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Dienstag, 31. Mai 2022

Ukraine-Krieg: Was können die Vereinten Nationen tun? 5 Fragen und Antworten

Kann der Sicherheitsrat einen Krieg verhindern?

Die Aufgaben und Befugnisse des Sicherheitsrats sind in der UN-Charta, dem Gründungsdokument der Organisation, festgelegt.

Der Sicherheitsrat besteht aus 15 Mitgliedern: fünf ständige Sitze gehören China, Frankreich, der Russischen Föderation, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten; zehn nicht-ständige Sitze werden von den anderen UN-Mitgliedsländern im Rotationsverfahren gewählt. Es ist das Gremium, dem die Hauptverantwortung für die Wahrung des Weltfriedens und der internationalen Sicherheit übertragen wurde.

Gemäß Artikel 25 der Charta sind alle Mitglieder der Vereinten Nationen verpflichtet, die vom Rat gefassten Beschlüsse zu akzeptieren und auszuführen. Mit anderen Worten: Die vom Rat getroffenen Maßnahmen sind für alle UN-Mitgliedstaaten verbindlich.

Bei der Bewältigung von Krisen kann der Rat auf Grundlage der UN-Charta mehrere Maßnahmen ergreifen. Im Rahmen von Kapitel VI kann der Rat die Streitparteien auffordern, den Streit mit friedlichen Mitteln beizulegen und Methoden oder Bedingungen für die Beilegung empfehlen. Er kann auch empfehlen, Streitigkeiten an den Internationalen Gerichtshof (IGH) zu verweisen. In einigen Fällen kann der Sicherheitsrat nach Kapitel VII handeln und Sanktionen verhängen. Wenn die friedlichen Mittel zur Beilegung einer Streitigkeit ausgeschöpft sind, kann er als letztes Mittel sogar die Anwendung von Gewalt durch Mitgliedstaaten, Koalitionen von Mitgliedstaaten oder von den Vereinten Nationen autorisierte Friedensoperationen genehmigen, um den Weltfrieden und die internationale Sicherheit zu wahren oder wiederherzustellen.

Das erste Mal, dass der Rat die Anwendung von Gewalt genehmigte, war 1950 im Rahmen einer so genannten militärischen Durchsetzungsaktion, um den Rückzug der nordkoreanischen Streitkräfte aus der Republik Korea sicherzustellen.

Hier geht es weiter:

Universität Innsbruck: Aurora-Uni­ver­si­tä­ten unter­stüt­zen Part­ne­ru­ni­ver­si­tät in der Ukraine

11.05.2022

Derzeit treffen sich die Hochschulen des europaweiten Aurora-Universitätsverbunds in Innsbruck. Zu Gast ist auch die Rektorin der Karasin-Universität Charkiw – sie berichtete über die Lage in ihrer Stadt und konnte 51.000 Euro an finanzieller Unterstützung für ihre Hochschule entgegennehmen.

Rund 180 Delegierte aus ganz Europa treffen sich derzeit an der Universität Innsbruck: Sie sind Teil des Aurora-Universitätsverbunds, dem die Uni Innsbruck seit 2019 angehört und dessen jährliches Netzwerktreffen sie dieses Jahr veranstaltet. Ein Themenblock des heutigen Eröffnungspanels widmete sich den gemeinsamen Aktivitäten der Aurora-Universitäten in der Ukraine, insbesondere mit der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität Charkiw. Die Universität Charkiw ist „Associate Partner“ der Aurora European University Alliance, deren Rektorin Tetyana Kaganovska ist derzeit auch in Innsbruck und hat beim Netzwerktreffen von der schwierigen Lage in ihrer Stadt berichtet: „Im Moment durchleben wir die schwersten Momente seit der ukrainischen Unabhängigkeit. Ich komme als Zeugin des Krieges, des Mordens und der Vertreibung meiner Mitarbeitenden und Studierenden. In Momenten wie diesen fühle ich mich besonders geehrt, unsere Gemeinschaft der Charkiwer Karasin-Universität aus dem Osten der Ukraine persönlich vertreten zu können.“ Um den laufenden (Online-)Betrieb der Universität Charkiw zu unterstützen, haben die Aurora-Universitäten den Fokus des gemeinsamen Arbeitspakets „Capacity Development Support Programme“, das die Kooperation mit mittel- und osteuropäischen Universitäten forciert, auf die Unterstützung der Kolleg*innen aus und in Charkiw gelegt und ein gemeinsames Spendenkonto eingerichtet. Insgesamt konnten so rund 51.000 Euro als unmittelbare finanzielle Unterstützung für Charkiw generiert werden, die Rektorin Kaganovska heute überreicht werden konnten. Das Arbeitspaket und die Akuthilfe für Charkiw werden von der Palacky-Universität Olmütz (Olomouc) geleitet und vom Aurora Central Office in Amsterdam unterstützt. In Olmütz arbeiten mittlerweile auch Personen aus Charkiw, die dorthin geflohen sind.

 

Betrieb unterstützen

Die Karasin-Universität Charkiw zählt in Friedenszeiten rund 28.000 Mitarbeitende und Studierende. „Nach dem QS-Rating sind wir die beste ukrainische Universität, das Powerhouse des Landes für Bildung und Wissenschaft. Die Universität ist das Herz von Charkiw, und sie bleibt in Charkiw, trotz des Beschusses der Stadt und zahlreicher Belagerungsversuche, die 77 Tage lang andauerten. Wir konnten die Mitarbeitenden und Studierenden der Universität so gut wie möglich unterbringen und haben am 33. Kriegstag unsere Lehrtätigkeit komplett online umgestellt. Unsere Lehrenden halten ihre Vorlesungen aus Kellern und Notunterkünften und aus unterschiedlichsten Teilen der Welt“, hält die Rektorin fest. „Leider gibt es unwiederbringliche Verluste in der Universitätsfamilie: Mindestens 17 Menschen sind ums Leben gekommen, darunter 2 Studierende, 5 Professoren und 10 Alumni. Dennoch kämpfen wir weiter und planen aktiv die zukünftigen Aktivitäten der Universität.“

 

Spendenaufruf:

Help Karazin University

 

Aurora-Netzwerk

Das derzeit in Innsbruck versammelte Aurora-Netzwerk besteht aus neun Hochschulen aus ganz Europa: Universität Innsbruck (A), University of Iceland, Reykjavik (IS), Vrije Universiteit Amsterdam (NL), Universität Duisburg-Essen (D), Università degli Studi di Napoli Federico II (IT), Universitat Rovira i Virgili (Tarragona, ES), Palacky University Olomouc (Olmütz, CZ), University of East Anglia (Norwich, UK) und Copenhagen Business School (DK). Das wichtigste Projekt des Netzwerks ist die gemeinsame Aurora European University Alliance, eine von 41 von der EU-Kommission geförderten Universitätsallianzen. Diese Allianzen setzen innovative Wege der Universitätskooperation in Europa um, insbesondere, um die nahtlose Mobilität von Studierenden und Mitarbeiter*innen zu befördern. Die Aurora European University Alliance vereint 260.000 Studierende, 30.000 Mitarbeiter*innen, 112 Fakultäten und 813 Research Groups. Sie wird mit insgesamt 7 Millionen Euro aus Mitteln von Erasmus+ und Horizon 2020 unterstützt.


https://www.uibk.ac.at/de/newsroom/2022/aurora-universitaten-unterstutzen-partneruniversitat-in-der-ukra/

Bundeszentrale für politische Bildung / bpb: Krieg gegen die Ukraine. Teil 2, Lemberg – Kiew. Eine (Bahn-) Reise durch die Ukraine // Go East III

 


Teil 2, Lemberg – Kiew // Wir treffen vor Ort in der Ukraine Paul Ronzheimer, Yevgenia Belorusets und Andrij Kurkow // Montag, 7.3.2022 // 20 Uhr Die Lage an der ukrainischen Grenze war angespannt. Russland hatte einen Teilabzug der nahe der Ukraine stationierten Truppen angekündigt, Beobachtungen der USA und der NATO berichteten aber von zusätzlicher Mobilisierung. Auch sich intensivierende Schusswechsel an der Front im Donbass nährten die Befürchtung einer bevorstehenden Eskalation. In dieser Situation setzte die bpb ihre bisherigen "virtuellen" Bahnfahrten durch Europas Osten fort. Am Montag, den 21.02.2022, wurden per Livestream drei Orte entlang der Strecke des Schnellzuges "D8" angefahren. Die Reise begann in Czernowitz, führt über Ivano-Frankivsk bis nach Lviv (Lemberg): https://youtu.be/UiS5Ge2MFo0 Inzwischen führt Putins Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Am 24. Februar 2022 begann die Invasion russischer Truppen. Seitdem dauert der Krieg Russlands mit zunehmender Härte und Zerstörung an. Die genauen Opferzahlen sind unbekannt. Mehrere Hunderttausend Ukrainerinnen und Ukrainer verlassen derweil ihr Land und flüchten in die europäischen Nachbarstaaten. Die NATO- und EU-Staaten beschlossen umfangreiche Sanktionen gegen Russland. Die Ukraine erhält humanitäre Hilfslieferungen. Viele Staaten, darunter auch Deutschland, liefern zudem Waffen zur Verteidigung des Landes. Trotz allem hat die bpb beschlossen, ihre virtuelle Reise fortzusetzen. Gerade jetzt, in dieser dunkelsten Stunde der jüngsten ukrainischen Geschichte. Aus Solidarität mit den Menschen dort und um zu zeigen, um was es geht. Teil 2 der Reise ist die nächste Station des Schnellzugs – nachdem wir Lemberg mit dem D8 verlassen haben – Kiew. In Kiew und Umgebung treffen wir im Livegespräch (der Reihenfolge des Auftretens nach): Paul Ronzheimer, geboren 1985 in Aurich, ist stellvertretender Chefredakteur der Bild-Zeitung. Er war immer wieder als Berichterstatter in Kriegs- und Krisengebieten vor Ort. Seit Beginn des Krieges in der Ukraine ist er vor Ort in Kiew und berichtet über die aktuelle Situation. Andrej Kurkow wurde 1961 in St. Petersburg geboren und lebt seit seiner Kindheit in Kiew. Seit 1996 ist er freier Mitarbeiter bei Radio und Fernsehen und freier Schriftsteller. Bekannt wurde er in Deutschland u.a. durch seinen Roman: „Picknick auf dem Eis“, in dem ein melancholischer Ukrainer und ein "einsamer" Pinguin die Hauptrolle spielen. Aktuell berichtet er immer wieder für internationale Medien über die Situation in seiner Heimat und per Twitter unter: https://twitter.com/AKurkov Yevgenia Belorusets, geboren 1980, ist Fotografin, Künstlerin und Schriftstellerin. Sie lebt abwechselnd in Kiew und Berlin und beschäftigt sich mit den Schnittstellen von Kunst, Medien und Gesellschaft. Seit Dezember 2021 hält sie sich in Kiew auf und hat dort den Beginn des Krieges erlebt. Sie berichtet immer wieder für deutsche Medien von der aktuellen Situation.

Universität Potsdam: Informationen für vom Krieg in der Ukraine betroffene Studierende und Promovierende

Derzeit erreichen uns viele Anfragen von Studierenden und Promovierenden der Universität Potsdam, die sich im Zuge des Kriegs in der Ukraine direkt oder indirekt mit Ängsten sowie finanziellen und aufenthaltsrechtlichen Problemen konfrontiert sehen. Wir erhalten jedoch auch viele Nachrichten von Universitätsangehörigen, die ihre Hilfe anbieten möchten.


Diese Seite wendet sich vor allem an unsere Hochschulmitglieder aus der Ukraine und vom Krieg betroffenden Studierenden sowie an alle Hochschulmitglieder und Freunde der Universität Potsdam, die den vom Krieg Betroffenen helfen möchten. Hier sammeln wir Anlaufstellen und Angebote der Universität und der Städte Potsdam und Berlin und informieren auch darüber, wie man helfen kann.

Auch finden geflüchtete Studierende und Studieninteressierte die wichtigsten Antworten zu Studium, Immatrikulation und Aufenthalt.

Wenn Sie Fragen haben oder Sie Unterstützung benötigen, können Sie sich jederzeit an die auf dieser Seite benannten Einrichtungen wenden. Wir sind für Sie da und hören Ihnen zu.

Diese Seite wird kontinuierlich erweitert.


Beratungsangebote

Für geflüchtete Studierende und Studieninteressierte

Für internationale Studierende der Universität Potsdam

Für internationale Promovierende der Universität Potsdam

Für Studierende in einem Studiengang mit Russlandbezug


Konkrete Unterstützungsangebote

Psychologische Unterstützung

Finanzielle Unterstützung / Stipendien

Zentrale Kontakt- und Informationsstellen

Wie kann ich unterstützen?

Zentrale Koordinationsstellen

Sach- und Geldspenden

Unterkunftsangebote

Sprachmittler:innen

 

Wir sind für Sie da!

Dienstag und Donnerstag: 10:00 - 12:00 Uhr und 13:00 - 15:00 Uhr

 

Nadja Romanova und Fabian Wähner

 +49 331/977-1674

 incoming-degree@uni-potsdam.de

 

https://www.uni-potsdam.de/de/international/service/center/io/ukraine


Baden-Württemberg: „Gemeinsam Verantwortung übernehmen“. Regierungserklärung hat Winfried Kretschmann den Angriffskrieg in der Ukraine als eine Zeitenwende bezeichnet.

In seiner Regierungserklärung im Landtag hat Ministerpräsident Winfried Kretschmann den Angriffskrieg in der Ukraine als eine Zeitenwende bezeichnet. Der russische Präsident Putin greife damit auch uns an und der Krieg habe auch Folgen für unsere Freiheit, Sicherheit und Wohlstand.

Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat im Landtag eine Regierungserklärung zum Krieg in der Ukraine gehalten. Dabei zeigte er auf, dass dieser Angriffskrieg auch für unser Leben in Deutschland und in Baden-Württemberg nicht ohne Folgen bleiben werde. Er versicherte gleichzeitig, dass Baden-Württemberg an der Seite der Ukraine stünde und das Land, dort wo es möglich sei, unterstütze. Auch tue die Landesregierung gemeinsam mit dem Bund und den Kommunen alles dafür, die Folgen des Krieges für Deutschland und Baden-Württemberg abzufedern und die richtigen Konsequenzen aus der durch Putin veränderten Weltordnung zu ziehen.

„Wir fangen an zu begreifen, dass Putin mit diesem Angriffskrieg nicht nur die meint, die er gerade unmittelbar angreift, sondern auch uns. Unsere Art zu leben, unsere Demokratie und unsere regelbasierte internationale Ordnung. Und wir erkennen, dass nicht nur ukrainische Dörfer und Städte in Trümmern liegen. Auch die Prinzipien, die wir mit Russland in den vergangenen Jahrzehnten vereinbart haben, liegen in Trümmern. Auch unsere Friedensordnung liegt in Trümmern“, umriss Kretschmann zu Beginn der Regierungserklärung die Folgen des Krieges.

Konsequenzen für Freiheit, Sicherheit und Wohlstand

„Und es dämmert uns, wie tiefgreifend die Konsequenzen all dessen sind. Für unsere Freiheit, unsere Sicherheit und für unseren Wohlstand. Und zwar nicht deshalb, weil wir das so wollen. Sondern deshalb, weil es uns von außen so aufgezwungen wird“, so Kretschmann weiter.

Kretschmann machte auch klar, dass man sich auf eine Zeit der Konfrontation sowie auf härtere Zeiten und auch auf harte Einschnitte einstellen müsse. Dabei könne der Staat zwar viel tun, aber er könne nicht alles und jedes ausgleichen und kompensieren. Man müsse akzeptieren, dass hier jede und jeder von uns seinen Beitrag leisten müsse.

Kretschmann beleuchtete in seiner Regierungserklärung die unterschiedlichen Lebensbereiche, auf die der Krieg Auswirkungen habe. Zuvorderst standen die vielen aus der Ukraine geflüchteten Menschen.

Geflüchtete Menschen aus der Ukraine

Kein Verdrängungswettbewerb am Wohnungsmarkt

Bildungschancen für die geflüchteten Menschen schaffen

Chancen am Arbeitsmarkt

Sicherheit in Baden-Württemberg

Hilfe hier und vor Ort

Sicherheitspolitische Zeitenwende

Neue Wirtschafts- und Energiepolitik

Herausforderung für die ganze Gesellschaft

 

Die Regierungserklärung im Wortlaut (es gilt das gesprochene Wort) (PDF)

 

Informationen rund um die Ukraine-Krise

 

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/regierung/ministerpraesident/interviews-reden-und-regierungserklaerungen/regierungserklaerung/pid/gemeinsam-verantwortung-uebernehmen

Handwerkskammer Erfurt: Menschen brauchen eine Perspektive - Handwerk hilft der Ukraine

Handwerkskammer Erfurt bietet ab sofort Erstberatungs-Check an

 

Nach dem Transport von Verbandskästen und lebenswichtigen Nahrungsmitteln in die Ukraine baut die Handwerkskammer Erfurt ihre Hilfe für vom Krieg in der Ukraine betroffene Menschen aus. Ab sofort wird ein Erstberatungs-Check angeboten, der die schnelle und unbürokratische Integration der Geflüchteten in den Arbeitsmarkt in Nord- und Mittelthüringen unterstützen soll. „Der Krieg in der Ukraine dauert bereits drei Monate an, ein Ende ist derzeit nicht absehbar. Die erste Hilfswelle darf jetzt nicht abebben. Menschen, die vor Bomben und Raketen in ihrer Heimat flüchten mussten, brauchen eine mittel- und langfristige Perspektive in Deutschland. Nach dem Ankommen und dem Spracherwerb nimmt der Wunsch nach einer Beschäftigung immer mehr zu“, sagt der Präsident der Handwerkskammer Erfurt, Stefan Lobenstein.

 

Im Rahmen der neuen Serviceleistung nimmt die Handwerkskammer Erfurt Informationen zu Berufsabschlüssen, Arbeitserfahrungen und Sprachkompetenzen auf, so dass Geflüchteten eine erste Einschätzung mit Blick auf einen vergleichbaren deutschen Ausbildungsberuf erhalten. Das Ergebnis der Kurzberatung wird dokumentiert und hilft im nächsten Schritt sowohl Ukrainern, die sich gezielt auf Stellen im Handwerk bewerben und sich in die Betriebe integrieren möchten, als auch Betrieben, die offene Stellen besetzen möchten.

 

Daneben berät die Handwerkskammer Erfurt über ihre Anerkennungsstelle und über die Projekte „Förderung der beruflichen Integration ausländischer Fach- und Arbeitskräfte (FIF)“ sowie „Willkommenslotse“* zu den Themen Berufswahl, Praktikum und Ausbildung, Beschäftigung und Anerkennung. „Wir setzen auf unsere etablierten Strukturen und die Expertise der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die alle Fallstricke der Integration ausländischer Fachkräfte kennen und ihnen daher bestens den Rücken stärken können“, sagt Stefan Lobenstein. Um auf alle Angebote für Personen mit Flucht- und Migrationshintergrund aufmerksam zu machen, hat die Handwerkskammer Erfurt einen mehrsprachigen Steckbrief erstellt, der beispielsweise Sprachschulen und Sozialämtern zur Verfügung gestellt wurde.

 

Chance für Betriebe

Der Präsident der Handwerkskammer Erfurt sieht in der Vermittlung eine große Chance für die Betriebe im Kammerbezirk. „Das Handwerk in Nord- und Mittelthüringen sucht händeringend nach qualifiziertem Personal. Die Einbindung der Geflüchteten aus der Ukraine kann ein Mosaikstein sein, um den Fachkräftebedarf kurz-, mittel- und auch langfristig zu decken und damit den Fortbestand der Betriebe zu sichern. Die Betriebe sind aus unserer Sicht gut beraten, sich dieser Möglichkeit zu öffnen und aktiv nach Unterstützung zu suchen“, betont Stefan Lobenstein.

 

Die meisten Handwerksberufe würden zu den nicht reglementierten Berufen zählen. Demnach könnten Personen, die aus der Ukraine geflüchtet sind und sich mit vorübergehendem Schutz im Sinne des Aufenthaltsgesetzes in Deutschland aufhalten, eine Erwerbstätigkeit in diesen Berufen auch ohne formale Berufsanerkennung aufnehmen. In reglementierten Berufen, beispielsweise im Gesundheitsbereich, muss hingegen das Anerkennungsverfahren beantragt werden. Grundsätzlich, so informiert die Handwerkskammer Erfurt, müssen Personen aus Drittstaaten, die nicht als Schutzsuchende, sondern als Fachkräfte nach Deutschland zuwandern wollen, nach den Regeln des Fachkräfteeinwanderungsgesetzes generell vor ihrer Einreise die formale Anerkennung des ausländischen Berufsabschlusses anstreben.

 

Darüber hinaus engagiert sich die Handwerkskammer Erfurt als Mitglied in der AG „Integration in Arbeit“ des Netzwerks für Integration der Landeshauptstadt Erfurt sowie in weiteren regionalen Netzwerken. Zudem pflegt die Kammer einen engen Austausch mit dem Verein Ukrainische Landsleute in Thüringen, so dass Unterstützungsangebote bedarfsgerecht und zielgruppenspezifisch entwickelt werden können.

 

 

 

Zur Information:

 

*„FIF“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Handwerkskammern und Industrie- und Handelskammern zur Förderung der beruflichen Integration ausländischer Fach- und Arbeitskräfte und wird aus Mitteln des Freistaates Thüringen finanziert. Ziel des Projekts „Willkommenslotsen“ ist es, Thüringer Unternehmen für die Möglichkeit der Fachkräftesicherung aus dem Kreis der Geflüchteten zu sensibilisieren und beratend zu unterstützen. Das Vorhaben wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

 

 

 

Weiterführende Themen

Aufruf an die Mitgliedsbetriebe

Mit der Aktion "Das Handwerk hilft" werden Hilfsorganisationen mit spendenwilligen Mitgliedsbetrieben zusammengeführt.

 

Ukraine-Krise: Informationen für Handwerksbetriebe

https://www.hwk-erfurt.de/artikel/menschen-brauchen-eine-perspektive-handwerk-hilft-der-ukraine-4,0,1684.html

Österreich & Weltkirche: Zahl der ukrainischen Katholiken in Österreich steigt rasant

09.05.2022 

Die Zahl der Gläubigen der Ukrainischen griechisch-katholischen Kirche in Österreich ist in den vergangenen Wochen massiv angestiegen. Das hat Ostkirchen-Generalvikar Yuriy Kolasa im Kathpress-Interview berichtet. So habe sich die Zahl der Besucher der Ostergottesdienste an allen Standorten jüngst verzehnfacht. Kolasa ist Generalvikar für alle katholischen Ostkirchen in Österreich. Er gehört selbst der Ukrainisch-Griechisch-katholischen Kirche an.

 

Die aktuelle Situation erinnere ihn an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als auch viele ukrainische Flüchtlinge nach Österreich kamen und die Kirche stark anwuchs, sagte der Generalvikar: "Wieder suchen bei uns in Österreich tausende Ukrainerinnen mit Kindern Zuflucht vor Krieg und Not. Das erinnert an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als Hunderttausende vertrieben wurden oder fliehen mussten." Nach dem Zweiten Weltkrieg betrug die Zahl der griechisch-katholischen Gläubigen in Österreich rund 180.000, fast alle waren Flüchtlinge. 120 Priester waren für die Seelsorge verantwortlich.

 

Ukrainische katholische Gemeinden gab es bislang in Wien (2), Salzburg, Graz, Linz, Feldkirch und Innsbruck. Zu Ostern wurde an weiteren zehn Standorten Gottesdienste angeboten. Und nun bemüht sich die ukrainische Kirche, für die Flüchtlinge, die in ganz Österreich untergebracht sind, die Seelsorge zu organisieren. Vor dem Krieg betrug die Zahl der ukrainischen katholischen Gläubigen in Österreich bis zu 8.000. Wie viel es jetzt, sind, lasse sich nicht genau beziffern, "aber auf jeden Fall sehr viele mehr", so Kolasa.

 

Die Gemeinden bekamen aufgrund des Zustroms an Gläubigen teils ad hoc für ihre Gottesdienste neue Kirchen zur Verfügung gestellt. So beispielsweise in Linz, wo die Gottesdienste nun in der Linzer Stadtpfarrkirche stattfinden. In Innsbruck konnte die ukrainische Gemeinde von einer kleinen Kapelle in die große Hauskapelle im Canisianum wechseln.

 

Samstagsschule in Linz und Salzburg

In Linz und in Salzburg wurde in einer katholischen Privatschule eine Samstagsschule eingerichtet, die bereits von 70 Kindern besucht wird. Während die Kinder in der Linzer Schule Unterricht haben, gibt es auch für ihre Mütter psychologische Betreuung. Auch in Wien-Neuottakring werden Mutter-Kind-Gruppen angeboten, bei denen es u.a. Sprachkurse, aber auch psychologische Hilfe gibt. "Viele Frauen können hier in Sicherheit auch das erste Mal weinen", so Kolasa. Die Aufarbeitung der Traumata sei eine der ganz großen Herausforderungen der Zukunft, betonte der Generalvikar. Das gelte sowohl für die Menschen in der Ukraine wie auch für die Geflüchteten.

 

Wie der ukrainische Geistliche weiter berichtete, seien auch viele Orthodoxe zu den griechisch-katholischen Ostergottesdiensten gekommen. Eine orthodoxe Frau aus Mariupol habe ihm etwa gesagt: "Ich suche nicht nach dem griechisch-katholischen oder orthodoxen Christus. Ich wollte nur Leib und Blut unseres Herrn Jesus Christus empfangen." Das sei eine große Herausforderung für die Ökumene.

 

Die Ukrainische Griechisch-katholische Kirche steht in Kirchengemeinschaft mit Rom, die Liturgie feiert sie aber im byzantinischen Ritus und die meisten kirchlichen Traditionen hat sie auch mit den Orthodoxen gemein. In der Ukraine gibt es zudem zwei große konkurrierende orthodoxe Kirchen: die seit einigen Jahren unabhängige Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) und die Ukrainische Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats (UOK-MP). Die Zugehörigkeit ist dabei aber auf der Ebene der einfachen Gläubigen nicht immer ganz klar, wie Umfragen zeigen. Für die Gläubigen der OKU ist kirchenrechtlich in Österreich die ukrainischsprachige Gemeinde der griechisch-orthodoxen Metropolis von Austria zuständig, für die Gläubigen der UOK-MP die Russisch-orthodoxe Kirche. Vor allem in letzterer fühlen sich aber viele Ukrainer nicht mehr beheimatet. So hängen sie gleichsam kirchlich in der Luft.

 

Bewegte Geschichte

Die Ukrainische Griechisch-katholische Kirche ist in Wien seit 1775 präsent. Nachdem Galizien 1772 von den Österreichern besetzt worden war, sah sich die Habsburgermonarchie mit einem Mal mit der Präsenz von drei Millionen unierten Katholiken des byzantinischen Ritus konfrontiert. Das veranlasste Maria Theresia 1775, Kirche und Kloster von St. Barbara in der Wiener Postgasse der ukrainischen griechisch-katholischen Gemeinde zu übertragen.

 

Das damit verbundene neue Priesterseminar "Barbareum" hatte allerdings nur eine kurze Lebensdauer: 1784 löste Joseph II. das Priesterseminar auf, und die Ausbildung des griechisch-katholischen Klerus wurde von Wien in die neuen unierten Generalseminare von Lemberg und Eger verlegt. Gleichzeitig errichtete der Kaiser für die Galizier die griechisch-katholische Zentralpfarre St. Barbara. Joseph II. ordnete die Anstellung eines Priesters und eines Diakons an, die der ruthenischen (also ukrainischen) und polnischen Sprache mächtig sein mussten.

 

Bis 1945 päpstliche Pfarre

St. Barbara unterstand kirchenrechtlich bis 1935 dem Lemberger Metropoliten. In diesem Jahr wurde mit einem Dekret der Kongregation für die orientalischen Kirchen die Jurisdiktion auf den Wiener Erzbischof übertragen. Allerdings übte sie dieser nur als Delegat der vatikanischen Ostkirchenkongregation aus. Damit wurde St. Barbara nicht in den Diözesanverband der Wiener Erzdiözese aufgenommen, sondern war eine päpstliche Pfarre.

 

Mit einem Dekret der Kongregation für die orientalischen Kirchen vom 3. Oktober 1945 wurde dem Wiener Erzbischof (damals Kardinal Theodor Innitzer) schließlich die selbstständige Jurisdiktionsgewalt über die Priester und Gläubigen des byzantinischen Ritus in Österreich übertragen. Am 1. November 1945 bestellte Innitzer den Pfarrer von St. Barbara, Myron Hornykewytsch (1886-1959), zum Generalvikar für die Katholiken des byzantinischen Ritus in Österreich,

Insgesamt gibt es 23 katholische Ostkirchen. Einige davon haben in Österreich Gemeinden. Die mit Abstand größte Kirche, in Österreich wie weltweit, ist die Ukrainische Griechisch-katholische Kirche. Seit dem 1. Oktober 2018 sind alle in Österreich mit Gemeinden vertretenen unierten Ostkirchen kirchenrechtlich im "Ordinariat für die Gläubigen der katholischen Ostkirchen in Österreich" organisiert. Der jeweilige Erzbischof von Wien - also derzeit Kardinal Christoph Schönborn - steht den unierten Kirchen als Ordinarius vor.

 

Infos: www.katholischeostkirchen.at

Die Thomas Agerholm-Stiftung: Förderung von Kunst und Kultur, Kinder- und Jugendhilfe ... deutschlandweit.


Die Thomas Agerholm gemeinnützige Stiftung wurde am 12.12.2019 gegründet.

Sie wird Projekte in den Bereichen Kunst und Kultur, die Kinder- und Jugendhilfe, mildtätige und kirchliche sowie gemeinnützige Vereine in Wismar und auch deutschlandweit fördern.

Die Stiftung wird durch den dreiköpfigen Stiftungsvorstand, unter dem Vorsitz von Thomas Agerholm und den weiteren Mitgliedern Wolfgang Stoecker (stellv. Vorsitz) und Peter Schmidt-Hahn, geführt. Dem Vorstand zur Seite steht der Stiftungsrat unter dem Vorsitz von Jens-Uwe Rohwer und den weiteren Mitgliedern Peter Dost (stellv. Vorsitz), Felicitas Gontarski, Renate Hoppe und Dr. Hans-Christian Feldmann.


Informationen zur Förderung

1. Antrag runterladen und ausfüllen

2. Anlagen hinzufügen

3. Unterlagen senden an: info@agerholm-stiftung.de

4. Eingangsbestätigung folgt

5. Stiftungsratssitzung entscheidet über die Förderung der Anträge

6. Information zur Förderung an Antragsteller

7. Spendenübergabe und Veröffentlichung

Rufen Sie uns an: +49 38 41 / 71 11 11    |    

E-Mail an: info@agerholm-stiftung.de

https://www.agerholm-stiftung.de/foerderung.html


Bundeszentrale für politische Bildung / bpb: 55. Politikstunde: Geschichte und Gegenwart der Ukraine

Mittwoch, 30.03., 11 Uhr // Zwei Dinge, die Sie über die Geschichte der Ukraine wissen sollten und alles, was sie schon immer über die ukrainischen Atomanlagen wissen wollten // Mit Dr. Anna Veronika Wendland Anhand der Schlagwörter "Befreiungskrieg" und "Nation" skizziert die Technik- und Osteuropahistorikerin Dr. Anna Veronika Wendland in der 55. Politikstunde am Mittwoch, 30.03.2022 einen historischen Abriss der Geschichte der Ukraine und versucht aufzuzeigen, wie es zur Eskalation in dem Land und zum Krieg Russlands gegen die Ukraine kommen konnte. Themen in diesem Video: 02:33 Vorstellung unserer Gastlehrerin 07:15 Was sollten Deutsche über die Ukraine wissen? 11:15 Nationsbildung in der Ukraine 13:55 Osteuropahistorikerin als Beruf 17:35 Warum Befreiungskrieg? 20:20 Russland als Kolonialreich 22:15 Atomkraft in der Ukraine 24:15 Eine moderne Industriegesellschaft emanzipiert sich 27:15 Alltagssprache Russisch, Selbstverständnis ukrainisch 28:14 Putins Koordinatensystem: Brechen oder zur Kollaboration nötigen 31:30 1991 wird die Ukraine unabhängig 32:40 Nikita Chruschtschow und seine Rolle 36:15 Die Keimzelle der ukrainischem Unabhängikeit 36:45 Die Krim und ihre Geschichte 40:10 Stalinistische "Lösung" auf der Krim: Deportation der Bevölkerung 42:00 Die Angliederung der Krim an die Ukraine als Infrastrukturentscheidung 43:40 Was denkt man in der Ukraine über Deutschland? Unsere Gastlehrerin Dr. Anna Veronika Wendland ist Historikerin mit Schwerpunkt auf Osteuropa und arbeitet als Forschungskoordinatorin in der Direktion des Herder-Instituts für historische Ostmitteleuropaforschung in Marburg. Außerdem ist sie Mitglied des „Petersburger Dialogs“ und der deutsch-ukrainischen Historikerkommission. Ihr Spezialgebiet seit vielen Jahren: die Situation der ukrainischen Atomkraftwerke. Weitere Infos zum Krieg gegen die Ukraine: https://www.taskcards.de/board/d6ea78...


https://www.youtube.com/watch?v=o_sfcgIiks8

United Nations High Commissioner for Refugees (UNHCR) Representation in Ukraine

UNHCR, the UN Refugee Agency, is a global organisation dedicated to saving lives, protecting rights and building a better future for refugees, forcibly displaced communities, and stateless people.

Since 1950, UNHCR has led international action to protect people forced to flee their homes because of conflict and prosecution.

The organisation provides them with life-saving assistance including shelter, food, as well as water and also helps safeguard their fundamental human rights.


UNHCR has been working in Ukraine since 1994, alongside local authorities, partners and community organizations. Ukraine has been affected by years of conflict and uncertainty — throughout these years, UNHCR has delivered essential aid to persons affected by the conflict, internally displaced persons, refugees and stateless persons in the country.

The war started in Ukraine on 24 February 2022 and caused civilian casualties and destruction of civilian infrastructure, forcing people to flee their homes seeking safety, protection and assistance. In the first five weeks, more than four million refugees from Ukraine crossed borders into neighbouring countries, and many more have been forced to move inside the country. They are in need of protection and support. In light of the emergency and the scale of humanitarian needs of refugees from Ukraine, an inter-agency regional refugee response is being carried out, in support of the efforts of refugee-hosting countries.

The Regional Refugee Response Plan brings together the UN, NGOs, and other relevant partners and focuses on supporting host country governments to ensure safe access to the territory for refugees and third-country nationals fleeing from Ukraine, in line with international standards. It also prioritizes the provision of critical protection services and humanitarian assistance, as displacement and needs continue to grow exponentially.

UNHCR is present in Ukraine and provides humanitarian assistance wherever necessary and possible. UNHCR established new offices in central and western Ukraine where large numbers of displaced people have arrived to seek safety.

We now operate out of offices in Lviv, Vinnytsia, Uzhhorod, Chernvitsi, Dnipro and in Donetsk and Luhansk non-government-controlled areas (NGCAs). UNHCR’s hubs in Dnipro and Vinnytsia serve as important bases for delivering much-needed humanitarian assistance and protection services to people living in the central, eastern, and north-eastern and south-eastern regions of Ukraine, including those heavily affected by the hostilities.

UNHCR operates as a part of the inter-agency humanitarian response and is leading three clusters – Protection, Shelter, and NFIs (non-food items) and CCCM (Camp Coordination and Camp Management).

The overall goal of UNHCR’s operational delivery is to provide immediate relief to those fleeing military hostilities, while laying the groundwork for sustainable and durable solutions, working closely in coordination with state and local authorities, community-based actors and partners.

We work to ensure that everybody has the right to seek asylum and find safe refuge, having fled violence, persecution, war or disaster at home.

Our contacts


https://www.unhcr.org/ua/en/overview


Österreich: Deutschkurse für ukrainische Geflüchtete: ÖIF und BABE bauen Angebot aus

15.04.2022Text: Jennifer Friedl, Redaktion/CONEDU

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) und die Berufsvereinigung der ArbeitgeberInnen privater Bildungseinrichtungen (BABE) stellen mehr TrainerInnen und begleitende Kinderbetreuungsangebote zur Verfügung.

Der Österreichische Integrationsfonds (ÖIF) stellt gemeinsam mit der Berufsvereinigung der ArbeitgeberInnen privater Bildungseinrichtungen (BABE) Deutschkurse für 35.000 Personen, die aus der Ukraine flüchten mussten, zur Verfügung. Neben kompakten Kursformaten und zusätzlichen TrainerInnen wird das Kinderbetreuungsangebot ausgebaut. Das Angebot ergänzt die rund 43.000 Kursplätze, die bereits vorher für Asyl- und subsidiär Schutzberechtigte im Jahr 2022 vorgesehen waren. Franz Wolf, der Direktor des ÖIF, führt an, mit der Maßnahme wolle man die Betroffenen in Österreich unterstützen und rasche und tragfähige Angebote zur Verfügung stellen.

 

TrainerInnen, die neu hinzukommen, erhalten ergänzende Supervisions- und Betreuungsangebote. Für zusätzliche Kursräume werden Hotels oder Veranstaltungsräume in den Regionen in Anspruch genommen. Das gesamte Onlinekurs- und Deutschlern-Angebot ist auf dem Sprachportal zu finden.

So gelangen Personen aus der Ukraine zum Deutschkurs

Sobald aus der Ukraine Geflüchtete eine Aufenthaltskarte („blaue Karte") besitzen, können sie einen Termin in einem der neun Integrationszentren des ÖIF in den Landeshauptstädten vereinbaren. Die Kurse sind in Sprachniveaus von A1-C1 verfügbar und kostenlos. Teilnehmende schließen den Kurs ab einem Niveau von A2 mit einem staatlich anerkannten Zertifikat ab. Personen, die aus der Ukraine flüchten mussten, können zudem eine von Montag bis Freitag, jeweils von 8 bis 18 Uhr erreichbare Hotline unter +43 1 715 10 51-120 in Anspruch nehmen.

Kostenlose Online-Deutschkurse ergänzen bestehendes Kursangebot

Der Österreichische Integrationsfonds bietet zusätzlich kostenlose Online-Deutschkurse (ohne abschließendes Zertifikat) an. Diese finden täglich von Montag bis Freitag auf den Sprachniveaus A1, A2 und B1 statt. Interessierte können ortsunabhängig per Handy, Tablet oder Computer teilnehmen und die zugehörigen Arbeitsmaterialien ausfüllen. Spezielle Deutschkurse gibt es von der Wirtschaftskammer Wien für die Sparten Lebensmittelhandel, Gastronomie und Hotellerie.

„Treffpunkt Ukraine": Ehrenamtliche unterstützen UkrainerInnen in allen Bundesländern

In allen Bundesländern finden Treffen für vertriebene Personen aus der Ukraine statt. Dabei können sie sich mit Freiwilligen aus der Community austauschen und Bedürfnisse äußern. Ehrenamtliche, Vereine oder Gemeinden, die UkrainerInnen in der Zeit ihrer Ankunft unterstützen, können vom ÖIF gemeinsam mit dem Bundeskanzleramt eine Fördermöglichkeit von bis zu 2.500 Euro pro Initiative erhalten.

 

Quelle Pressemitteilung: APA/Ots bearb.

UKRAINE: JEDEN TAG RUND 20 ANGRIFFE AUF SCHULEN

 

Sechs Wochen lang wütet der Krieg nun schon in der Ukraine. Seitdem wurden im Durchschnitt 22 Schulen pro Tag angegriffen. Bereits 5,5 Millionen Kinder können nicht mehr zur Schule gehen. Save the Children fordert den sofortigen Schutz von Zivilist*innen und zivilen Objekten, einschließlich Schulen und Krankenhäusern, die unter dem besonderem Schutz des humanitären Völkerrechts stehen und ruft zur schnellen Hilfe auf.

 

Das sechsjährige Mädchen Olha* lebt mit ihrer Mutter und Schwester in der Ostukraine, wo der bewaffnete Konflikt bereits im Jahr 2014 begann. Kinder wie Olha* sind seit acht Jahren dem täglichen Risiko ausgesetzt, durch Beschießungen, Minen und Gewalt verletzt zu werden.

Das sechsjährige Mädchen Olha* lebt mit ihrer Mutter und Schwester in der Ostukraine, wo der bewaffnete Konflikt bereits im Jahr 2014 begann. Kinder wie Olha* sind seit acht Jahren dem täglichen Risiko ausgesetzt, durch Beschießungen, Minen und Gewalt verletzt zu werden. © Oksana Parafeniuk / Save the Children

Seit der Eskalation des Konflikts in der Ukraine wurden laut dem ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft mindestens 869 Bildungseinrichtungen beschädigt und 83 davon vollständig zerstört. Dabei fanden 43 % der Angriffe auf Schulen in der Ostukraine statt, wo vor der Eskalation am 24. Februar mehr als 400.000 Kinder lebten. Allein in der eingekesselten Stadt Charkiw haben Beschießungen und Bombardierungen bereits 50 Bildungseinrichtungen zerstört.

 

Bislang sind mehr als zwei Millionen Kinder vor dem Krieg in der Ukraine geflohen, während sich schätzungsweise noch 5,5 Millionen Kinder im Land befinden. Diese sind der ernsthaften Gefahr ausgesetzt, durch die anhaltenden Angriffe körperlich und seelisch verletzt zu werden. Als weitere Konsequenz müssen viele Kinder ihren Schulbesuch auf unbestimmte Zeit unterbrechen.

 

BILDUNG BEREITS VOR DER ESKALATION UNZUREICHEND

Der grausame Krieg hat die ohnehin schon schwierigen Bedingungen im Bildungsbereich weiter verschärft, denn bereits vor der Eskalation gaben 30 % der Bildungseinrichtungen in der Ostukraine an, nicht genügend Lehrkräfte zu haben. Da weiterhin täglich tausende Menschen aus der Ukraine fliehen, mangelt es immer mehr an Bildungspersonal. Hinzu kommt, dass der überwiegende Teil der Lehrkräfte weiblich ist und die meisten Menschen, die aus der Ukraine fliehen, Frauen und Kinder sind. Dieser Umstand verschärft den Mangel an Bildungspersonal zusätzlich.

 

Pete Walsh, Länderdirektor von Save the Children in der Ukraine, sagt:

 

Die Bildung wird in der Ukraine angegriffen. Alle Schüler und Lehrer müssen vor den Schrecken dieses Kriegs geschützt werden. Schulen sollten für Kinder sichere Orte des Lernens sein und müssen jederzeit frei von Angriffen bleiben. Lernen kann und darf in Krisenzeiten nicht ausbleiben; es ist entscheidend für den Schutz von Kindern, für ihr Überleben und ihre Zukunft (…).

 

Pete Walsh, Länderdirektor von Save the Children in der Ukraine


ANGRIFFE AUF SCHULEN IN DER OSTUKRAINE SEIT 2014

Schulen in der Ostukraine stehen schon seit Beginn des Konflikts im Jahr 2014 unter Beschuss. Seitdem wurden dort mehr als 750 Schulen zerstört, beschädigt oder wegen der erheblichen Gefahren durch die Angriffe geschlossen.

 

Dieses zerstörte Gebäude war einst eine Schule in der Ostukraine, die 1.200 Kinder besuchten. Das Schulgebäude wurde 2015 von mehreren Granaten getroffen, die das gesamte Dach, mehrere Klassenräume und 160 Fenster zerstörten.

Dieses zerstörte Gebäude war einst eine Schule in der Ostukraine, die 1.200 Kinder besuchten. Das Schulgebäude wurde 2015 von mehreren Granaten getroffen, die das gesamte Dach, mehrere Klassenräume und 160 Fenster zerstörten. © Simon Edmunds / Save the Children

Alle Kinder haben gemäß der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und der UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf Bildung. Angriffe auf Schulen und andere Bildungseinrichtungen stellen damit eine schwere Verletzung der Rechte von Kindern dar und können als Kriegsverbrechen gelten. Deswegen fordert Save the Children die internationale Gemeinschaft dazu auf, der völkerrechtlichen Verpflichtung nachzukommen und alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um Zivilist*innen und zivile Objekte zu schützen. Krankenhäuser, Schulen, Kinder und Lehrkräfte müssen vor den tödlichen Angriffen bewahrt werden. Außerdem sollen Bildungseinrichtungen nicht militärisch genutzt und jeglicher Einsatz von Sprengstoffwaffen in bewohnten Gebieten vermieden werden, um Menschen und insbesondere Kinder vor schweren Schäden zu schützen.

 

BITTE UNTERSTÜTZEN SIE UNSERE PETITION!

Save the Children fordert den sofortigen Stopp von Kriegen gegen Kinder.

Bewaffnete Konflikte und Kriege wie aktuell in der Ukraine, in Syrien, im Jemen, in Afghanistan oder in afrikanischen Ländern beeinträchtigen oder zerstören immer mehr Kinderleben. Die Politik bemüht sich nach wie vor völlig unzureichend, massive Kinderrechtsverletzungen zu dokumentieren und konsequent zu bestrafen. Save the Children kämpft dafür, dass sich das ändert.

https://www.savethechildren.de/news/ukraine-jeden-tag-mindestens-20-angriffe-auf-schulen/

Deutsches Schulportal & Pädagogische Willkommensgruppen für Kinder aus der Ukraine > UKRAINE PRESSE

Jobs für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind >

Goethe-Institut: KOSTENLOS DEUTSCH ÜBEN > UKRAINE PRESSE

Kleine oder große Tiere. In Not? Tierschutzbund! > Ukraine Presse

Ukrainische Geflüchtete können kostenlos Bus und Bahn nutzen > UKRAINE PRESSE

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

Politische Ideen I

Politische Ideen I

Politische Ideen II

Politische Ideen II

Politische Ideen III

Politische Ideen III