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Samstag, 30. April 2022

Hochschule für Musik und Theater München: Solidarität mit Ukraine: Hochschule für Musik und Theater München nimmt 50 Studierende auf


    Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine trifft auch viele junge Künstlerinnen und Künstler. Ukrainische Studierende sind nicht nur gezwungen, ihr Studium zu unterbrechen, oder können es gar nicht erst beginnen, sondern sie müssen sich auch auf die Flucht außer Landes begeben. An der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) trafen in den letzten Wochen zahlreiche Anfragen für eine Studienmöglichkeit ein.

    Dank des großen Engagements zahlreicher Hochschulmitglieder und weiterer institutioneller und privater Unterstützung konnte die HMTM nun kurzfristig 50 geflüchtete Studieninteressierte aus der Ukraine aufnehmen.

    Insgesamt wurden an der Hochschule für Musik und Theater München 28 Studierende im Musikbereich, 10 Schauspielstudierende in Kooperation mit der Theaterakademie August Everding und 12 Studierende an der Ballett-Akademie aufgenommen. Die Studierenden können damit schnell und unbürokratisch ihre Ausbildung im Rahmen eines spezifischen Gaststudiums an der HMTM fortsetzen, erhalten eine kostenfreie Unterkunft und finanzielle Unterstützung, Mittagsmahlzeiten, einen speziellen Deutschkurs sowie umfangreiche Hilfe bei Registrierungen und beim Ankommen in München. Um ihnen und anderen geflüchteten Künstler*innen eine langfristige Perspektive zu bieten, hat die HMTM außerdem die Bewerbungsfrist zur Eignungsprüfung für geflüchtete Personen aus der Ukraine bis zum 30. April 2022 verlängert.

    Die Aufnahme der Studierenden im laufenden Studienjahr war nur möglich, aufgrund des großen gemeinsamen Engagements von Lehrenden, Studierenden und der Verwaltung der Hochschule.

    Prof. Dr. Bernd Redmann, Präsident der HMTM: »Die Bereitschaft unserer Lehrenden, kurzfristig junge Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine zusätzlich zu ihren bestehenden Lehrverpflichtungen zu unterrichten, war überwältigend. Viele Studierende und Lehrende unterstützen die jungen Menschen, die nach München kommen, im direkten Austausch oder mit Benefizkonzerten. Die Hochschulverwaltung hat schnelle und unkomplizierte Wege für geflüchtete Studierende gefunden. Viele Hochschulmitglieder helfen außerdem bei der Vermittlung von Wohnraum, bei der Einwerbung von Spenden oder bei alltäglichen Fragen wie etwa Übersetzungen. Ich möchte daher allen Beteiligten in unserer Hochschulfamilie meinen ausdrücklichen Dank aussprechen.«

    Der Dank der Hochschule gilt auch der großzügigen privaten und institutionellen Unterstützung in diesem Zusammenhang, etwa durch die Gesellschaft Freunde der Hochschule für Musik und Theater München e.V., der Erika und Georg Dietrich-Stiftung, der UNITEL Musikstiftung, des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst, Prof. von Voss/»Kinder im Zentrum – Für Kinder e. V.« u.v.a.


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Journalisten, Wirtschaftsvertreter
    Gesellschaft, Kulturwissenschaften, Musik / Theater
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch

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    Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

    Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

    Lesja Ukrainka „Hoffnung“

    Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

    Der höhere Friede

    Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

    Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

    O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

    Der Antritt des neuen Jahrhunderts

    Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

    Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

    Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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