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Samstag, 2. Juli 2022

ifo: Anpassungs- und Überlebensstrategien von Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland: Zwischen Arbeit und Sozialhilfe

Projektteam: Panu Poutvaara, Tetyana Panchenko

Fragestellung und Ziele des Projekts

Viele Menschen aus der Ukraine, vor allem Frauen und Kinder, fliehen aktuell vor dem Krieg, der mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 begonnen hat. Viele von ihnen bleiben in den angrenzenden Ländern, einige gehen in andere europäische Länder, insbesondere in solche mit einer großen ukrainischen Diaspora. Deutschland ist das beliebteste der letztgenannten Länder. Die Zahl der Zuzüge aus der Ukraine nach dem 24. Februar 2022 hat die Zahl der vor dem Krieg in Deutschland lebenden ukrainischen Staatsbürger bereits mehr als verfünffacht. Für viele Menschen ist Deutschland, wie auch andere Aufnahmeländer, lediglich ein vorübergehender Aufenthaltsort, um über das weitere Vorgehen zu entscheiden: im Aufnahmeland bleiben, weiterreisen oder zurückkehren.

 

Menschen treffen Entscheidungen hinsichtlich der Dauer und des Ziellandes der Flucht unter dem Einfluss vieler Faktoren und vor dem Hintergrund höchster Unsicherheit und Unklarheit. Um zu verstehen, welche Absichten geflüchtete Ukrainer*innen bezüglich der Dauer und der Ausgestaltung ihres Aufenthaltes im Aufnahmeland haben, ist es wichtig zu analysieren, welche Faktoren diese Entscheidungen beeinflussen, sowie das soziodemografische Profil und andere Merkmale derjenigen, die diese Entscheidungen treffen. Dazu führen wir eine qualitativ-quantitative Studie durch, deren Hauptziele sind:

 

Die Analyse der Ursachen und Motive von Migranten bezüglich der Wahl des Aufenthaltslandes, unter besonderer Berücksichtigung der spezifischen Alltagspraxis der Anpassung.

Die Untersuchung, welchen Einfluss die vielfältigen Entscheidungsfaktoren, in der konkreten, individuellen Situation für jeden der interviewten Migranten haben. Dabei ist es besonders wichtig die Rolle von Faktoren, wie Familie, Netzwerke, berufliche Erfüllung, Karriere, Einkommen und natürlich der Dauer des Kriegs, im Entscheidungsprozess zu ermitteln.

Ein soziodemografisches Profil von geflüchteten Ukrainer*innen in Deutschland zu erstellen, um ihr Potenzial auf dem deutschen Arbeitsmarkt und die mögliche Belastung des deutschen Sozialsystems zu bewerten.

Die Pläne und Absichten von geflüchteten Ukrainer*innen in Deutschland zu untersuchen, um Antworten auf die Fragen zu erhalten: wie viel der Ukrainer*innen in Deutschland bleiben, wie viele in die Ukraine zurückkehren oder in ein anderes Land umziehen sowie wie viele bereit sind, sich in den deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren.

Methodische Vorgehensweise

Durchführung von qualitativen Tiefeninterviews mit geflüchteten Ukrainer*innen in Deutschland und deren Auswertung mit dem Ziel, durch Rekonstruktion und Typisierung/Typologisierung der konkreten Fälle auf Basis der Interviewtexte ein besseres Verständnis über die unerwarteten Migrationsprozesse zu gewinnen.

Durchführung der quantitativen Online-Umfrage mit geflüchteten Ukrainer*innen in Deutschland und deren Auswertung mit dem Ziel, unterschiedlichen Auswirkungen und Folgen der Fluchtbewegung aus der Ukraine zu untersuchen.

Als zusätzliches Instrument führen wir auch eine Offline-Umfrage in den Konzentrationsorten von Geflüchteten aus der Ukraine (Deutschkurse, Flüchtlingslager usw.) durch, um Teilnehmer*innen für ein Qualitätsinterview zu rekrutieren und die erhobenen Daten durch eine Online-Befragung zu ergänzen.

Datenquellen

Interviewtexte, Ergebnisse der Online-Umfrage und der Offline-Umfrage.

https://www.ifo.de/projekt/2022-05-01/anpassungs-und-ueberlebensstrategien-von-gefluechteten-aus-der-ukraine

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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