Bildungsgewerkschaft zu den drohenden Kürzungen beim DAAD
Frankfurt
a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat die
Bundesregierung scharf dafür kritisiert, das Budget des Deutschen Akademischen
Austauschdienstes (DAAD) massiv zu kürzen. „In Zeiten schwerer internationaler
Krisen, einer globalen Gefährdung der Wissenschaftsfreiheit und einer
beginnenden Wiederaufnahme von Austauschprogrammen nach der Coronakrise will
die Bundesregierung ausgerechnet bei der internationalen
Hochschulzusammenarbeit den Rotstift ansetzen. Das darf nicht sein!“,
kritisierte Andreas Keller, stellvertretender Vorsitzender und Hochschulexperte
der GEW am Montag in Frankfurt am Main.
Nach Angaben
des DAAD plant die Bundesregierung die institutionelle Förderung um sechs
Prozent zu kürzen. „Damit würden auf einen Schlag pro Jahr etwa 700 Studien-
und Promotionsstipendien sowie die Förderung von etwa 5.000 Vortrags- und
Kongressreisen, Sommer- und Winterkursen wegfallen“, sagte Keller. Kürzungen
drohten auch der Alexander von Humboldt-Stiftung (AvH) und dem Goethe-Institut.
„Die Halbwertszeit der Versprechen der Ampelkoalition ist dramatisch kurz“, so Keller weiter. Noch im Dezember 2021 hätten SPD, Grüne und FDP in ihrem Koalitionsvertrag die Bedeutung der internationalen Hochschulkooperation unterstrichen und eine Erhöhung der institutionellen Förderung von DAAD und AvH, analog zum Pakt für Forschung und Innovationum drei Prozent jährlich, versprochen. „Unter den Kürzungen werden Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland zu leiden haben. Auch viele, die aus der Ukraine geflüchtet sind,“ erklärte der GEW-Hochschulexperte. Er appellierte an Regierung und Parlament, die Kürzungen im Zuge der Haushaltsberatungen nicht nur zurückzunehmen, sondern stattdessen rasch die im Koalitionsvertrag versprochenen Budgeterhöhungen auf den Weg zu bringen.
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