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Montag, 25. April 2022

UNHCR verstärkt Hilfe in der Ukraine und den Nachbarländern. In Zusammenarbeit mit lokalen Behörden arbeitet UNHCR daran, weitere Aufnahmekapazitäten zu schaffen.

 8 April 2022

Der Krieg in der Ukraine hat eine der größten humanitären Krisen und eine enorm rasch steigende Fluchtbewegung ausgelöst. Innerhalb von sechs Wochen sind mehr als 4,2 Millionen Menschen aus dem Land geflohen, weitere 7,1 Millionen sind Binnenvertriebene.

 

UNHCR arbeitet eng mit den lokalen Behörden in der Ukraine zusammen, um die Aufnahmekapazitäten zu erhöhen und Platz für weitere Binnenvertriebene zu schaffen. Wichtige Hilfsgüter werden an die von den lokalen Behörden eingerichteten Aufnahmezentren verteilt, um deren Kapazitäten für weitere Binnenvertriebene zu erweitern. UNHCR-Teams arbeiten auch mit den Behörden an verschiedenen Orten zusammen, um zu ermitteln, welche Gebäude renoviert werden müssen, damit sie als Aufnahmezentrum dienen können.

 

In den Teilen des Landes, in denen aktive Kampfhandlungen stattfinden, ist die Bereitstellung von Hilfe weiterhin schwierig. UNHCR versucht weiterhin gemeinsam mit UN- und internationalen Organisationen, lebensrettende Hilfe mit Konvois in schwer getroffene Gebiete wie Mariupol und Kherson zu bringen. Insgesamt vier Konvois konnten bisher unterstützt werden: Zwei nach Sumy, einer nach Kharkiv und einer nach Sieverodonetsk. Außerdem haben wir mit Hilfe von Partnern mehrere zusätzliche Konvois durchgeführt und so 15.600 Menschen mit Hilfsgütern erreicht.

 

Der letzte Konvoi dieser Art fand am 6. April statt, als UNHCR Hilfsgüter nach Sieverodonetsk in Luhansk in der Ostukraine brachte. Seit Wochen leiden die Menschen dort unter fortwährendem Beschuss und Mangel an grundlegenden Dingen wie Wasser, Gas und Strom. Unser Team konnte für 3.000 Menschen Solarlampen, Decken, Hygienesets, Babynahrung und Planen liefern.

 

Gemeinsam mit NGOs unterstützt UNHCR Menschen an den Grenzübergängen und in den Aufnahmezentren. Rund 36.000 Menschen haben an Grenzübergängen, in Transit- und Aufnahmezentren sowie über Hotlines entsprechende Hilfe, wie z.B. Rechtshilfe und psychosoziale Unterstützung sowie Informationen erhalten. Auch an Orten, wo Menschen aus Konfliktgebieten ankommen, ist UNHCR präsent.

 

Partnerorganisationen von UNHCR sind in Donetsk und Luhansk nach wie vor mit erheblichen Schutzkapazitäten präsent. In Regionen, die unmittelbar am umkämpften Gebiet liegen, können über bestehende Netzwerke, insbesondere in Zaporizhzhia, Hilfsgüter verteilt werden.

 

UNHCR sendet auch weiterhin humanitäre Hilfsgüter aus Polen in die Ukraine. Bis heute wurden 96 UNHCR-Hilfsgütertransporte von unserem Lager in Rzeszow aus in die Ukraine geschickt, um Vertriebenen und vom Konflikt betroffenen Menschen zu helfen. Dazu zählen Decken, Hygienesets, Planen, Solarlampen, Unterkunftspakete, Schlafsäcke, Bettwäsche, Kanister, Küchensets, Winterkleidung und Zelthallen.

 

Polen ist nach wie vor das Hauptankunftsland für Flüchtlinge aus der Ukraine und hat seit Beginn des Krieges mehr als 2,5 Millionen Menschen aufgenommen. Aktuell verlangsamt sich das Tempo der Ankünfte, doch insgesamt hält die Fluchtbewegung an. UNHCR-Mitarbeiter*innen haben beobachtet, dass neu ankommende Flüchtlinge aus verschiedenen Teilen der Ukraine kommen, darunter auch aus dem Osten, und viele berichten, dass sie wochenlang zu Hause oder in Notunterkünften unter prekären Bedingungen ausgeharrt haben.

 

Die Bedürfnisse der Flüchtlinge reichen von Zugang zu psychosozialer und medizinischer Hilfe, über Unterkunft, finanzielle Hilfe, Kinderschutz, Zugang zu Bildung und Beschäftigung.

 

In Polen haben Flüchtlinge aus der Ukraine Zugang zu einer staatlichen polnischen Identifikationsnummer (PESEL). Mehr als 700.000 ukrainische Flüchtlinge haben sich bei den Behörden registrieren lassen und haben damit Zugang zu medizinischer und anderer sozialer Unterstützung durch den Staat. 94 Prozent der registrierten Flüchtlinge sind Frauen und Kinder.

 

Um den Flüchtlingen die Möglichkeit zu geben, Prioritäten zu setzen, und um die von den polnischen Behörden geleistete Hilfe zu ergänzen, weitet UNHCR die Bargeldhilfe aus. In den letzten zwei Wochen haben sich mehr als 10.000 Menschen in Warschau registrieren lassen. UNHCR eröffnete diese Woche ein zweites Zentrum in Krakau. In Zusammenarbeit mit dem Staat und nationalen NGOs werden bald weitere Registrierungsstellen eröffnet.

 

Am 1. März hat UNHCR den ersten Regional Refugee Response Plan (RRP) mit einem Bedarf an rund 550 Millionen US-Dollar veröffentlicht. Unter der Koordination von UNHCR wird an einem umfassenderen RRP gearbeitet, der den aktuellen Bedarf widerspiegelt und im April im Detail vorgestellt werden soll. Der überarbeitete RRP wird sich über 10 Monate erstrecken (März – Dezember 2022) und soll 110 Partnerorganisationen umfassen, darunter mehr als 50 lokale NRO, religiöse Organisationen und den akademischen Sektor.

UNHCR

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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