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Donnerstag, 28. April 2022

Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ): Ukrainische Krebspatientinnen und Krebspatienten auf der Flucht: Wie wird die onkologische Versorgung sichergestellt?


Der Krebsinformationsdienst am Deutschen Krebsforschungszentrum beantwortet Anfragen von krebskranken Flüchtlingen aus der Ukraine sowie deren Angehörigen. Hier finden Sie notwendige Basisinformationen und Anlaufstellen.

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Ці новини доступні також українською мовою (ukrainisch)

 

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Wie hilft der Krebsinformationsdienst weiter? Der Krebsinformationsdienst wird unter dieser URL zeitnah und fortlaufend Informationen zu Ansprechpartnern einstellen, die für geflüchtete Krebspatientinnen und Krebspatienten aus der Ukraine relevant und wichtig sind.

Deshalb lohnt es sich, diese URL regelmäßig aufzurufen, wenn Sie auf der Suche nach entsprechenden Informationen sind.

 

Der Krebsinformationsdienst beantwortet außerdem E-Mail-Anfragen krebskranker Flüchtlinge aus der Ukraine sowie deren Angehörigen auf Deutsch, Englisch, Ukrainisch und Russisch unter krebsinformationsdienst@dkfz.de.

 

Bitte beachten: Wegen der notwendigen Übersetzung der Anfragen kann die Beantwortung fremdsprachlicher Anfragen etwas länger als die üblichen 2 Werktage dauern.

Ukrainische Flüchtlinge, die medizinische Hilfe benötigen, erhalten normalerweise in Deutschland zunächst eine Basisversorgung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Diese Basisversorgung umfasst zwar weniger Leistungen als die deutsche gesetzliche Krankenversicherung, gewährleistet aber die notwendige medizinische Versorgung.

 

Für Krebspatientinnen und Krebspatienten bedeutet dies in der Regel, dass die erforderliche onkologische Behandlung fortgesetzt oder auch begonnen wird.

 

Ist es im Einzelfall aus medizinischen Gründen erforderlich, umfasst die medizinische Versorgung nach Asylbewerberleistungsgesetz auch die Kosten für Transporte bei Verlegungen in andere Krankenhäuser innerhalb von Deutschland sowie Fahrtkosten. Die Entscheidung darüber trifft die zuständige Behörde.

 

Wichtig für betroffene ukrainische Krebserkrankte

Momentan dürfen sich Personen aus der Ukraine bis zu 90 Tage in Deutschland auch ohne Visum oder Asyl aufhalten.

 

Wenn Sie Krebs haben und eine medizinische Versorgung brauchen, ist wichtig, dass Sie sich an Ihrem Aufenthaltsort bei der Gemeinde oder Ausländerbehörde registrieren. Denn nur so haben Sie Zugang zu den hier genannten medizinischen Leistungen. Diese Gemeinde beziehungsweise das dort ansässige Sozialamt ist dann dafür zuständig, entsprechende medizinische Leistungen zu gewähren.

Wichtig zu wissen: Wenn Sie entscheiden, sich ohne entsprechende Registrierung in Deutschland aufzuhalten, haben Sie einen "Touristen-Status". Das bedeutet, Sie müssen alle medizinischen Leistungen selber bezahlen, es sei denn sie haben eine Auslandsreiseversicherung.

Nach der Registrierung erhalten die Menschen aus der Ukraine eine Bescheinigung (Ankunftsnachweis oder Anlaufbescheinigung).

 

Wichtig zu wissen: Mit dieser Bescheinigung kann man in der Regel nicht direkt in eine Klinik oder eine ärztliche Praxis gehen.

Abhängig vom Bundesland und auch der zuständigen Gemeinde gibt es nach der Registrierung 2 verschiedene Verfahren, wie geflüchtete Menschen medizinische Versorgung erhalten können.

 

Behandlung mit Behandlungsschein: Meist erhalten ukrainische Geflüchtete nach der Registrierung bei der örtlich zuständigen Stelle, wie dem Sozialamt oder der Ausländerbehörde einen Behandlungsschein. Diesen müssen sie zum Arzt oder in die Klinik mitnehmen, damit die Abrechnung mit den deutschen Behörden erfolgen kann. Der genaue Ablauf kann sich jedoch in den einzelnen Bundesländern, Städten oder Gemeinden unterscheiden. So ist es zum Beispiel möglich, dass der Behandlungsschein festlegt, bei welchem Arzt die Behandlung stattfinden muss. Im Behandlungsschein kann auch eine Gültigkeitsdauer festgelegt werden. Überweisungen an Facharztpraxen oder Einweisungen in Kliniken müssen teilweise durch die zuständige Stelle, etwa das Sozialamt oder die Gemeinde genehmigt werden.

Behandlung mit Versichertenkarte: In manchen Bundesländern rechnen die Behandler die medizinische Versorgung nach einiger Zeit direkt über die Krankenkassen ab, ohne Behandlungsscheine. Geflüchtete erhalten dafür eine Versicherungskarte. Beispiele sind Berlin, Brandenburg, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Thüringen. Um den Zeitraum zwischen der Meldung bei der Krankenkasse und dem Erhalt der Karte zu überbrücken, händigt die Krankenkasse zunächst eine sogenannte „vorläufige Betreuungsbescheinigung" aus. Patientinnen und Patienten müssen diese Betreuungsbescheinigung und später die Versicherungskarte in der Praxis oder Klinik vorlegen.

Kliniksuche: Geflüchtete Krebspatienten sollten am besten frühzeitig mit ihrer zuständigen Behörde und der Wunschklinik klären, ob dort eine Behandlung möglich ist.

 

Gut zu wissen: Es gibt in vielen Orten Deutschlands auch Unterstützungsangebote, die Geflüchteten zunächst unbürokratisch Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglichen.

Geduld gefragt

Inzwischen erreichen den Krebsinformationsdienst immer häufiger Rückmeldungen von ukrainischen Krebsbetroffenen, dass die medizinische Versorgung nicht so schnell sichergestellt ist, wie erhofft oder wie es notwendig wäre. Insbesondere der Registrierungsprozess verzögert sich. Hier gilt es zu beachten:

 

Auch wenn sich die Registrierung unverschuldet verzögert, kann laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem Bundesinnenministerium (BMI) schon die Bitte um Unterstützung bei der zuständigen Behörde oder gegenüber einem Krankenhaus ausreichen, damit geflüchtete Ukrainer und Ukrainerinnen Anspruch auf medizinische Versorgung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz haben. Denn: Diese Bitte gelte als Schutzgesuch.

Selbst wenn es mit der Registrierung, der Ausstellung des Ankunftsnachweises oder des Behandlungsscheins nicht vorangeht: Nehmen Sie trotzdem möglichst frühzeitig mit einer Klinik oder einer ärztlichen Praxis Kontakt auf, um zu klären, wie die Krebsbehandlung fortgesetzt oder begonnen werden kann. Hier eignen sich auch die Anlaufstellen, die die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zusammengestellt hat.

Nicht jeder Ort in Deutschland ist gleichermaßen gut aufgestellt, die medizinische Versorgung ukrainischer Geflüchteter sicherzustellen. Sie sollten sich darauf einstellen, für die Krebsbehandlung möglicherweise den Ort wechseln zu müssen.

Wenn Sie aus der Ukraine stammen und Krebs haben, melden Sie sich bei entsprechenden Problemen beim Krebsinformationsdienst. Wir versuchen, Sie zu unterstützen und die richtigen Ansprechpersonen zu finden.

Wenn Sie auf Sprachbarrieren stoßen, suchen Sie sich möglichst vor Ort Unterstützung im Umgang mit Behörden oder bei Arztbesuchen.

Psychologische und psychoonkologische Unterstützung: Die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine können sich für jeden Krebskranken in jeder Phase der Krebserkrankung negativ auf die Psyche auswirken. Obwohl Menschen unterschiedlich auf Krieg und Trauma reagieren, ist davon auszugehen, dass während oder kurz nach der Flucht die psychische Belastung für die Betroffenen sehr hoch ist. Dadurch können sich krebs- oder behandlungsbedingte Beschwerden wie Schmerzen oder schwere Erschöpfung (Fatigue) verstärken. Manche Menschen brauchen deshalb zusätzlich psychologische Unterstützung.

 

Hilfe können Betroffene über die Ukrainische Psychoonkologische Gesellschaft (Ukrainian Psycho-oncology Association, UPOA) erhalten. Deren Psychologen stehen über Facebook weiterhin virtuell für psychologische Unterstützung zur Verfügung.

Außerdem gibt es noch andere internationale psychoonkologische Gesellschaften oder Verbände, die ihre Hilfe anbieten, wie etwa in Polen.

Das Informationsblatt Bewältigung von Krebs in einer Notfall- oder Katastrophensituation (PDF, englisch) der Amerikanischen Krebsgesellschaft bietet für Betroffene eine erste Orientierung.

Im Handbook Germany finden sich in der Rubrik Wo finde ich psychologische Unterstützung? verschiedene nicht-krebsspezifische Anlaufstellen, an die sich Betroffene wenden können.

Corona: Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine können sich in Deutschland auf das Coronavirus testen und gegen SARS-CoV-2 impfen lassen. Auch diese Gesundheitsleistungen werden bezahlt.

 

Fachleute empfehlen Krebspatienten und ihren Angehörigen, sich gegen COVID-19 impfen zu lassen. Abhängig von ihrer persönlichen Erkrankungssituation gehören Krebspatienten zur Risikogruppe für einen schweren Verlauf von COVID-19. Da viele geflüchtete Menschen aus der Ukraine derzeit auf sehr beengtem Raum mit vielen Menschen zusammenleben, ist die Impfung für ukrainische Krebspatienten besonders wichtig.

Das deutsche Robert Koch-Institut (RKI) bietet ein Aufklärungsmerkblatt zur COVID-19-Impfung auch in ukrainischer Sprache an.

https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/2022/news011-ukraine-fluechtlinge-krebspatienten-medizinische-versorgung.php

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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