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Dienstag, 12. Juli 2022

BMEL: Auswirkungen des Ukraine-Kriegs: Fischerei-Hilfsprogramm heute gestartet. Anträge können ab sofort gestellt werden

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat heute den Startschuss gegeben für zielgerichtete Kleinbeihilfen für Fischereibetriebe, die besonders unter Folgen des Ukraine-Kriegs leiden. Mit der „Richtlinie zur Gewährung von Kleinbeihilfen für Fischereiunternehmen wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen infolge der Aggression Russlands gegen die Ukraine“ wurden Voraussetzungen für finanzielle Hilfen geschaffen.

 

Dazu Bundesminister Cem Özdemir: „Die wirtschaftliche Lage der Fischereibetriebe ist vielerorts bereits kritisch. Die gestiegenen Treibstoffkosten treffen die deutschen Fischerinnen und Fischer in Nord- und Ostsee nun besonders hart. Um ihnen unter die Arme zu greifen, haben wir ein zehn Millionen Euro starkes Hilfsprogramm aufgelegt. Damit wollen wir die von der Krise besonders betroffenen Fischereiunternehmen zielgerichtet und schnell unterstützen. Davon profitieren auch die direkt oder indirekt mit der Fischerei verbundenen Arbeitsplätze an der deutschen Nord- und Ostseeküste.“

 

Anträge können ab heute bei der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gestellt werden. Fischereibetriebe können Kleinbeihilfen bis zu maximal 35.000 Euro pro Betrieb erhalten. Das BMEL schöpft damit den Spielraum, den das EU-Recht ermöglicht, voll aus. Die Kleinbeihilfe können Betriebe für Fischereifahrzeuge erhalten, die im Jahr 2021 in der Fischerei aktiv waren. Zusätzliche Voraussetzung ist, dass diese Fahrzeuge seit dem 24. Februar 2022 in der Fischerei aktiv sind oder noch in diesem Jahr aktiv werden.

 

Grundlage für die Höhe der betriebsindividuellen Hilfe sind die Betriebskosten über die Jahre 2017, 2018 und 2019 im Vergleich zu Steigerungen der Betriebskosten im Jahre 2022. Auf dieser Basis hat das bundeseigene Thünen-Institut die folgenden Pauschalsätze pro Fischereifahrzeug wissenschaftlich berechnet:

 

Beschreibung Flottensegment Pauschalbetrag in Euro

Fahrzeuge mit passivem Fanggerät < 10 m         450

Baumkurrenfahrzeuge < 10 m  4 300

Fahrzeuge mit demersalem Fanggerät 10 < 12 m             2 000

Fahrzeuge mit passivem Fanggerät 10 < 12 m    1 100

Baumkurrenfahrzeuge10 < 12 m             4 300

Fahrzeuge mit passivem Fanggerät 12 < 18 m    1 550

Demersale Fahrzeuge 12 < 18 m              9 500

Baumkurrenfahrzeuge 12 < 18 m            13 300

Fahrzeuge mit passivem Fanggerät 18 < 24 m    9 500

Fahrzeuge mit demersalem Fanggerät 18 < 24 m             35 000

Baumkurrenfahrzeuge 18 < 24 m            24 000

Pelagische Fischereifahrzeuge 18 < 24 m             9 500

Fahrzeuge mit passivem Fanggerät 24 < 40 m    35 000

Fahrzeuge mit demersalem Fanggerät 24 < 40 m             35 000

Baumkurrenfahrzeuge 24 < 40 m            35 000

Muschelfischereifahrzeuge       35 000

Hochseefahrzeuge mit demersalem Fanggerät                35 000

Hochseefahrzeuge mit pelagischem Fanggerät                35 000

Baumkurrenfahrzeuge ≥ 40 m  35 000

Bei den Pauschalbeträgen handelt es sich um Bruttobeträge, das heißt vor Abzug von Steuern oder sonstigen Abgaben.

 

Insgesamt stehen zehn Millionen Euro aus dem Haushalt des BMEL zur Verfügung, die als kurzfristige Krisenunterstützung im Jahr 2022 an die Betriebe ausgezahlt werden sollen.

 

Weitere Informationen zum Antragsverfahren sind hier auf der Website der BLE abrufbar.

https://www.bmel.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE/2022/98-fischereihilfsprogramm-ukraine-krieg.html

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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