Neben den insgesamt 18.232 Schülerinnen und Schülern (Stichtag: 04. Mai 2022, Vorwoche: 14.700) haben die nordrhein-westfälischen Schulen inzwischen auch die ersten Lehrerinnen und Lehrer aus der Ukraine aufgenommen: Das Land hat bislang insgesamt 61 ukrainische Lehrkräfte eingestellt beziehungsweise die Verfahren stehen kurz vor dem Abschluss, weitere 185 haben konkretes Interesse an einer Einstellung bekundet und wurden entsprechend beraten. Zudem unterstützen bereits 1.200 Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter die Schulen, indem sie freiwillig die Zahl ihrer Unterrichtsstunden erhöht haben. Schul- und Bildungsministerin Yvonne Gebauer: „Wenn ukrainische Lehrkräfte den Weg an unsere Schulen finden, dann ist das für alle Beteiligten ein Gewinn. Zum einen können sie die aus der gemeinsamen Heimat ebenfalls neu zu uns kommenden Kinder und Jugendlichen beim Ankommen in unseren Schulen besonders gut begleiten. Zum anderen geben wir den Lehrerinnen und Lehrern nach der Flucht die Möglichkeit, ihrer Berufung wieder in einem sicheren Umfeld nachzugehen. Zudem unterstützen die ukrainischen Lehrkräfte ihre neuen bereits an unseren Schulen tätigen Kolleginnen und Kollegen. Große Unterstützung erhalten die Schulen außerdem von unseren Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern.“
Um Lehrerinnen und Lehrer aus der Ukraine künftig noch
besser in das nordrhein-westfälische Schulsystem zu integrieren, wurde das von
Ministerin Gebauer am 11. April 2022 vorgestellte Rahmenkonzept zur Beschulung
neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher, wie angekündigt, weiterentwickelt:
Bereits in den Zentralen Unterbringungseinrichtungen (ZUEs) informiert ein
dreisprachiger Flyer – Deutsch, Englisch, Ukrainisch – die geflüchteten
Lehrerinnen und Lehrer über das deutsche Schulsystem. Zudem intensiviert das
Land die Beratung der ukrainischen Lehrkräfte über die Landesstelle Schulische
Integration (LaSI) deutlich. Hierzu wurde über die LaSI eine zentrale
Koordinierungsstelle eingerichtet, die schon mit der praktischen Beratung von
interessierten Lehrkräften aus der Ukraine begonnen hat.
Zugleich ergreift das Ministerium für Schule und Bildung
weitere Maßnahmen, zusätzliches Personal für die Schulen zu gewinnen: Für das
laufende Schuljahr wurden den Schulen kurzfristig zusätzliche Stellen
zugewiesen, die sofort ausgeschrieben und besetzt werden können. Zum kommenden
Schuljahr 2022/23 erhöht sich die Zahl der zusätzlichen Stellen auf insgesamt
1.052. Zur Besetzung jeder einzelnen dieser Stellen stehen die nötigen
Haushaltsmittel bereit. Zudem wurden die Flexiblen Mittel für Vertretungsunterricht
im Gesamtumfang von rund 60 Millionen Euro um weitere rund 3,5 Millionen Euro
erhöht.
„Eines ist sicher: Die Einstellung zusätzlichen Personals
wird nicht am Geld scheitern. Im Gegenteil: Bewerberinnen und Bewerbern, die
unsere Schulen für geeignet halten, werden unverzüglich eingestellt. Nach der
frühzeitigen Zuweisung der Stellen über die Bezirksregierung laufen in vielen
Schulen bereits die Besetzungsverfahren und werden bis zum Schuljahresbeginn
2022/23 abgeschlossen sein“, erklärt Ministerin Gebauer. Auf die zusätzlichen
Stellen und insbesondere auf Ausschreibungen für befristete Beschäftigungen
können sich neben Menschen mit Lehramtsbefähigung auch andere qualifizierte
Personen bewerben, zum Beispiel Hochschulabsolventinnen und -absolventen, Pensionärinnen
und Pensionäre, Studierende oder Menschen mit abgeschlossener Berufsausbildung,
sofern sie für den Schuldienst geeignet sind.
Erfolgreich war bereits das Werben um die Unterstützung
angehender Lehrerinnen und Lehrer: Über die 33 Zentren für schulpraktische
Lehrerausbildung hatte Ministerin Gebauer darum geworben, dass möglichst viele
Lehramtsanwärterinnen und Lehramtsanwärter von der Möglichkeit Gebrauch machen,
den Umfang ihres selbstständig erteilten Unterrichts von drei auf sechs Stunden
in der Woche zu erhöhen. Insgesamt 1.200 Lehramtsanwärterinnen und
Lehramtsanwärter haben sich dazu entschieden, die Schulen, an denen sie
eingesetzt sind, auf diese Weise zu unterstützen.
„Auch beim Lehrkräftenachwuchs möchte ich mich besonders
herzlich bedanken. Mit ihrem Einsatz für die Kinder und Jugendlichen beweisen
sie eindrucksvoll, dass sie auf dem Weg in den richtigen Beruf sind, und stehen
ihren engagierten Kolleginnen und Kollegen in nichts nach. Als Schul- und
Bildungsministerin erfüllt mich der Einsatz unserer Schulgemeinden für die
Menschen aus der Ukraine mit großer Dankbarkeit“, so Ministerin Gebauer
abschließend
Bei Bürgeranfragen wenden Sie sich bitte an: Telefon 0211
5867-40.
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