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Montag, 18. Juli 2022

Humboldt-Stiftung setzt EU-Programm für gefährdete Forschende aus der Ukraine um

Kristina Güroff Pressereferat

Alexander von Humboldt-Stiftung

    EU stellt 25 Mio. Euro für Stipendien bereit.

    Von diesem Herbst an soll ein neues Stipendien-Programm geflüchteten oder gefährdeten Forschenden aus der Ukraine helfen, ihre Arbeit in EU-Mitgliedsstaaten oder den mit Horizon Europe assoziierten Ländern fortzusetzen. Die Alexander von Humboldt-Stiftung hat von der Europäischen Kommission zusammen mit ihren Partnern Scholars at Risk Europe, angesiedelt an der Universität Maynooth in Irland, und der European University Association (EUA) den Zuschlag erhalten, das Programm durchzuführen. Die EU fördert es mit 25 Mio. Euro.

    MSCA4Ukraine, so der Name des Programms, ist eine Reaktion der EU auf den Krieg Russlands in der Ukraine. Ukrainische Wissenschaftler*innen sollen damit in europäischen Gasteinrichtungen an ihrer Promotion oder als Postdoc weiterarbeiten können. Es soll keinen dauerhaften Braindrain geben. Daher werden, sobald das wieder möglich ist, sowohl die Reintegration in der Ukraine gefördert als auch die Zusammenarbeit des ukrainischen Hochschulsektors mit der internationalen Forschungsgemeinschaft gestärkt.

    „Dieses Programm ist enorm wichtig. Wir danken der EU-Kommission für ihr Vertrauen und unseren Partnern Scholars at Risk Europe und EUA, dass wir damit Pionierarbeit auf europäischer Ebene leisten. Gemeinsam verfügen wir über großes Knowhow in der Unterstützung gefährdeter Forschender“, sagt der Präsident der Humboldt-Stiftung Hans-Christian Pape. „Als erste Forschungsförderorganisation in Deutschland haben wir mit der Philipp Schwartz-Initiative schon 2016 ein Programm zum Schutz gefährdeter Wissenschaftler*innen etabliert. Wir setzen uns nach wie vor für die Wissenschaftsfreiheit ein und versuchen, mit dem ukrainischen Forschungssystem auch die Zivilgesellschaft dort zu stützen.“

    MSCA4Ukraine wird im Rahmen der EU-Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahmen (MSCA) von Horizon Europe gefördert. Ein erster Call ist für September geplant, die individuelle Förderdauer soll zwischen sechs Monaten und zwei Jahren liegen. Interessierte potenzielle Gastgebende und betroffene Wissenschaftler*innen können sich über eine Mailingliste bei EUA registrieren und erhalten dann rechtzeitig weitere Nachrichten zur Bewerbung.

    *****

    Jährlich ermöglicht die Alexander von Humboldt-Stiftung über 2.000 Forscher*innen aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. In weltweit über 140 Ländern pflegt die Stiftung ein fächerübergreifendes Netzwerk von mehr als 30.000 Humboldtianer*innen – unter ihnen 57 mit Nobelpreis.

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    Pressekontakt
    Kristina Güroff
    Tel: +49 228 833-455
    E-Mail: presse@avh.de

    Leiter Referat Presse, Kommunikation und Marketing
    Georg Scholl

    https://idw-online.de/de/news798546

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    Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

    Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

    Lesja Ukrainka „Hoffnung“

    Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

    Der höhere Friede

    Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

    Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

    O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

    Der Antritt des neuen Jahrhunderts

    Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

    Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

    Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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