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Freitag, 22. April 2022

Krieg in der Ukraine - Appell an Kunstszene: Vorhandene Kontakte nicht abbrechen lassen, sondern für Hilfe nutzen

Angesichts des menschenverachtenden Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine appellieren Kunstministerin Theresia Bauer und Kunststaatssekretärin Petra Olschowski gemeinsam an die Kunstszene in Baden-Württemberg, die Zusammenarbeit mit ukrainischen Partnerinstitutionen sowie mit freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern so gut es geht fortzusetzen. Das gilt für die Ukraine sowie für Initiativen hier im Land.

„Kulturschaffende sind von der militärischen Aggression Putins durch häufig prekäre Einkommen und drohende politische Verfolgung besonders bedroht“, sagte Ministerin Theresia Bauer am Mittwoch in Stuttgart. Staatssekretärin Petra Olschowski ergänzte: „Besonders jetzt ist es wichtig, vorhandene Kontakte nicht abbrechen zu lassen, sondern für Hilfe zu nutzen.“

„Viele Kulturschaffende haben sich immer wieder für eine Kultur der Demokratie und der Menschenrechte eingesetzt“, heißt es in einem Schreiben der beiden Politikerinnen an die Leitungen der Kunst- und Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg und an die Vereine der Breitenkultur. Das Land werde Hilfsangebote aus der Kulturszene für geflüchtete Künstlerinnen und Künstler und ihre Familien aufgreifen und arbeite an eigenen Fördermöglichkeiten, versprechen Theresia Bauer und Petra Olschowski.

Im Einklang mit Staatsministerin Claudia Roth und Staatsministerin Katja Keul stehe Baden-Württemberg an ihre Seite. „Wir begrüßen die Soforthilfe für gefährdete Kulturschaffende aus dem Haushalt der Staatsministerin für Kultur und Medien Claudia Roth und die von der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock vorgesehenen Ausbau der Schutzprogramme für Künstlerinnen und Künstler.“

„Kulturhilfe Ukraine“: Kontaktstelle für Künstlerinnen und Künstler

Gemeinsam mit dem ifa – Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart wurde als erste Maßnahme eine Kontaktstelle eingerichtet, an die sich Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine sowie baden-württembergische Kultureinrichtungen wenden können. Die Kontaktstelle soll als erste Anlaufstelle Beratung bieten und Kontakte in Baden-Württemberg vermitteln, perspektivisch sind spartenspezifische Austauschformate geplant, Fortbildungen und Netzwerkarbeit mit zivilgesellschaftlichen Akteuren.

Telefonnummer: +49 711 2225-200; Postfach: kultur-ukraine@ifa.de

Gitte Zschoch, Generalsekretärin des ifa, sagt: „Wir möchten ein Kontaktpunkt sein für Menschen, die in der Kultur arbeiten. Gerade jetzt ist die Vernetzung der Zivilgesellschaft, der Kunst- und Kulturschaffenden von enormer Bedeutung. Unsere Aufgabe ist es, angesichts der Bedürfnisse und Nöte der Menschen aus dem Kultursektor gemeinsam mit unseren Partnern konkret Hilfe zu leisten, uns solidarisch mit den Ukrainerinnen und Ukrainer zu zeigen und den Dialog nicht abreißen zu lassen. Alle können hier mitwirken, jeder Einzelne zählt.“

Das ifa - Institut für Auslandsbeziehungen ist Deutschlands älteste Mittlerorganisation. Das ifa genießt weltweit ein hohes Ansehen, gestaltet den internationalen Kulturdialog und unterstützt Kulturschaffende, die in politische Notsituationen geraten sind.

Unterkünfte, Netzwerkbildung, Benefizprojekte, Lehrformate

Ziel ist es, heißt es im Brief aus dem Ministerium an die Kulturszene, gemeinsam mit den Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg geflüchteten Künstlerinnen und Künstlern und ihren Familien pragmatisch und schnell zu helfen. „Wir möchten Sie deshalb dazu ermutigen, uns mittzuteilen, welche Möglichkeiten Sie sehen und wie dabei auch das Ministerium unterstützen kann.“ Denkbar ist beispielsweise die Vermittlung von Unterkunftsmöglichkeiten, die Zusammenarbeit mit örtlichen Unterstützungsnetzwerken, Benefizveranstaltungen, gemeinsame künstlerische Projekte oder die Unterstützung von virtuellen Lehrformaten.

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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