischer-Gefl%C3%BCchteter-in-den-Arbeitsmarkt.jsp

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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