Translate

Dienstag, 31. Mai 2022

Universität Innsbruck: Aurora-Uni­ver­si­tä­ten unter­stüt­zen Part­ne­ru­ni­ver­si­tät in der Ukraine

11.05.2022

Derzeit treffen sich die Hochschulen des europaweiten Aurora-Universitätsverbunds in Innsbruck. Zu Gast ist auch die Rektorin der Karasin-Universität Charkiw – sie berichtete über die Lage in ihrer Stadt und konnte 51.000 Euro an finanzieller Unterstützung für ihre Hochschule entgegennehmen.

Rund 180 Delegierte aus ganz Europa treffen sich derzeit an der Universität Innsbruck: Sie sind Teil des Aurora-Universitätsverbunds, dem die Uni Innsbruck seit 2019 angehört und dessen jährliches Netzwerktreffen sie dieses Jahr veranstaltet. Ein Themenblock des heutigen Eröffnungspanels widmete sich den gemeinsamen Aktivitäten der Aurora-Universitäten in der Ukraine, insbesondere mit der Nationalen W.-N.-Karasin-Universität Charkiw. Die Universität Charkiw ist „Associate Partner“ der Aurora European University Alliance, deren Rektorin Tetyana Kaganovska ist derzeit auch in Innsbruck und hat beim Netzwerktreffen von der schwierigen Lage in ihrer Stadt berichtet: „Im Moment durchleben wir die schwersten Momente seit der ukrainischen Unabhängigkeit. Ich komme als Zeugin des Krieges, des Mordens und der Vertreibung meiner Mitarbeitenden und Studierenden. In Momenten wie diesen fühle ich mich besonders geehrt, unsere Gemeinschaft der Charkiwer Karasin-Universität aus dem Osten der Ukraine persönlich vertreten zu können.“ Um den laufenden (Online-)Betrieb der Universität Charkiw zu unterstützen, haben die Aurora-Universitäten den Fokus des gemeinsamen Arbeitspakets „Capacity Development Support Programme“, das die Kooperation mit mittel- und osteuropäischen Universitäten forciert, auf die Unterstützung der Kolleg*innen aus und in Charkiw gelegt und ein gemeinsames Spendenkonto eingerichtet. Insgesamt konnten so rund 51.000 Euro als unmittelbare finanzielle Unterstützung für Charkiw generiert werden, die Rektorin Kaganovska heute überreicht werden konnten. Das Arbeitspaket und die Akuthilfe für Charkiw werden von der Palacky-Universität Olmütz (Olomouc) geleitet und vom Aurora Central Office in Amsterdam unterstützt. In Olmütz arbeiten mittlerweile auch Personen aus Charkiw, die dorthin geflohen sind.

 

Betrieb unterstützen

Die Karasin-Universität Charkiw zählt in Friedenszeiten rund 28.000 Mitarbeitende und Studierende. „Nach dem QS-Rating sind wir die beste ukrainische Universität, das Powerhouse des Landes für Bildung und Wissenschaft. Die Universität ist das Herz von Charkiw, und sie bleibt in Charkiw, trotz des Beschusses der Stadt und zahlreicher Belagerungsversuche, die 77 Tage lang andauerten. Wir konnten die Mitarbeitenden und Studierenden der Universität so gut wie möglich unterbringen und haben am 33. Kriegstag unsere Lehrtätigkeit komplett online umgestellt. Unsere Lehrenden halten ihre Vorlesungen aus Kellern und Notunterkünften und aus unterschiedlichsten Teilen der Welt“, hält die Rektorin fest. „Leider gibt es unwiederbringliche Verluste in der Universitätsfamilie: Mindestens 17 Menschen sind ums Leben gekommen, darunter 2 Studierende, 5 Professoren und 10 Alumni. Dennoch kämpfen wir weiter und planen aktiv die zukünftigen Aktivitäten der Universität.“

 

Spendenaufruf:

Help Karazin University

 

Aurora-Netzwerk

Das derzeit in Innsbruck versammelte Aurora-Netzwerk besteht aus neun Hochschulen aus ganz Europa: Universität Innsbruck (A), University of Iceland, Reykjavik (IS), Vrije Universiteit Amsterdam (NL), Universität Duisburg-Essen (D), Università degli Studi di Napoli Federico II (IT), Universitat Rovira i Virgili (Tarragona, ES), Palacky University Olomouc (Olmütz, CZ), University of East Anglia (Norwich, UK) und Copenhagen Business School (DK). Das wichtigste Projekt des Netzwerks ist die gemeinsame Aurora European University Alliance, eine von 41 von der EU-Kommission geförderten Universitätsallianzen. Diese Allianzen setzen innovative Wege der Universitätskooperation in Europa um, insbesondere, um die nahtlose Mobilität von Studierenden und Mitarbeiter*innen zu befördern. Die Aurora European University Alliance vereint 260.000 Studierende, 30.000 Mitarbeiter*innen, 112 Fakultäten und 813 Research Groups. Sie wird mit insgesamt 7 Millionen Euro aus Mitteln von Erasmus+ und Horizon 2020 unterstützt.


https://www.uibk.ac.at/de/newsroom/2022/aurora-universitaten-unterstutzen-partneruniversitat-in-der-ukra/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Deutsches Schulportal & Pädagogische Willkommensgruppen für Kinder aus der Ukraine > UKRAINE PRESSE

Jobs für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind >

Goethe-Institut: KOSTENLOS DEUTSCH ÜBEN > UKRAINE PRESSE

Kleine oder große Tiere. In Not? Tierschutzbund! > Ukraine Presse

Ukrainische Geflüchtete können kostenlos Bus und Bahn nutzen > UKRAINE PRESSE

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

Politische Ideen I

Politische Ideen I

Politische Ideen II

Politische Ideen II

Politische Ideen III

Politische Ideen III