ORDENSGEMEINSCHAFTEN NEHMEN UKRAINISCHE FLÜCHTLINGE AUF
Papst Franziskus hat mit den Worten „Die leer stehenden
Klöster gehören nicht uns, sie sind für das Fleisch Christi da, und das sind
die Flüchtlinge“ in besonderer Weise auch die Ordensgemeinschaften zu einem
Engagement in der Flüchtlingshilfe aufgefordert. Zwar gibt es tatsächlich nur
wenige leerstehende Ordenseinrichtungen, doch eine Vielzahl an Gemeinschaften
hat bereits Möglichkeiten geschaffen, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen.
Zur Themeseite der Flüchtlingsunterbringungen auf orden.de
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TEURE FREIHEIT, GROSSE SORGEN
Br. Nicola Orach, Pfarrer der Antonius-Gemeinde von Lwiw,
ist der Verantwortliche der Franziskaner-Minoriten für die Hilfsaktionen in der
Ukraine. Sofort nach Kriegsbeginn hat er seinen Konvent zu einem
Flüchtlingslager umfunktioniert, wo die Menschen, die in andere europäische
Länder fliehen, Aufnahme finden. Die Grenze zu Polen ist gerade einmal 70
Kilometer entfernt. In seiner Stimme klingen Müdigkeit und Sorge an, aber auch
Festigkeit und Stärke: „Der Krieg herrscht eigentlich schon seit 2014, aber ich
hätte niemals gedacht, dass die Situation so eskalieren würde. Es ist wirklich
schwierig, bei Bombenalarm von Frieden zu sprechen, angesichts des großen
Risikos, wie in der Vergangenheit Sklaven eines Regimes zu werden, das uns
erdrücken will. Wir haben keine Alternative zu einem Sieg, auch wenn uns unsere
Freiheit teuer zu stehen kommen wird.“ Das Leid und die Angst stehen den
Gemeindemitgliedern und den Flüchtlingen, die hier vorbeikommen, ins Gesicht
geschrieben. „Es ist schwierig, ihnen in die Augen zu schauen. Mehr noch als
Franziskaner bin ich ein Mann, der sich Sorgen macht um seine Leute und seine
Heimat. Ich sehe meinen franziskanischen Auftrag aktuell darin, diesen
verstörten Menschen nahe zu sein, ihnen Hoffnung zu geben. Wenn wir es schaffen
wollen, muss jede und jeder von uns seinen Teil dazu beitragen. Wir dürfen uns
nicht dem Chaos und der Angst ergeben!“ (SENDBOTE DES HEILIGEN ANTONIUS JUNI
2022)
25.05.2022
CONGREGATIO JESU: DAS EMMAUS PROJEKT HAT EINEN UKRAINE-TEIL
Sr. Britta Müller-Schauenburg CJ berichtet auf der Website
der Gemeinschaft: „Schon seit einem guten Jahr ist das EMMAUS
Geschichtswohnprojekt trotz Corona-Bedingungen belegt. Aus Deutschland,
Österreich, Tschechien, USA, Japan und Indien sind die Gast- und
Nachwuchswissenschaftlerinnen im Haus und bilden als Fellows eine Lebens- und
Studiengemeinschaft und teilen eine Küche, ein Bad und Gedanken.
Als der Krieg in der Ukraine begann, fragten akademische
Institutionen aus München an bezüglich einer Kooperation zur Hilfe für aus der
Ukraine fliehende Wissenschaftlerinnen. Und da der Wohnbereich des bisherigen
EMMAUS Projekts belegt war, wurde ein komplettes Stockwerk in einem
Schwesternhaus für zusätzliche Gäste eingerichtet und geöffnet.
Sie leben so beieinander, wie die Schwestern immer gelebt
haben – in denselben Räumen. Der neue Ukraine-Teil des EMMAUS Projekts hat uns
Schwestern und die Fellows räumlich noch näher zusammengerückt.
Für das EMMAUS Geschichtswohnprojekts gibt der Ukraine-Teil
einen entscheidenden inhaltlichen Impuls. Alle ukrainischen Fellows sind
hochaktuell befasst mit der Frage nach einem "Erzählen der eigenen
Geschichte" und nach Fremdbestimmung, Überwältigung und Zusammenbrechen
von Identität.“
Hier geht es weiter:
https://www.orden.de/aktuelles/themen/ordensgemeinschaften-zum-krieg-in-der-ukraine/
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