12. Mai 2022
Große Rückgänge bei Maschinen (-73,6 %) und chemischen
Erzeugnissen (-40,9 %)
Importe aus Russland gegenüber März 2021 aufgrund höherer
Rohstoffpreise um 77,7 % gestiegen
Wert der Erdöl- und Erdgasimporte im Vorjahresvergleich um
56,5 % gestiegen, importierte Erdöl- und Erdgasmenge jedoch um 27,8 % gesunken
WIESBADEN – Die deutschen Exporte in die Russische
Föderation sind im März 2022 im Zuge des Kriegs in der Ukraine und der gegen
Russland verhängten Sanktionen eingebrochen. Wie das Statistische Bundesamt
(Destatis) mitteilt, wurden Waren im Wert von 1,0 Milliarden Euro nach Russland
exportiert, das waren 58,7 % weniger als im März 2021. Im Februar 2022 waren
die Exporte nach Russland noch um 16,7 % gegenüber dem Vorjahresmonat
gestiegen. Große Rückgänge verzeichneten im März 2022 die Exporte von
Maschinen, die gegenüber März 2021 um 73,6 % auf 165,8 Millionen Euro sanken,
und die Exporte chemischer Erzeugnisse, die um 40,9 % auf 158,7 Millionen Euro
zurückgingen.
Importseitig war die Entwicklung gegenläufig zu den
Exporten. Aufgrund von gestiegenen Rohstoffpreisen nahmen die Importe aus der
Russischen Föderation nach Deutschland im März 2022 um 77,7 % auf 4,4
Milliarden Euro gegenüber März 2021 zu. Wichtigste Importgüter aus Russland
waren Erdöl und Erdgas mit einem wertmäßigen Anstieg um 56,5 % auf 2,4
Milliarden Euro. Die eingeführte Menge von Erdöl und Erdgas aus Russland ging
im März 2022 gegenüber dem Vorjahresmonat jedoch um 27,8 % zurück. Weitere
wichtige Importgüter waren Metalle (Importwert: +117,3 % auf 0,8 Milliarden
Euro; Importmenge: -19,2 %) sowie Kokerei- und Mineralölerzeugnisse
(Importwert: +203,5 % auf 0,5 Milliarden Euro; Importmenge: +26,0 %).
Aufgrund dieser Entwicklungen stieg der Importüberschuss im
Außenhandel mit Russland (Importe abzüglich Exporte) im März 2022 auf den
Rekordwert von 3,4 Milliarden Euro. Im Februar 2022 hatte der Importüberschuss
1,4 Milliarden Euro betragen.
Außenhandel mit der Ukraine: Exporte gehen stärker zurück
als die Importe
Die deutschen Exporte in die von Russland angegriffene
Ukraine sanken im März 2022 gegenüber März 2021 um 45,7 % auf 265,8 Millionen
Euro. Die Importe aus der Ukraine nach Deutschland sanken im gleichen Zeitraum
um 27,5 % auf 199,6 Millionen Euro. Damit verzeichnete Deutschland im
Außenhandel mit der Ukraine einen Exportüberschuss von 66,2 Millionen Euro.
Weitere Informationen:
Alle detaillierten Ergebnisse zum deutschen Außenhandel des
Berichtsmonats März 2022 sind in der Datenbank GENESIS-Online (Tabellen 51000)
abrufbar. Die Ergebnisse zum Außenhandel sind auch Teil des „Krisenmonitors“
(www.destatis.de/krisenmonitor), mit dem das Statistische Bundesamt die
Entwicklung wichtiger Konjunkturindikatoren in der Corona-Krise und in der
Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 gegenüberstellt. Zudem sind sie neben
weiteren Indikatoren zur Einordnung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie
auf der Sonderseite „Corona-Statistiken“ (www.destatis.de/corona) sowie im
Dashboard Deutschland (www.dashboard-deutschland.de) verfügbar. Im Dashboard
Deutschland bündelt das Statistische Bundesamt hochaktuelle Indikatoren der
amtlichen Statistik und weiterer Datenanbieter zu den Themenbereichen
Wirtschaft und Finanzen sowie Gesundheit und Mobilität.
Der Angriff Russlands auf die Ukraine und die damit verbundenen Sanktionen wirken sich auf viele Bereiche in Gesellschaft und Wirtschaft aus. Auf einer Sonderseite haben wir Daten und Informationen dazu für Sie zusammengestellt.
https://www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2022/05/PD22_200_51.html
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