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Montag, 25. April 2022

Solidarität für die Ukraine – Herzmedizinische Soforthilfe. Herzstiftung und herzmedizinische Fachgesellschaften engagieren sich mit medizinischen Hilfslieferungen und herzmedizinischer Versorgung.


(Frankfurt a. M./Düsseldorf, 7. April 2022) Die Deutsche Herzstiftung und die Fachgesellschaften für Kardiologie, Herzchirurgie und Kinderkardiologie erklären sich gemeinsam solidarisch mit den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine und engagieren sich mit medizinischen Hilfslieferungen und herzmedizinischer Versorgung.

 

Die militärischen Aggressionen der Russischen Föderation gegen die Ukraine halten bereits seit sechs Wochen an. Ihre Sorgen und das Entsetzen über das zunehmende Leid in der Bevölkerung äußern in einem offenen Brief der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) und der Vorsitzende der Deutschen Herzstiftung und kündigen Hilfe an. „Gemeinsam stehen wir in engem Kontakt mit unseren Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine und wollen weitere medizinische Unterstützung organisieren“, betonen Prof. Dr. Stephan Baldus, DGK-Präsident, und Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Herzstiftung. Beide erklären in dem offenen Brief im DGK-Publikationsorgan „Cardio News“ (4/2022) ausdrücklich „unsere Solidarität mit allen Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine und insbesondere mit unseren Kolleginnen und Kollegen im Kriegsgebiet“.

 

In den betroffenen Gebieten stellt sich die medizinische Versorgung laut Aussage dort tätiger Ärztinnen und Ärzte teils desaströs dar. In einem Aktionsbündnis für die Soforthilfe in der Ukraine engagieren sich daher die DGK und die Deutsche Herzstiftung bei der Unterstützung notleidender Menschen in der Ukraine. Zudem werde die Forderung der Bundesregierung und der Europäischen Union zur sofortigen Einstellung aller Feindseligkeiten unterstützt, um weiteres unendliches Leid und Zerstörung abzuwenden. „Und wir unterstützen uneingeschränkt die Forderung der Ukraine nach Freiheit und Selbstbestimmung“, heißt es in dem Brief weiter. Dem Aktionsbündnis für Soforthilfe gehören neben DGK und Herzstiftung die Deutsche Gesellschaft für Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie (DGTHG) und die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) an.

 

Hilfe vor Ort mit medizinischen Geräten und Medikamenten

Durch eine finanzielle Soforthilfe der DGK in Höhe von 100.000 Euro, die um weitere 50.000 Euro von der Deutschen Herzstiftung aufgestockt wurde, können medizinische Geräte zur Ausstattung von ukrainischen Krankenhäusern bereitgestellt werden. Die Herzstiftung verwendet hierfür Mittel unter anderem auch aus dem „Barbara Genscher-Fonds für herzkranke Kinder und Jugendliche“. Das medizinische Material wird in einem von der Stabsstelle des Universitätsklinikums Bonn koordinierten Hilfskonvoi nach Kiew transportiert. In einem ersten Konvoi hat die DGK bereits Mitte März Medikamente im Wert von 50.000 Euro nach Kiew geliefert. Für diese Ukraine-Soforthilfe stehen Kardiologen der DGK und der Deutschen Herzstiftung in engem Kontakt mit der Ukrainischen Gesellschaft für Kardiologie bzw. medizinischen Einrichtungen in der Ukraine.

 

Hilfen für herzkranke Kinder und ihre Familien

Ebenso unterstützen die Herzstiftung, DGTHG und DGPK in verschiedenen Initiativen flüchtende Familien ambulant und stationär bei notwendigen herzmedizinischen Versorgungsmaßnahmen. Finanzielle Mittel für Reise-, Transport- und Unterbringungskosten von Patienten bzw. flüchtenden Familien (Kinder, Jugendliche und Erwachsene) hier in Deutschland stellt die Deutsche Herzstiftung aus dem „Barbara Genscher-Fonds für herzkranke Kinder und Jugendliche“ bereit. „Das Leid vieler herzkranker Kinder und ihrer Familien in der Ukraine ist enorm und die medizinische Versorgung in Kinderherzkliniken vielerorts massiv eingeschränkt und nur unter erschwerten Bedingungen möglich“, betont DGPK-Präsident Prof. Dr. Matthias Gorenflo. „Wir wollen deshalb besonders den herzkranken Kindern und Jugendlichen und ihren Familien aus der Ukraine eine adäquate medizinische kinderkardiologische und kinderherzchirurgische Versorgung in Deutschland gewährleisten“, betont DGTHG-Präsident Prof. Dr. Andreas Böning. Auch Erwachsene mit dringlichen Herzproblemen sollen bei der medizinischen Versorgung unterstützt werden.

 

In der Ukraine fehlt es in den betroffenen Gebieten an grundlegenden medizinischen Hilfsmitteln wie Beatmungsbeuteln und Blutzuckermessgeräten, aber auch an Defibrillatoren und Medikamentenpumpen. „Wir sind den Aktionspartnern dankbar, mit dieser gemeinsamen Solidaritätsaktion medizinische Hilfsgüter für die notleidenden Menschen in der Ukraine liefern zu können“, so der Herzstiftungs-Vorsitzende Prof. Voigtländer. Das Aktionsbündnis unterstützt die Forderung der Bundesregierung und der Europäischen Union zur sofortigen Einstellung aller Feindseligkeiten, um weiteres Leid und Zerstörung abzuwenden.

 

Zum Offenen Brief von DGK und DHS kommen Sie hier:

 

Barbara Genscher-Fonds für herzkranke Kinder

Mit dem Betrag von 100.000 Euro wurde 2018 der Barbara Genscher-Fonds eingerichtet. Dabei handelt es sich um eine Spende des Ehepaars Genscher an die Kinderherzstiftung, die gezielt für die Arbeit zugunsten herzkranker Kinder und Jugendlicher zu verwenden ist. So hatten es Barbara Genscher, Schirmherrin der Deutschen Herzstiftung, und ihr Ehemann, der ehemalige Außenminister Hans-Dietrich Genscher, bereits vor dessen Tod vor zwei Jahren festgelegt. Auf Wunsch der Eheleute Genscher wird das Geld insbesondere für die ärztlich begleiteten Freizeiten (Ski- und Segelfreizeiten) sowie für Familienfreizeiten eingesetzt.



Deutsche Herzstiftung 2022

https://www.herzstiftung.de/service-und-aktuelles/presse/pressemitteilungen/hilfslieferungen-ukraine


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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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