Stadtarchiv folgt einem Spendenaufruf des Netzwerks
Kulturgutschutz Ukraine
Der Krieg in der Ukraine führt nicht nur zu großem
menschlichen Leid, sondern auch zur Gefährdung und Zerstörung einzigartiger
Kulturgüter, die identitätsstiftenden Charakter haben.
Das Stadtarchiv Regensburg ist nun einem Spendenaufruf des
Netzwerks Kulturgutschutz Ukraine gefolgt, das die Kulturstaatsministerin
Claudia Roth im März dieses Jahres ins Leben gerufen hat. Insgesamt circa 400
Archivkartons sowie circa 25.000 Archivumschläge bzw. Archivmappen stellt das
Gedächtnis der Stadt als Sachspende für bedrohte Kultureinrichtungen – vor
allem Archive – in der Ukraine zur Verfügung. Die Materialien wurden am 28.
Juli ins Stadtarchiv München gebracht, das als Sammelstelle für ganz Bayern im
Rahmen des Netzwerks fungiert. Das Gartenamt stellte dafür einen LKW samt
Fahrer zur Verfügung. Ein Weitertransport der Kartons und Mappen Richtung
Ukraine ist voraussichtlich im September beabsichtigt.
Oberbürgermeisterin Gertrud Maltz-Schwarzfischer freut sich,
dass die Stadt Regensburg auch in dieser Hinsicht Unterstützung leisten kann:
„Wir in Regensburg sind zurecht stolz auf unser kulturelles Erbe, dass
Jahrhunderte überdauert hat und Teil unserer Identität ist. Russland möchte nun
gezielt die ukrainische Geschichte und Kultur auslöschen. Wenn wir über unser
Stadtarchiv einen kleinen Beitrag zum Schutz der dort bedrohten Kulturgüter,
insbesondere auch der schriftlichen Überlieferung leisten können, ist das
eigentlich nur folgerichtig“. Archivleiter Lorenz Baibl ergänzt: „Die
Archivkartons und Umschläge werden von uns aufgrund geänderter
Fachanforderungen nicht mehr benötigt, aber können für in Mitleidenschaft
gezogene Kulturgüter in der Ukraine einen wichtigen Schutz bieten. Gerade
Gedächtnisinstitutionen wie Archive müssen in solchen Situationen auch
grenzüberschreitend zusammenhalten und einander helfen“.
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