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Freitag, 29. Juli 2022

Krieg in der Ukraine: Personalpolitische Herausforderungen im Krisenjahr 2022 – welche Maßnahmen ergreifen deutsche HR-Abteilungen? (2. Quartal 2022)

Im zweiten Quartal befasste sich die Randstad-ifo-Personalleiterbefragung mit den personalpolitischen Auswirkungen durch die aktuellen Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und dem Umgang der Unternehmen mit dieser Situation. Welche Maßnahmen treffen Unternehmen, um den steigenden (Energie-)Kosten sowie der Inflation entgegenzuwirken und dadurch Entlastung für das Unternehmen selbst, aber vor allem auch für die Beschäftigten zu schaffen. Ein weiterer Augenmerk lag auf lohnspezifischen Aspekten: Wurden Löhne bereits erhöht, und wie steht es um Bonuszahlungen? Ein weiterer Punkt ist die Integration geflüchteter Menschen aus der Ukraine in den Arbeitsmarkt.

 

https://www.ifo.de/fakten/2022-07-13/personalpolitische-herausforderungen-im-krisenjahr-2022-welche-massnahmen

Antiziganismusbeauftragter der Bundesregierung reist in die Ukraine

  

Mehmet Daimagüler, Beauftragter der Bundesregierung gegen Antiziganismus und für das Leben der Roma, reist vom 27. bis 31. Juli 2022 in die Ukraine. Vor Ort informiert er sich über die Situation von Holocaust-Überlebenden der ukrainischen Roma und der innerukrainischen Fluchtsituation für Roma.

 

Der Beauftragte trifft sich mit Betroffenen, Vertreterinnen und Vertretern ukrainischer Roma-Selbstorganisationen sowie politischen Vertreterinnen und Vertretern der ukrainischen Regierung.

 

Ebenso wird Mehmet Daimagüler die Gedenkstätte Babyn Jar besuchen und den Opfern mit einer Kranzniederlegung gedenken.

 

Im Anschluss nimmt Mehmet Daimagüler anlässlich des Internationalen Sinti und Roma Holocaust Gedenktag am 2. August an der Gedenkveranstaltung in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau teil und kommt mit Überlebenden zusammenkommen.


Sie sind herzlich eingeladen, die presseöffentlichen Termine der Reise zu begleiten. Bitte melden Sie sich dafür bei Frau Inozemtseva (Yevgeniya.Inozemtseva@opendiplo.de) bis zum Mittwoch, den 27. Juli 2022, 16:00 Uhr, an.

 

Konkret besteht die Möglichkeit folgende Termine zu begleiten:

 

Donnerstag, 28. Juli 2022, Treffen mit Holocaust-Überlebenden der ukrainischen Roma in Uzhhoro, Transkarpatien

Der Beauftragte besucht von der Stiftung EVZ-geförderte Projekte für die Unterstützung von Holocaust-Überlebenden der ukrainischen Roma und führt Gespräche mit Überlebenden.

Uhrzeit: 10:00 Uhr – 13:00 Uhr

Adresse: Begegnungszentrum der Society of Roma of Transcarpathia

Freitag, 29. Juli 2022, Pressegespräch

 

Der Beauftragte berichtet seine Eindrücke zur Situation von Holocaust-Überlebenden der ukrainischen Roma, zur Situation geflüchteter Roma und den Bedürfnissen vor Ort.

Uhrzeit und Adresse: Details folgen

Samstag, 30. Juli 2022, Besuch der Gedenkstätte Babyn Jar

 

Der Beauftragte wird in Begleitung von Botschafterin Husemann die Gedenkstätte besuchen, sich im Rahmen einer Führung über die historischen Ereignisse erkundigen und einen Kranz in Gedenken an die Opfer niederlegen.

Uhrzeit: 10:00 – 12:00 Uhr

Adresse: Gedenkstätte Babyn Jar

 

 

HINWEISE ZUR TEILNAHME VOR ORT

 

Uhrzeit und Ort des Pressegesprächs am 29. Juli werden den angemeldeten Vertreterinnen und Vertretern der Presse rechtzeitig bekannt gegeben.

Ukraine: Unterstützung für die Wissenschaft in Kriegszeiten. „Cologne/Bonn Academy in Exile“ gegründet


Die Universitäten Köln und Bonn tun sich zusammen, um vom Krieg betroffene Forschende aus der Ukraine zu unterstützen. Die neu gegründete „Cologne/Bonn Academy in Exile“ steht auch Forschenden aus Russland und Belarus offen, die aufgrund ihres Widerstandes gegen den Krieg verfolgt werden. Schwerpunkte der Arbeit sind die europäische Integration und eine Stärkung des Wissens über die betroffene Region.

Die Universitäten Köln und Bonn, zwei der größten Universitäten Deutschlands, haben gemeinsam die Cologne/Bonn Academy in Exile (CBA) gegründet. Ziel der neuen Akademie ist es, die Arbeit renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die aufgrund von Russlands Krieg gegen die Ukraine aus ihren Heimatländern fliehen mussten, zu unterstützen. Die Akademie lädt Forschende aus der Ukraine ein, ihre Arbeit in Köln und Bonn fortzusetzen. Sie unterstützt darüber hinaus aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler anderer Nationalitäten, die von diesem Krieg betroffen sind: etwa Menschen aus Belarus und Russland, die aufgrund ihrer Opposition gegen den Krieg verfolgt werden.

 

Die Schwerpunkte der Akademie liegen in den Rechts-, Geschichts-, Kultur- und Sprachwissenschaften. Im Einklang mit der Mitgliedschaftsperspektive der Ukraine in der Europäischen Union ist der Beitrag zur europäischen Integration ein übergeordnetes Ziel der Akademie. Sie wird aber auch darauf hinwirken, regionalspezifisches Wissen zu erhalten und zu erweitern. Daher sind Projekte in den Bereichen vergleichende Politikwissenschaften, Rechtsvergleichung, vergleichende Sprachwissenschaft und europäische Geschichte von zentraler Bedeutung.

 

Die CBA wird eine Gruppe von etwa zwanzig Forschenden aufnehmen, die ihr Studium

abgeschlossen haben und wenn möglich bereits promoviert sind, die als Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler oder erfahrene Forschende an ihren Heimatuniversitäten tätig sind oder bereits eine Professur innehaben.

 

Die Universitäten Bonn und Köln stellen Büroräume und administrativen Support zur Verfügung und erleichtern die Integration der Forschenden in die lokale wissenschaftliche Gemeinschaft. Darüber hinaus helfen sie bei der Suche nach individueller finanzieller Unterstützung aus öffentlichen oder privaten Mitteln.

 

Die Universitäten werden zudem alle Formen des akademischen Austauschs innerhalb der CBA fördern, unter anderem mit Seminaren und Workshops, und versuchen, auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler außerhalb der CBA zu erreichen, zum Beispiel durch Summer Schools, die bereits für den Sommer 2022 geplant sind. Eine gemeinsame Website ist im Aufbau.

 

Erste Informationen zur Struktur der Akademie können unter cb-academy@uni-koeln.de oder cb-academy@uni-bonn.de erfragt werden.

 

 

Kontakt für die Medien:

 

Universität zu Köln

Professorin Dr. Dr. h.c. Dr. h.c. Angelika Nußberger

Akademie für europäischen Menschenrechtsschutz

Professorin Dr. Johanna Hey

Prorektorin für Internationales

cb-academy@uni-koeln.de

 

 

Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn

Professor Dr. Martin Aust

Institut für Geschichtswissenschaft, Abteilung für Osteuropäische Geschichte

Professorin Dr. Birgit Ulrike Münch

Prorektorin für Internationales

cb-academy@uni-bonn.de

https://www.uni-bonn.de/de/neues/122-2022

Donnerstag, 28. Juli 2022

TEN-T: Ukraine und Moldau sollen in EU-Verkehrskorridore integriert werden


Die EU-Kommission schlägt vor, vier europäische Verkehrskorridore auf das Gebiet der Ukraine und der Republik Moldau - einschließlich der Häfen Mariupol und Odessa – auszuweiten. Sie hat dafür ihren Vorschlag von Dezember 2021 angepasst, mit dem die Verordnung zum Transeuropäischen Verkehrsnetzes (TEN-T) angepasst werden soll. Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die geopolitische Landschaft neu definiert. Die Auswirkungen des Krieges auf die globalen Märkte, die Versorgungsketten und die Lebensmittelsicherheit haben gezeigt, dass bessere Verbindungen zu den benachbarten Partnerländern der EU wichtiger sind als je zuvor.

 

Die für Verkehr zuständige Kommissarin Adina Vălean sagte: „Unser Vorschlag wird dazu beitragen, die Verkehrsanbindung zwischen den beiden Ländern und der EU zu verbessern, was den wirtschaftlichen Austausch und Verbindungen für Menschen und Unternehmen gleichermaßen erleichtert. Diese Korridore werden auch beim Wiederaufbau der Verkehrsinfrastruktur in der Ukraine eine wichtige Rolle spielen. Unsere Bemühungen für die Getreideausfuhr aus der Ukraine über die Solidaritätskorridore haben gezeigt, wie wichtig die Interoperabilität des Verkehrssystems ist und, dass wir die Konvergenz innerhalb des EU-Netzes erhöhen müssen, um es widerstandsfähiger zu machen und den Binnenmarkt zu stärken."

 

Die Kommission hat den Boden für diese Erweiterung bereitet, als sie Anfang des Monats überarbeitete Karten für das TEN-T-Netz in der Ukraine angenommen hat.

 

Russland und Belarus werden aus den TEN-T-Karten gestrichen

Mit dem geänderten Vorschlag werden Russland und Belarus aus den TEN-T-Karten gestrichen, da eine Zusammenarbeit mit diesen Ländern in der derzeitigen Situation weder angemessen noch im Interesse der EU ist. Schließlich schreibt der Vorschlag vor, dass neu gebaute Strecken in den EU-Mitgliedstaaten, die eine gemeinsame Landgrenze mit einem anderen Mitgliedstaat haben, mit der europäischen Standard-Spurweite gebaut werden müssen. Weiter werden die Mitgliedstaaten aufgefordert, die Umstellung bestehender Eisenbahnstrecken auf die europäische Standard-Spurweite zu planen, wenn dies wirtschaftlich gerechtfertigt ist.

 

Weitere Informationen:

 

Die ausführliche Pressemitteilung

 

Die Daily News vom 28.7.2022

 

Vorschlag zur TEN-T-Verordnung

 

Pressekontakt: Nikola John , Tel.: +49 (30) 2280- 2410. Mehr Informationen zu allen Pressekontakten hier.

 

Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern beantwortet das Team des Besucherzentrums ERLEBNIS EUROPA per E-Mail der telefonisch unter (030) 2280 2900.

https://germany.representation.ec.europa.eu/news/ten-t-ukraine-und-moldau-sollen-eu-verkehrskorridore-integriert-werden-2022-07-28_de



Mittwoch, 27. Juli 2022

Deutschland unterstützt Schuldenmoratorium für die Ukraine

Deutschland beabsichtigt zusammen mit anderen staatlichen Gläubigern eine koordinierte Schuldendienstaussetzung der Ukraine für ihre bilateralen Schulden im Zeitraum vom 1. August 2022 bis zum 31. Dezember 2023 umzusetzen.

In diesem Zusammenhang wird die heutige Bitte der Ukraine zur einvernehmlichen Aussetzung des Schuldendienstes für Anleihegläubiger und zur Verlängerung ihrer Zahlungsfristen begrüßt. Auch alle weiteren offiziellen bilateralen Gläubiger werden ermutigt, sich mit der Ukraine rasch auf eine Aussetzung des Schuldendienstes zu einigen.

 

Die bilaterale Gläubigergruppe besteht aus Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Kanada und den USA. Die Ukraine erhält mit der vorgesehenen koordinierten Schuldendienstaussetzung zusätzlichen finanziellen Liquiditätsspielraum.


https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Pressemitteilungen/Finanzpolitik/2022/07/2022-07-20-schuldenmoratorium-fuer-die-ukraine.html

EU-Bericht zu Reformen in der Ukraine: wichtige Impulse


Vor der für den 5. September geplanten Tagung des Assoziationsrates EU-Ukraine hat die Europäische Union ihren jährlichen Bericht zum Fortgang der Reformen im Rahmen des Assoziierungsabkommens vorgelegt. Es geht um den Zeitraum 1.12.2020 bis 24.2.2022, also den Beginn der militärischen Aggression Russlands gegen die Ukraine.

 

Der Bericht benennt Herausforderungen, mit denen die Ukraine konfrontiert war: destabilisierendes Handeln Russlands, der Konflikt im Osten des Landes, die Corona-Pandemie. Es wird hervorgehoben, dass die Ukraine der Assoziierung und der weiteren Integration mit der EU trotzdem weiterhin Vorrang einräumt. Wichtige Reformen haben trotz der benannten Herausforderungen neue Impulse erhalten.

 

Vertrauen in eine neue Phase der Beziehungen zur EU

Der EU-Außenbeauftragte und Vizepräsident der Kommission, Josep Borrell, spricht von wichtigen Schritten zur Umsetzung des Assoziierungsabkommens. „Die bislang in diesem Rahmen durchgeführten Reformen ermöglichen es der Ukraine, im Anschluss an den Beschluss des Europäischen Rates über den Status eines Kandidatenlandes der Ukraine mit Vertrauen in die neue Phase ihrer Beziehungen zur EU einzutreten. Die unrechtmäßige und unbewiesene militärische Aggression Russlands gegen die Ukraine wird die EU bei der Unterstützung der Reformagenda der Ukraine nicht umkehren.“

 

Olivér Várhelyi‚ derEU-Kommissar für Nachbarschaft und Erweiterung, fügte hinzu: „Im Jahr 2021 hat die Ukraine ihren Kurs der Reform und der europäischen Integration fortgesetzt. Das hat die Entschlossenheit der ukrainischen Regierung und ihrer Bevölkerung unter Beweis gestellt. Der Beschluss des Europäischen Rates, der Ukraine eine EU-Mitgliedschaftsperspektive und den Status eines Bewerberlandes zu gewähren, wird weitere Reformen erleichtern. Die EU wird die Ukraine in diesem Zusammenhang weiterhin unterstützen und mit den Wiederaufbaubemühungen nach dem Krieg verknüpfen.“

 

Ergebnisse in den verschiedenen Bereichen

Im Bereich Justiz, Rechtsstaatlichkeit und Korruptionsbekämpfung gab es mehrere positive Entwicklungen, insbesondere die Verabschiedung wichtiger Gesetze zur Reform des Hohen Justizrats (HCJ) und die Wiedereinsetzung der Hochrangigen Kommission für Richter (HQCJ). Zu den großen noch offenen Herausforderungen zählt die dringende Reform des Verfassungsgerichts (CCU). Ein neues Gesetz über das Nationale Amt für Korruptionsbekämpfung (NABU) wurde verabschiedet, mit dem ein dringend notwendiger klarer Rechtsrahmen für das Amt geschaffen wird. Das Auswahlverfahren für einen neuen Leiter der Sonderstaatsanwaltschaft für Korruptionsbekämpfung (SAPO) wurde noch nicht abgeschlossen. Das Hohe Gericht für Korruptionsbekämpfung (HACC) baute weiterhin eine solide Erfolgsbilanz auf, und es wurde ein Gesetz über den Schutz von Hinweisgebern verabschiedet. Ein weiterer wichtiger Schritt zur Reform des ukrainischen Systems zur Bekämpfung schwerer Wirtschafts- und Finanzkriminalität wurde mit der Einrichtung des Büros für wirtschaftliche Sicherheit (BES) unternommen.

 

Die Regierung hat im Einklang mit den Grundsätzen der OECD und der europäischen öffentlichen Verwaltung eine neue Strategie zur Reform der öffentlichen Verwaltung verabschiedet und die leistungsabhängige Einstellung in den öffentlichen Dienst wiederhergestellt.

 

Das Eingreifen der Regierung in die Verwaltung des staatseigenen Energieunternehmens Naftogaz gab Anlass zu Bedenken hinsichtlich der Fortführung der Reform der Corporate Governance des staatseigenen Unternehmens (SOE). Ein neuer Gesetzentwurf über die Corporate Governance staatseigener Unternehmen wurde im Juli 2021 in erster Lesung im Parlament angenommen. Ziel ist die Angleichung der ukrainischen Rechtsvorschriften an die OECD-Leitlinien.

 

Der Finanzsektor der Ukraine blieb trotz der Auswirkungen der COVID-19-Krise rentabel. Die Entwicklungen bei der Nationalbank der Ukraine (NBU) stießen jedoch auf Bedenken hinsichtlich der Unabhängigkeit der Zentralbank und der Bankenaufsicht.

 

Im Energiebereich funktionierte der Stromgroßhandelsmarkt der Ukraine weiter, wobei es Anzeichen für Verzerrungen und Marktmanipulation gab. Das strategische Ziel, das ukrainische Stromnetz mit dem kontinentaleuropäischen Netz CEN (Netzsynchronisierung) zu verbinden, war eine der obersten Prioritäten der Ukraine im Elektrizitätssektor und ermöglichte den Anschluss an das Stromnetz am 16. März 2022.

 

Bei den Umweltreformen gab es im Jahr 2021 nur geringe Fortschritte. Im Bereich Klimaschutz hat die Ukraine jedoch ihren national festgelegten Beitrag zum Übereinkommen von Paris und zur nationalen Strategie zur Anpassung an den Klimawandel angenommen und vorgelegt. Es wurde ein Dialog über den Grünen Deal der EU und den ökologischen Wandel in der Ukraine eingeleitet, und es fanden zwei erweiterte Arbeitssitzungen in Brüssel und Kiew statt.

 

Die Ukraine hat im Bereich des digitalen Wandels weiterhin erhebliche Fortschritte erzielt. Die Ukraine hat das Gesetz über die Regulierung der Telekommunikation verabschiedet, was einen wichtigen Schritt zur Angleichung ihrer Rechtsvorschriften an den EU-Besitzstand darstellt. Der digitale Wandel hat bereits zu einer effizienteren und transparenteren Regierung und zur Korruptionsbekämpfung beigetragen.

 

Der vierte Bericht im Rahmen des Visa-Aussetzungsmechanismus vom 4. August 2021 kam zu dem Schluss, dass die Ukraine die Benchmarks für die Visaliberalisierung insgesamt weiterhin erfüllt und Maßnahmen ergriffen hat, um früheren Empfehlungen nachzukommen. Weitere Anstrengungen waren jedoch u. a. in den Bereichen Korruptionsbekämpfung, Geldwäsche und Prävention und Bekämpfung der organisierten Kriminalität erforderlich.

 

Die Europäische Union wird die Ukraine auch in Zukunft bei der Umsetzung ihrer umfassenden Reformagenda unterstützen.

 

Hintergrund

Das AssoziierungsabkommenDiesen Link in einer anderen Sprache aufrufenEN••• zwischen der EU und der Ukraine, einschließlich einer vertieften und umfassenden Freihandelszone, trat am 1. September 2017 in Kraft. Es fördert engere politische Beziehungen, stärkere Wirtschaftsbeziehungen und die Achtung gemeinsamer Werte und ist die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen der EU und der Ukraine und die Unterstützung der EU für Reformen in der Ukraine.

 

Weitere Informationen

Pressemitteilung in voller Länge Diesen Link in einer anderen Sprache aufrufenEN•••

 

Jährlicher Bericht/2021 Association Implementation Report on Ukraine

https://germany.representation.ec.europa.eu/news/eu-bericht-zu-reformen-der-ukraine-wichtige-impulse-2022-07-26_de

Europäische Kommission: Wiederaufbau der Ukraine: Weitere 1,59 Milliarden Euro Finanzhilfe genehmigt


Der Krieg Russlands in der Ukraine hat katastrophale Folgen für die Menschen, die Infrastruktur und die Wirtschaft des Landes. Angesichts dieser extrem schwierigen Situation für die Ukraine hat der Verwaltungsrat der Europäischen Investitionsbank (EIB), der Bank der EU, weitere 1,59 Milliarden Euro Finanzhilfe für das Land genehmigt. Die Mittel sollen die Infrastrukturfinanzierung unterstützen und den dringenden Bedarf decken. 1,05 Milliarden Euro stehen sofort zur Verfügung. Es ist das zweite Solidaritätspaket für die Ukraine, das die EIB gemeinsam mit der Europäischen Kommission schnürt.

 

ValdisDombrovskis, Exekutiv-Vizepräsident der Europäischen Kommission für eine Wirtschaft im Dienste der Menschen, sagte: „Die Europäische Union steht angesichts der brutalen Aggression Russlands unbeirrt an der Seite der Ukraine und ihrer Menschen. Die Finanzhilfe der EIB sichert die finanzielle Tragfähigkeit strategisch wichtiger öffentlicher Unternehmen, die dringende Instandsetzung kritischer Infrastruktur und die Wiederaufnahme der Grundversorgung. Und sie deckt weiteren dringenden Bedarf der ukrainischen Bevölkerung, auch der Flüchtlinge im Land. Die Europäische Kommission wird die Ukraine gemeinsam mit den Mitgliedsländern und unseren internationalen Partnern auf allen Ebenen weiter unterstützen – so lange, wie es notwendig ist.“

 

Die EU stellt dafür eine Garantie im Rahmen des Finanzierungsmandats außerhalb der EU. Anfang März 2022 hatte die EIB bereits 668 Millionen Euro SoforthilfeDiesen Link in einer anderen Sprache aufrufenDE••• bereitgestellt.

 

Das zweite Hilfspaket der EIB in Solidarität mit der Ukraine sichert die Wiederinbetriebnahme der wichtigsten Infrastruktur und Dienste, stärkt die Widerstandsfähigkeit des Landes und stabilisiert seine Wirtschaft.

 

Das Paket hat zwei Schwerpunkte:

 

1,05 Milliarden Euro finanzielle Soforthilfe in Form von Vorab-Auszahlungen aus acht bereits abgeschlossenen Finanzierungsverträgen. Damit kann die ukrainische Regierung vorrangigen kurzfristigen Finanzierungsbedarf decken, strategisch wichtigen Staatsunternehmen unter die Arme greifen, dringend benötigte beschädigte Infrastruktur instand setzen, unterbrochene kommunale Dienstleistungen wieder aufnehmen und vor dem Winter dringende Energieversorgungs- und Energieeffizienz-Maßnahmen durchführen.

Wiederaufnahme EIB-finanzierter Projekte in der Ukraine von insgesamt 540 Millionen Euro dort, wo dies möglich ist – außer in Gebieten, in denen die Kampfhandlungen andauern oder die nicht von der ukrainischen Regierung kontrolliert werden. Ausgewählt wurden Projekte in den Bereichen Energie, Energieeffizienz, Straßen, Verkehr, Bildung und Infrastruktur sowie Wiederaufbau- und Wiederherstellungsprogramme. Wann genau die Auszahlungen erfolgen, hängt vom Projektfortschritt ab.

Die ukrainische Wirtschaft benötigt diese sofortige Unterstützung dringend. Seit Beginn des unprovozierten und ungerechtfertigten russischen Angriffskriegs stehen die EU, ihre Mitgliedsländer und die europäischen Finanzierungsinstitutionen als Team Europa unerschütterlich hinter der Ukraine.

 

Weitere Informationen:

Ausführliche Pressemitteilung Diesen Link in einer anderen Sprache aufrufenDE•••

 

Unterstützung der Ukraine Diesen Link in einer anderen Sprache aufrufenDE•••

https://germany.representation.ec.europa.eu/news/wiederaufbau-der-ukraine-weitere-159-milliarden-euro-finanzhilfe-genehmigt-2022-07-26_de

Dienstag, 26. Juli 2022

Ukrainer können ihre Führerscheine in der EU behalten, so die Abgeordneten

Die Abgeordneten haben am Donnerstag einen Vorschlag unterstützt, der ukrainischen Flüchtlingen erlaubt, ihre Führerscheine in der EU zu behalten.

 

Nur zwei Wochen nach der Vorlage des Vorschlags der Europäischen Kommission haben sich die Abgeordneten mit 561 zu 6 Stimmen bei 5 Enthaltungen darauf geeinigt, das Verfahren für ukrainische Flüchtlinge zur Beibehaltung ihres Führerscheins in der EU zu vereinfachen.

 

Ukrainerinnen und Ukrainer, die vor dem Einmarsch Russlands geflohen sind und vorübergehenden Schutz erhalten haben, können ihren ukrainischen Führerschein weiter benutzen, ohne ihn gegen einen EU-Führerschein umtauschen oder eine neue Fahrprüfung ablegen zu müssen, solange sie den vorübergehenden Schutzstatus haben. Bei Verlust oder Diebstahl des Führerscheins können die EU-Staaten einen neuen EU-Führerschein ausstellen, sofern sie bei den ukrainischen Behörden nachprüfen, ob die betreffende Person in ihrem Land einen gültigen Führerschein besaß und diese Person eine Bescheinigung über ihre körperliche und geistige Eignung vorlegt.

 

Unter bestimmten Bedingungen können ukrainische Flüchtlinge, die als Lastwagen- und Busfahrerinnen und -fahrer gearbeitet haben, ihre in der Ukraine ausgestellten Befähigungsnachweise in der EU anerkennen lassen, nachdem sie eine kurze Schulung und eine Prüfung absolviert haben. Dadurch können sie während der Dauer des vorübergehenden Schutzes in der EU arbeiten und bei der Ausfuhr ukrainischer Waren mithelfen.

 

Nächste Schritte

 

Der Entwurf der Vorschriften muss nun vom Rat formell angenommen werden. Die Verordnung wird fünf Tage nach ihrer Veröffentlichung im Amtsblatt der EU in Kraft treten.

 

Hintergrund

 

Derzeit gibt es keinen harmonisierten EU-Rahmen für den Austausch von Führerscheinen oder Bescheinigungen der beruflichen Befähigung, die von Drittstaaten wie der Ukraine ausgestellt wurden. Die Möglichkeit des Umtauschs von Führerscheinen kann entweder in den nationalen Rechtsvorschriften oder in bestehenden bilateralen Abkommen zwischen EU-Mitgliedstaaten und der Ukraine geregelt werden. Einige Staaten verlangen von Autofahrerinnen und Autofahrern, dass sie eine offizielle Übersetzung ihres ukrainischen Führerscheins zusammen mit einem internationalen Führerschein mit sich führen und diesen nach sechs Monaten Aufenthalt gegen den Führerschein eines EU-Staates umtauschen.

 

https://www.europarl.europa.eu/news/de/press-room/20220701IPR34341/ukrainer-konnen-ihre-fuhrerscheine-in-der-eu-behalten-so-die-abgeordneten

Montag, 25. Juli 2022

ifo: Geflüchtete aus der Ukraine wollen in Deutschland arbeiten

 

90 Prozent der Geflüchteten aus der Ukraine wollen in Deutschland eine Beschäftigung aufnehmen. Zu diesem Ergebnis kommt das ifo Institut in einer Umfrage unter 936 Ukrainer*innen. 42 Prozent arbeiten bereits in ihrem Beruf oder sind auf der Suche nach einer qualifizierten Stelle. 32 Prozent sind auch bereit, unter ihrer Qualifikation zu arbeiten. Als gering schätzen 16 Prozent ihre Möglichkeiten am deutschen Arbeitsmarkt ein. Nur 10 Prozent sehen keine Perspektive zu arbeiten oder haben kein Interesse.

https://www.ifo.de/pressemitteilung/2022-07-21/gefluechtete-aus-der-ukraine-wollen-deutschland-arbeiten

Samstag, 23. Juli 2022

Die Vereinten Nationen: Black Sea Initiative, Ukraine, Iraq & other topics - Daily Press Briefing (22 July 2022)

 

Noon briefing by Farhan Haq, Deputy Spokesperson for the Secretary-General. Highlights: - Black Sea Initiative - Ukraine - Iraq - Sri Lanka - Mali - Burundi - Uganda - Hybrid Briefing on Monday BLACK SEA INITIATIVE This morning, the Secretary-General spoke at the signing in Istanbul of the Black Sea grain initiative. He said that the signing today was a beacon of hope, of possibility and of relief in a world that needs it more than ever.  He said that this is an agreement for the world. It will bring relief for developing countries on the edge of bankruptcy and for the most vulnerable people on the edge of famine. And it will help stabilize global food prices which were already at record levels even before the war – a true nightmare for developing countries.    Specifically, he said, the initiative that was signed opens a path for significant volumes of commercial food exports from three key Ukrainian ports in the Black Sea – Odesa, Chernomorsk and Yuzhny.   The shipment of grain and food stocks into world markets will help bridge the global food supply gap and reduce pressure on high prices, he added.  The Secretary-General emphasized that this initiative must be fully implemented, because the world so desperately needs it to tackle the global food crisis.   We are ramping up efforts to ensure the UN is positioned to deliver on its commitments, he added. The Secretary-General announced the establishment of a Joint Coordination Centre to monitor implementation of the Black Sea initiative.  UKRAINE The Office for the Coordination of Humanitarian Affairs (OCHA) today said that as the war in Ukraine enters its sixth month this Sunday, fighting on the ground remains concentrated in the eastern Donetska oblast. However, air attacks are continuing to impact civilians elsewhere, with the city of Mykolaiv in southern Mykolaivska oblast coming under daily attacks. The UN humanitarian partners confirmed that a large warehouse of humanitarian aid supplies was severely damaged in a missile strike yesterday. The warehouse was storing at least 100 tons of food supplies. Meanwhile, living conditions for all Ukrainians have continued to deteriorate. Over half a million people remain without gas and electricity due to damage to critical infrastructure, especially in the east. People in Mariupol continue to lack access to safe drinking water. And prices of food and basic goods in non-Government-controlled areas of Luhanska oblast are reported to be on the rise. On the response front, the UN has reached 11 million people with some kind of assistance as of 20 July. More good news is that the OCHA-managed Humanitarian Fund allocated $25 million earlier this week. These funds will support Ukrainians living in damaged homes, and those with limited access to gas and water supplies. We have also so far received over 90 per cent, or $2 billion, of the funds required under the current six-month Appeal. We thank all our donors, including the UN Member States, private individuals and businesses, for their trust and for supporting our life-saving work. Full Highlights: https://www.un.org/sg/en/content/noon...


https://www.youtube.com/watch?v=voZYdvgrjrg

Sieben „Fokus Ukraine“-Projekte werden gefördert

Dr. Matthias Klein Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Stiftung Innovation in der Hochschullehre

    Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert sieben Projekte, die in Studium und Lehre auf die Kriegsfolgen für Student:innen und Wissenschaftler:innen aus der Ukraine reagieren. Diese Projekte hat eine Jury aus den Einreichungen zur Ausschreibung „Lernen und Lehre sichern. Fokus Ukraine“ ausgewählt, wie die Stiftung am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Das gesamte Fördervolumen für die ausgewählten Projekte beträgt rund zwei Millionen Euro.

    Das Ziel dieser Förderung ist zum einen, Angebote für Student:innen aus der Ukraine zu schaffen, die ihr Studium digital oder in Präsenz an einer Hochschule in Deutschland fortsetzen möchten. Zum anderen können ukrainische Wissenschaftler:innen und Hochschulangehörige in die Projekte eingebunden werden.

    Eine Hochschule schafft beispielsweise kurzfristig Zugang zu Kursangeboten für Geflüchtete, sodass sie ihr Studium fortsetzen können. Dozent:innen aus der Ukraine werden dort für Lehrangebote in ukrainischer Sprache und die Administration einbezogen. Eine andere Hochschule arbeitet an einem System, wie Studierende ihre aktuellen Studienleistungen in der Ukraine anerkennen lassen können.

    „Es ist großartig, dass deutsche Hochschulen so schnell Unterstützung für ukrainische Wissenschaftler:innen und Student:innen angeboten haben“, sagt Dr. Nicola Bünsch, Teamleiterin Austausch und Vernetzung der Stiftung. „Die ausgewählten Projekte zeichnet aus, dass sie eine enge Anbindung an ukrainische Hochschulen suchen und diese in ihrer Eigenständigkeit auch mittel- und langfristig stärken wollen.“

    Die erfolgreichen Projekte starten nun an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf, der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch Berlin, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Technischen Universität Bergakademie Freiberg, der Universität zu Köln und der Hochschule Mittweida.

    Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre engagiert sich seit 2021 bundesweit für Innovationen in Studium und Lehre. Dafür fördert sie Projekte an einzelnen Hochschulen oder Verbundvorhaben. Zudem schafft die Stiftung Vernetzungsangebote für Gestalter:innen der Lehre, stärkt den Wissenstransfer und fördert den Austausch über Projektergebnisse, Erfolge und Herausforderungen. Sämtliche Mittel dieser neuen Wissenschaftsinstitution werden von Bund und Ländern zur Verfügung gestellt.


    Weitere Informationen:

    https://stiftung-hochschullehre.de/foerderung/lernen-und-lehre-sichern-fokus-ukr...



    Freitag, 22. Juli 2022

    Wiederaufbau der Ukraine: TU Kaiserslautern koordiniert Projekt zur digitalen Lehre für die Stadtentwicklung

     

    Melanie Löw Universitätskommunikation
    Technische Universität Kaiserslautern

      Professor Dr. Detlef Kurth vom Lehrstuhl für Stadtplanung an der Technischen Universität Kaiserslautern (TUK) koordiniert ein neues Projekt, das den Wiederaufbau der Ukraine unterstützen soll, in Zusammenarbeit mit drei Hochschulen in Berlin, Cottbus und Lübeck. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) fördert es im Rahmen eines Sofortprogrammes mit über 200.000 Euro. Dabei geht es um eine neue digitale Plattform, über die Lehrangebote zu Themen des Wiederaufbaus und der Stadtentwicklung zur Verfügung gestellt werden. Außerdem werden ukrainische Studierende und Wissenschaftler in Not mit Stipendien unterstützt und Fachexperten eingebunden.

      2017 hatte die Ukraine mit dem Weißbuch „Stadtentwicklung“ die Ziele der Leipzig-Charta 2020 der EU in ein eigenes, dezentrales Planungssystem übertragen. Der Angriffskrieg von Russland gegen die Ukraine richtet sich nicht nur gegen die eigenständige und demokratische Ukraine, sondern auch gegen die Ziele der EU-Leipzig Charta: die europäische Stadt als Ort von Demokratie, Pluralismus, Rationalismus, Subsidiarität, Gemeinwohlorientierung sowie der öffentliche Raum als Ort des Austauschs, freien Aufenthalts und auch des Protests.

      Diese Themen sollen in den neuen Lehrformaten vertieft werden, um einen nachhaltigen Wiederaufbau in Freiheit zu ermöglichen. „Wir möchten dazu eine digitale Lernplattform entwickeln und aufbauen“, sagt Projektkoordinator Professor Dr. Detlef Kurth. „Sie soll helfen, die Lehre an den ukrainischen Planungshochschulen aufrechtzuerhalten, zu vernetzen und bezogen auf den Wiederaufbau zerstörter Städte thematisch zu vertiefen.“

      Darüber hinaus sieht das Projekt mehrere Stipendien für ukrainische Studierende, Promovierende und Dozenten vor, die sich aufgrund von Kriegsfolgen und Binnenflucht vor Ort in wirtschaftlicher Not befinden. Auch sollen ukrainische Forscherinnen und Forscher in die Arbeit eingebunden werden, die sich an den beteiligten Hochschulen in Deutschland befinden.

      Um die ukrainischen Partneruniversitäten einzubinden, wird es regelmäßig Lehrveranstaltungen und Kolloquien geben.

      Die digitale Lernplattform entsteht in Kooperation mit Professorin Dr. Silke Weidner, Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Professor Frank Schwartze, Technische Hochschule Lübeck, und Professor Christoph Wessling, Technische Universität Berlin. Alle vier beteiligten Professoren haben bereits in den letzten Jahren Workshops mit den Partner-Hochschulen durchgeführt und waren an der Neuaufstellung des Planungssystems in der Ukraine beteiligt.

      In der Ukraine beteiligt sind die Nationale Polytechnische Universität Lwiw, die Nationale Jurij-Fedkowytsch-Universität Czernowitz, die Kyiv National University of Building Construction Architecture, die Universität in Poltava sowie die Universität in Odessa.

      Fragen beantwortet:
      Professor Dr. Detlef Kurth
      Lehrgebiet Stadtplanung
      Tel.: 0631 205-4665
      E-Mail: Detlef.Kurth(at)ru.uni-kl.de

      Universität Marburg unterstützt ukrainische Universität in der Lehre

      Dr. Gabriele Neumann Stabsstelle Hochschulkommunikation

      Philipps-Universität Marburg

      Die Philipps-Universität Marburg (UMR) unterstützt bereits seit März 2022 vom Krieg in der Ukraine betroffene Studierende und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, damit sie ihr Studium und ihre wissenschaftlichen Tätigkeiten weiterführen können. Jetzt hat die UMR erfolgreich ein Projekt beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) eingeworben, das Studierenden der Kiev National Economic University (KNEU) eine Fortführung ihres Studiums ermöglichen und ihnen eine Perspektive auf einen erfolgreichen Studienabschluss geben soll. Das Projekt wird für eine Laufzeit von sechs Monaten mit 250.000 Euro gefördert.

       

      Im Projekt „KNEU on the MO:VE“ verbindet die Universität Marburg Expertise aus dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, der Digitalisierung und der Internationalisierung, um Studierenden der KNEU Zugang zu einem digitalen Lehrangebot zu ermöglichen. Seit 2009 bestehen schon Kooperationsbeziehungen zur KNEU. Seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine stehen Vertreterinnen und Vertreter beider Institutionen in engem Austausch, um Studierende und Forschende der KNEU zu unterstützen – vor Ort in Kyjiw, auf der Flucht oder vor Ort in Marburg.

       

      „Die Universität Marburg verfügt dank etablierter methodisch-didaktischer Strukturen für digital gestützte transnationale Lehr- und Lernformate bereits über ausgewiesene Expertise im Kontext virtueller Kollaborationen mit ausländischen Partnerhochschulen“, erläutert Prof. Dr. Elisabeth Schulte vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften, die das Projekt gemeinsam mit dem International Office der UMR initiiert hat.

       

      Prof. Dr. Marc Steffen Rapp vom Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der UMR und Iryna Ivanets, PhD, Associate Professor an der KNEU und seit März Gastwissenschaftlerin an der UMR, sind maßgeblich am Konzept und der Umsetzung des Projekts beteiligt. „Das Projekt bietet willkommene Unterstützung für ukrainische Lehrende und Studierende und wird die Freundschaft und die Kooperation zwischen den Partneruniversitäten vertiefen“, sagt Iryna Ivanets. Marc Steffen Rapp fügt hinzu: „Ein wesentlicher Beitrag, um auch in diesen Zeiten eine Perspektive für die junge Generation in der Ukraine zu schaffen, ist es, institutionelle Rahmenbedingungen zu schaffen und bereitzustellen, welche den Menschen auch in der aktuellen Situation den Zugang zu Bildung ermöglicht.“

       

      Zum ukrainischen Herbstsemester gehen die ersten digitalen Kurse bei „KNEU on the MO:VE“ an den Start. Schon vor dem offiziellen Semesterstart erhalten die Studierenden Zugang zu den digitalen Kursmaterialien, um die Arbeitsbelastung möglichst flexibel verteilen zu können. Rund 200 Studierende der KNEU werden daran teilnehmen können. Bis zum Projektende sollen bis zu 900 Studierende vom Angebot profitieren. Gemeinsam mit ukrainischen Professorinnen und Professoren sowie Lehrenden wird ein Angebot an eigens konzipierten und zum Teil bereits erprobten wirtschaftswissenschaftlichen digitalen Kursen multimedial aufbereitet, weiterentwickelt und auf geschützten Lernplattformen bereitgestellt. Dazu tragen ukrainische und Marburger Lehrende bei und nutzen modernste digital gestützte Technologien. Die digitalen Angebote werden auf der Lehr- und Lernplattform ILIAS der UMR anwenderfreundlich aufbereitet und für alle Kurs- und Projektteilnehmenden bereitgestellt. „KNEU on the MO:VE“ wird strukturell an das bereits 2021 erfolgreich etablierte virtuelle Austauschprogramm MO:VE (Marburg Online: Virtual Exchange) angebunden.

       

      Die ukrainischen Studierenden erhalten Unterstützung durch eigens auf sie zugeschnittene ILIAS-Schulungen und werden durch speziell weitergebildete Marburger Studierende auf Peer-Ebene fachlich wie interkulturell betreut. Sie erhalten finanzielle Entlastung, indem sie sich für Online- oder Aufenthaltsstipendien bewerben können.

      Die Studien- und Prüfungsleistungen der Studierenden werden direkt an der KNEU verbucht, so dass eine transparente und sichere Anrechnung der Studienleistungen sichergestellt ist.

       

      KNEU und UMR möchten mit „KNEU on the MO:VE“ ein Fundament für den Aufbau eines innovativen digitalen Lehr-, Lern- und Austausch-Formats legen, das die Intensivierung von dauerhaften Verbindungen zu bestehenden ukrainischen Partnern sowie die Ausweitung auf weitere zukünftige (virtuelle) Hochschulkooperationen in der Ukraine ermöglicht.

       

      Ukraine-Hilfsfonds der Universität

       

      Studierende, die durch das Kriegsgeschehen in der Ukraine unmittelbar beeinträchtigt sind, sollen durch einen Beitrag zum Lebensunterhalt unterstützt werden. Im März hatte die Philipps-Universität dafür einen Hilfsfonds eingerichtet.

      Viele Universitätsangehörige sowie Marburger Bürgerinnen und Bürger folgten dem Spendenaufruf. 24.155,52 Euro sind bis Ende Mai in den Hilfsfonds geflossen und können über das International Office an Antragsstellende ausgezahlt worden. Die Anträge auf Unterstützung übersteigen aktuell die vorhandenen Mittel. Umso glücklicher ist man auf Seiten der Philipps-Universität, dass die Stadt Marburg die eingegangenen Spenden nun verdoppelt hat. Der Ukraine-Hilfsfonds fördert aktuell neun Studierende und sechs Studienkollegiat*innen. Eine ukrainische Gastwissenschaftlerin konnte über den Forschungscampus Mittelhessen (FCMH) gefördert werden.

       

      Dabei wurde großzügig aufgerundet. 25.000 Euro schießt die Stadt Marburg zu. „Wir freuen uns sehr über dieses großzügige Engagement der Stadt Marburg“, so Universitätspräsident Professor Dr. Thomas Nauss. „wir können damit betroffenen Studierenden – egal, ob sie bisher schon bei uns studieren oder ihr Studium in ihrer Heimat unterbrechen mussten, um sich und ihre Familien in Sicherheit zu bringen, eine Perspektive bieten.“

      „Millionen von Menschen in der Ukraine haben durch den Krieg nicht nur ihre Heimat, sondern auch ihre bisherige Lebensplanung verloren“, sagt Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies. „Die Stadt Marburg will dazu beitragen, dass betroffene Studierende ihr Studium hier bei uns fortführen können. Fehlende finanzielle Unterstützung darf nicht der Grund sein, warum junge Menschen auch noch ihre berufliche Perspektive verlieren.“

       

      Ukrainische Studierende können sich als Austauschstudierende einschreiben

       

      Die Universität Marburg schreibt auch kurzfristig ukrainische Studierende zunächst als Austauschstudierende ein. Das International Office bietet spezielle Beratung und Unterstützung für die ukrainischen Studierenden. Mehr Informationen sind per Mail erhältlich unter ukraine@uni-marburg.de.

       

      Wissenschaftliche Ansprechpartner:

      Prof. Dr. Elisabeth Schulte

      Institutionenökonomie

      Fachbereich Wirtschaftswissenschaften

      Tel.: 06421 28-23080

      E-Mail: elisabeth.schulte@wiwi.uni-marburg.de

      GEW: „Internationale Hochschulkooperation nicht ab-, sondern ausbauen!“

      Bildungsgewerkschaft zu den drohenden Kürzungen beim DAAD

      Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die Bundesregierung scharf dafür kritisiert, das Budget des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) massiv zu kürzen. „In Zeiten schwerer internationaler Krisen, einer globalen Gefährdung der Wissenschaftsfreiheit und einer beginnenden Wiederaufnahme von Austauschprogrammen nach der Coronakrise will die Bundesregierung ausgerechnet bei der internationalen Hochschulzusammenarbeit den Rotstift ansetzen. Das darf nicht sein!“, kritisierte Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender und Hochschulexperte der GEW am Montag in Frankfurt am Main.

       

      Nach Angaben des DAAD plant die Bundesregierung die institutionelle Förderung um sechs Prozent zu kürzen. „Damit würden auf einen Schlag pro Jahr etwa 700 Studien- und Promotionsstipendien sowie die Förderung von etwa 5.000 Vortrags- und Kongressreisen, Sommer- und Winterkursen wegfallen“, sagte Keller. Kürzungen drohten auch der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) und dem Goethe-Institut.

       

      „Die Halbwertszeit der Versprechen der Ampelkoalition ist dramatisch kurz“, so Keller weiter. Noch im Dezember 2021 hätten SPD, Grüne und FDP in ihrem Koalitionsvertrag die Bedeutung der internationalen Hochschulkooperation unterstrichen und eine Erhöhung der institutionellen Förderung von DAAD und AvH, analog zum Pakt für Forschung und Innovationum drei Prozent jährlich, versprochen. „Unter den Kürzungen werden Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zu leiden haben. Auch viele, die aus der Ukraine geflüchtet sind,“ erklärte der GEW-Hochschulexperte. Er appellierte an Regierung und Parlament, die Kürzungen im Zuge der Haushaltsberatungen nicht nur zurückzunehmen, sondern stattdessen rasch die im Koalitionsvertrag versprochenen Budgeterhöhungen auf den Weg zu bringen.

      Donnerstag, 21. Juli 2022

      Krieg in Europa: Gayropa Invicta


      Der "Untergang des Abendlandes" ist ein wiederkehrendes reaktionäres Narrativ. Der Untergang wird dabei selten als endgültig verstanden, aber als Vorbedingung für den Wiederaufstieg. In Russland und weiten Teilen Osteuropas ist "Gayropa" oder "Gayrope" unter Konservativen ein Sinnbild für den Niedergang Westeuropas, das auf eine moralische Erneuerung aus dem Osten des Kontinents angewiesen ist. Über die sozialen Medien ist diese Idee auch im Westen angekommen und wird von reaktionären Strömungen aufgegriffen, die in der Genderpolitik, der Akzeptanz der queeren Szene oder anderen progressiven Entwicklungen die Symptome eines Zerfalls sehen und mit dem autoritären System in Russland sympathisieren. In welchem Zusammenhang steht dieser "Kulturkampf" mit der imperialistischen Machtpolitk Russlands? Wie wird "Gayropa" propagandistisch genutzt, wer sind die Adressaten im Ausland? Handelt es sich um eine bewusste Propaganda zur Spaltung des Westens oder äußert sich darin - erneut - der Anspruch Russlands, Schutzpatron der antiliberalen Kräfte zu sein? Und kann Europa den Vorwurf ein liberaler Kontinent zu sein, nicht mit Stolz tragen?

      #Funkkreis Folge 122: Lagezentrum Ukraine | Bundeswehr


       

      Oberstleutnant Robert Pröse leistet seinen Dienst im #Lagezentrum Ukraine. Die Aufgabe des Expertenteams im Lagezentrum: Die militärischen und humanitären Entwicklungen im #Kriegsgebiet beobachten, auszuwerten und die gewonnenen Erkenntnisse den politischen Entscheidern zur Verfügung stellen. Das klingt nach Lagekarten, vielen Telefonaten und Mengen an Informationen, die verarbeitet werden müssen, ist aber mehr als das. Oberstleutnant Pröse schildert im Interview, wie die #Informationen dahin gelangen und wo sie hingehören. Hier geht es zum Podcast: https://mdswqr.podcaster.de/Funkkreis... Soundcloud: https://soundcloud.com/bundeswehr/2-a... Spotify: https://bw2.link/dv7oG Apple Podcast: https://podcasts.apple.com/us/podcast... Deezer: https://www.deezer.com/de/show/689452 Hier geht es zum YouTube-Kanal der Bundeswehr: https://www.youtube.com/user/Bundeswehr Weitere Links zur Bundeswehr: https://www.facebook.de/bundeswehr https://www.facebook.de/bundeswehr-ka... https://www.bundeswehr.de https://www.soundcloud.com/bundeswehr https://www.bundeswehrkarriere.de https://www.instagram.com/bundeswehr https://twitter.com/bundeswehrInfo Bei Interesse an der Verwendung unseres Podcast wende Dich bitte an: mediendatenbank@bundeswehr.org Quelle: Redaktion der Bundeswehr 07/2022 22P23401

      Gesellschaft im Wandel – Politisch-Philosophischer Salon mit Petra Gerster

      Ein starkes Plädoyer fürs „Streiten, aber mit Respekt“ hat die Journalistin und Ex-ZDF-Moderatorin Petra Gerster am 13. Juli beim Politisch-Philosophischen Salon der Akademie in Stuttgart-Hohenheim gehalten. Mehr dazu im Bericht https://www.akademie-rs.de/programm/m... Politisch-Philosophischen Salon mit Rüdiger Freiherr von Fritsch https://youtu.be/D2D1vdpLITk Politisch-Philosophischen Salon mit Boris Palmer https://youtu.be/8n177DKZmWQ Politisch-Philosophischen Salon mit Maja Göpel  

      https://youtu.be/N2AQN02V53s 


      https://www.youtube.com/watch?v=Cls9XoeKuCY

      Ukrainische Gastwissenschaftler an der Universität Rostock erhalten Stipendium

       Sissy Gudat Presse- und Kommunikationsstelle

      Universität Rostock

        Am 11. Juli 2022 haben Dr. Viktoriya Boyko und Professor Kostiantyn Mykhalenkov von der Nationalen Technischen Universität der Ukraine in Kiew vom Prorektor für Forschung und Transfer der Universität Rostock, Professor Udo Kragl, ihre Stipendien aus dem „Gastforschungsprogramm für geflohene ukrainische Wissenschaftler:innen“ der VolkswagenStiftung überreicht bekommen.

        Dr. Viktoriya Boyko (40) und Prof. Kostiantyn Mykhalenkov (60) waren mit ihrer kleinen Tochter am 19. März 2022 auf der Flucht vor dem russischen Angriffskrieg in Rostock angekommen. Dank der Unterstützung durch Professor Olaf Keßler vom Lehrstuhl für Werkstofftechnik an der Fakultät für Maschinenbau und Schiffstechnik der Universität Rostock konnten sie einen Antrag auf zwei Stipendien der VolkswagenStiftung für Gastaufenthalte ukrainischer Wissenschaftler:innen in Deutschland einreichen.

        Durch die Stipendien erhalten Dr. Boyko und Professor Mykhalenkov die Möglichkeit, am Lehrstuhl für Werkstofftechnik ihre Forschungsarbeiten zu neuen, leichteren und festeren Aluminiumlegierungen fortzusetzen. So untersuchen sie beispielsweise Anwendungen in der Elektromobilität. Dieses Forschungsthema ergänzt auf hervorragende Weise die aktuellen Forschungsschwerpunkte des Lehrstuhls für Werkstofftechnik.

        Dr. Viktoriya Boyko ist eine ausgewiesene Expertin für Transmissionselektronenmikroskopie zur höchstauflösenden Analyse von Werkstoffstrukturen. „Sie wird daher mit ihren Arbeiten auch das Zentrum für interdisziplinäre Elektronenmikroskopie MV (ELMI-MV) des Departments Leben, Licht & Materie bereichern“, stellt Professor Keßler heraus.

        Die Stipendien beginnen am 11. Juli 2022 und haben eine Laufzeit von einem Jahr. „Ich danke der VolkswagenStiftung für dieses großzügige und unkomplizierte Förderangebot, für die sehr gute Unterstützung während der Antragstellung und für das zügige Bewilligungsverfahren“, unterstreicht Professor Keßler. Er ergänzt: „Ich bin begeistert, mit welcher Energie und Zuversicht sich Dr. Boyko und Professor Mykhalenkov in Rostock eingelebt haben und freue mich auf die wissenschaftliche Zusammenarbeit.“
        „In Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass die wissenschaftliche Gemeinschaft zusammensteht. Wir sind sehr froh darüber, Dr. Boyko und Professor Mykhalenkov an der Universität Rostock ein neues wissenschaftliches Zuhause geben zu können und freuen uns auf den Austausch mit beiden“, so Prorektor für Forschung und Transfer, Professor Udo Kragl.

        „Ich bin sehr erfreut darüber, dass wir Dr. Boyko und Professor Mykhalenkov an der Universität Rostock begrüßen dürfen und sie dank der VolkswagenStiftung ihre Forschungsarbeit fortsetzen können“, betont auch der Rektor der Universität, Professor Wolfgang Schareck.

        Nachdem die ukrainische Familie zunächst durch private Helferinnen und Helfer beim Ankommen in Rostock unterstützt worden war, konnte sie inzwischen durch Vermittlung des Rostock International House eine dauerhafte Wohnung im Hansaviertel beziehen. Die Tochter ist in einer Kindertagesstätte integriert.

        Informationen zum Förderprogramm: https://www.volkswagenstiftung.de/unsere-foerderung/unser-foerderangebot-im-uebe...


        Wissenschaftliche Ansprechpartner:

        Kontakt:
        Prof. Dr.-Ing. habil. Olaf Keßler
        Universität Rostock
        Lehrstuhl für Werkstofftechnik
        Tel.: +49 381 498-9470
        E-Mail: olaf.kessler@uni-rostock.de
        www.metals.uni-rostock.de
        www.inf.uni-rostock.de/llm/calor


        Deutsches Schulportal & Pädagogische Willkommensgruppen für Kinder aus der Ukraine > UKRAINE PRESSE

        Jobs für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind >

        Goethe-Institut: KOSTENLOS DEUTSCH ÜBEN > UKRAINE PRESSE

        Kleine oder große Tiere. In Not? Tierschutzbund! > Ukraine Presse

        Ukrainische Geflüchtete können kostenlos Bus und Bahn nutzen > UKRAINE PRESSE

        Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

        Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

        Lesja Ukrainka „Hoffnung“

        Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

        Der höhere Friede

        Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

        Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

        O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

        Der Antritt des neuen Jahrhunderts

        Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

        Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

        Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

        Politische Ideen I

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        Politische Ideen II

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        Politische Ideen III

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