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Mittwoch, 6. Juli 2022

Schulze: Städtepartnerschaften sind wertvolle Hilfe für eine demokratische und europäische Ukraine. BMZ-Konferenz vernetzt 80 deutsch-ukrainische Städtepartnerschaften

Berlin - Immer mehr deutsche und ukrainische Kommunen verbinden sich mit Städtepartnerschaften: Stand heute ist die Zahl der Partnerschaften auf 80 angestiegen von A wie Alzenau bis Z wie Zwickau. Weitere 41 deutsche Kommunen haben zudem ihr Interesse an einer Partnerschaft bekundet. Diese Partnerschaften sind seit Kriegsausbruch wichtiger denn je. Denn sie helfen ganz konkret mit Rat und Tat: von Hilfslieferungen über Geldspenden bis hin zu Beratung. Entwicklungsministerin Svenja Schulze will die Kommunen dabei unterstützen, sich besser gegenseitig helfen zu können. Bei einem hybriden Vernetzungstreffen mit deutschen und ukrainischen Kommunen kündigte sie heute an, die Unterstützung für kommunale Partnerschaften weiter auszubauen und zusätzlich 5 Millionen Euro bereitzustellen.

 

Entwicklungsministerin Svenja Schulze: „Immer mehr deutsche und ukrainische Kommunen wollen sich mit konkreten Städtepartnerschaften verbinden. Das ist ein deutliches Zeichen der Solidarität, das zeigt: Wir gehören zusammen, wir arbeiten gemeinsam an einer guten, europäischen Zukunft für die Ukraine. In diesen dunklen Zeiten machen solche Verbindungen Mut. Deutsche Kommunen helfen auch ganz konkret, mit Zelten, Verbandszeug, Generatoren oder Feuerwehrautos. Als Entwicklungsministerium wollen wir den Kommunen helfen, sich noch besser gegenseitig helfen zu können. Wir werden daher in diesem Jahr 5 Millionen Euro zusätzlich bereitstellen für diese Partnerschaften.“

 

Die Kommunen in der Ukraine stehen wegen des russischen Angriffskriegs vor großen Herausforderungen und leisten Großes. Sie versorgen die ukrainische Bevölkerung mit lebenswichtigen Dingen, Nahrung, Strom und Wasser. Sie sorgen dafür, dass auch Binnenflüchtlinge ein Dach über dem Kopf haben. Starke Kommunen werden auch eine Grundlage für den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes bilden. Darauf haben sich die Teilnehmer der Wiederaufbaukonferenz in Lugano in dieser Woche verständigt. Dort wurde auch dazu aufgerufen, internationale Städtepartnerschaften zu bilden.

 

Das Entwicklungsministerium (BMZ) hilft Kommunen dabei, sich gegenseitig zu helfen. Über die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) wird seit 2014 die kommunale Entwicklungszusammenarbeit mit der Ukraine gefördert. Die inzwischen 80 Partnerschaften unterstützen in der konkreten Notlage, haben sich aber auch zu Themen wie Stadtentwicklung, Energieeffizienz, Abfallmanagement oder zivilgesellschaftlichem Engagement ausgetauscht. Die kommunalen Partnerschaften verstärken auch die von der deutschen Entwicklungspolitik umfassend unterstützte Dezentralisierungsreform, die die ukrainische Verwaltung moderner und transparenter macht. Kleine Gemeinden wurden zu größeren Territorialeinheiten zusammengelegt und erhielten mehr Kompetenzen.

 

Gleich zu Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat das BMZ bei der SKEW eine Koordinierungs- und Unterstützungsstelle für Kommunen eingerichtet. Hier können Kommunen Hilfe zu allen Fragen zu Hilfsleistungen, Transport, Aufnahme von Geflüchteten finden. Auch hilft die SKEW beim Finden von Partnerkommunen, organisiert den Erfahrungsaustausch und bietet finanzielle Unterstützung für die Partnerschaftsarbeit an.

 

Auch im BMZ-Sofortprogramm, das als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine aufgelegt worden ist, sind Hilfslieferungen für ukrainische Städte und Gemeinden ein wichtiger Baustein.

 

Ministerin Schulze weiter: „Ein weiterer Appell von Lugano war, die Krankenhäuser in der Ukraine zu unterstützen. Denn der Krieg bringt die Krankenhäuser an ihre Belastungsgrenzen. Es fehlt an Personal, Medikamenten und medizinischem Material, um die vielen im Krieg schwer verletzten und traumatisierten Patienten zu versorgen. Hier können deutsche Klinken unterstützen und sie tun das auch schon vielerorts. Wir werden daher die bewährten Klinikpartnerschaften mit der Ukraine ausweiten.“

 

Das Entwicklungsministerium wird die Finanzierung der Klinikpartnerschaften mit der Ukraine um 5 Millionen Euro aufstocken. Erweitert wird damit zum Beispiel eine Partnerschaft der Berliner Charité mit ukrainischen Kliniken in Kiew, Lviv und Charkiw zur Traumaversorgung. Auch drei weitere Klinikpartnerschaften mit Geburtskliniken und psychiatrischen Krankenhäusern können so erweitert werden.

 

Hier finden Sie eine Liste der deutsch-ukrainischen Städtepartnerschaften sowie eine Landkarte.

 

Mehr Informationen zur Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) finden Sie hier.

 

Kontakt:

 

BMZ-Pressestelle

 

E-Mail: presse@bmz.bund.de

 

Tel.: 030/18535-2451 oder -2870

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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