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Dienstag, 31. Mai 2022

UKRAINE: JEDEN TAG RUND 20 ANGRIFFE AUF SCHULEN

 

Sechs Wochen lang wütet der Krieg nun schon in der Ukraine. Seitdem wurden im Durchschnitt 22 Schulen pro Tag angegriffen. Bereits 5,5 Millionen Kinder können nicht mehr zur Schule gehen. Save the Children fordert den sofortigen Schutz von Zivilist*innen und zivilen Objekten, einschließlich Schulen und Krankenhäusern, die unter dem besonderem Schutz des humanitären Völkerrechts stehen und ruft zur schnellen Hilfe auf.

 

Das sechsjährige Mädchen Olha* lebt mit ihrer Mutter und Schwester in der Ostukraine, wo der bewaffnete Konflikt bereits im Jahr 2014 begann. Kinder wie Olha* sind seit acht Jahren dem täglichen Risiko ausgesetzt, durch Beschießungen, Minen und Gewalt verletzt zu werden.

Das sechsjährige Mädchen Olha* lebt mit ihrer Mutter und Schwester in der Ostukraine, wo der bewaffnete Konflikt bereits im Jahr 2014 begann. Kinder wie Olha* sind seit acht Jahren dem täglichen Risiko ausgesetzt, durch Beschießungen, Minen und Gewalt verletzt zu werden. © Oksana Parafeniuk / Save the Children

Seit der Eskalation des Konflikts in der Ukraine wurden laut dem ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft mindestens 869 Bildungseinrichtungen beschädigt und 83 davon vollständig zerstört. Dabei fanden 43 % der Angriffe auf Schulen in der Ostukraine statt, wo vor der Eskalation am 24. Februar mehr als 400.000 Kinder lebten. Allein in der eingekesselten Stadt Charkiw haben Beschießungen und Bombardierungen bereits 50 Bildungseinrichtungen zerstört.

 

Bislang sind mehr als zwei Millionen Kinder vor dem Krieg in der Ukraine geflohen, während sich schätzungsweise noch 5,5 Millionen Kinder im Land befinden. Diese sind der ernsthaften Gefahr ausgesetzt, durch die anhaltenden Angriffe körperlich und seelisch verletzt zu werden. Als weitere Konsequenz müssen viele Kinder ihren Schulbesuch auf unbestimmte Zeit unterbrechen.

 

BILDUNG BEREITS VOR DER ESKALATION UNZUREICHEND

Der grausame Krieg hat die ohnehin schon schwierigen Bedingungen im Bildungsbereich weiter verschärft, denn bereits vor der Eskalation gaben 30 % der Bildungseinrichtungen in der Ostukraine an, nicht genügend Lehrkräfte zu haben. Da weiterhin täglich tausende Menschen aus der Ukraine fliehen, mangelt es immer mehr an Bildungspersonal. Hinzu kommt, dass der überwiegende Teil der Lehrkräfte weiblich ist und die meisten Menschen, die aus der Ukraine fliehen, Frauen und Kinder sind. Dieser Umstand verschärft den Mangel an Bildungspersonal zusätzlich.

 

Pete Walsh, Länderdirektor von Save the Children in der Ukraine, sagt:

 

Die Bildung wird in der Ukraine angegriffen. Alle Schüler und Lehrer müssen vor den Schrecken dieses Kriegs geschützt werden. Schulen sollten für Kinder sichere Orte des Lernens sein und müssen jederzeit frei von Angriffen bleiben. Lernen kann und darf in Krisenzeiten nicht ausbleiben; es ist entscheidend für den Schutz von Kindern, für ihr Überleben und ihre Zukunft (…).

 

Pete Walsh, Länderdirektor von Save the Children in der Ukraine


ANGRIFFE AUF SCHULEN IN DER OSTUKRAINE SEIT 2014

Schulen in der Ostukraine stehen schon seit Beginn des Konflikts im Jahr 2014 unter Beschuss. Seitdem wurden dort mehr als 750 Schulen zerstört, beschädigt oder wegen der erheblichen Gefahren durch die Angriffe geschlossen.

 

Dieses zerstörte Gebäude war einst eine Schule in der Ostukraine, die 1.200 Kinder besuchten. Das Schulgebäude wurde 2015 von mehreren Granaten getroffen, die das gesamte Dach, mehrere Klassenräume und 160 Fenster zerstörten.

Dieses zerstörte Gebäude war einst eine Schule in der Ostukraine, die 1.200 Kinder besuchten. Das Schulgebäude wurde 2015 von mehreren Granaten getroffen, die das gesamte Dach, mehrere Klassenräume und 160 Fenster zerstörten. © Simon Edmunds / Save the Children

Alle Kinder haben gemäß der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und der UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf Bildung. Angriffe auf Schulen und andere Bildungseinrichtungen stellen damit eine schwere Verletzung der Rechte von Kindern dar und können als Kriegsverbrechen gelten. Deswegen fordert Save the Children die internationale Gemeinschaft dazu auf, der völkerrechtlichen Verpflichtung nachzukommen und alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um Zivilist*innen und zivile Objekte zu schützen. Krankenhäuser, Schulen, Kinder und Lehrkräfte müssen vor den tödlichen Angriffen bewahrt werden. Außerdem sollen Bildungseinrichtungen nicht militärisch genutzt und jeglicher Einsatz von Sprengstoffwaffen in bewohnten Gebieten vermieden werden, um Menschen und insbesondere Kinder vor schweren Schäden zu schützen.

 

BITTE UNTERSTÜTZEN SIE UNSERE PETITION!

Save the Children fordert den sofortigen Stopp von Kriegen gegen Kinder.

Bewaffnete Konflikte und Kriege wie aktuell in der Ukraine, in Syrien, im Jemen, in Afghanistan oder in afrikanischen Ländern beeinträchtigen oder zerstören immer mehr Kinderleben. Die Politik bemüht sich nach wie vor völlig unzureichend, massive Kinderrechtsverletzungen zu dokumentieren und konsequent zu bestrafen. Save the Children kämpft dafür, dass sich das ändert.

https://www.savethechildren.de/news/ukraine-jeden-tag-mindestens-20-angriffe-auf-schulen/

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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