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Sonntag, 10. Juli 2022

Krieg in der Ukraine: Aktuelle Beiträge von Ordensgemeinschaften

ORDENSGEMEINSCHAFTEN NEHMEN UKRAINISCHE FLÜCHTLINGE AUF


Papst Franziskus hat mit den Worten „Die leer stehenden Klöster gehören nicht uns, sie sind für das Fleisch Christi da, und das sind die Flüchtlinge“ in besonderer Weise auch die Ordensgemeinschaften zu einem Engagement in der Flüchtlingshilfe aufgefordert. Zwar gibt es tatsächlich nur wenige leerstehende Ordenseinrichtungen, doch eine Vielzahl an Gemeinschaften hat bereits Möglichkeiten geschaffen, Flüchtlinge aus der Ukraine aufzunehmen. Zur Themeseite der Flüchtlingsunterbringungen auf orden.de

Die folgende Liste wird kontinuierlich durch neue Inhalte ergänzt. Die aktuellsten Beiträge finden Sie oben.

TEURE FREIHEIT, GROSSE SORGEN

Br. Nicola Orach, Pfarrer der Antonius-Gemeinde von Lwiw, ist der Verantwortliche der Franziskaner-Minoriten für die Hilfsaktionen in der Ukraine. Sofort nach Kriegsbeginn hat er seinen Konvent zu einem Flüchtlingslager umfunktioniert, wo die Menschen, die in andere europäische Länder fliehen, Aufnahme finden. Die Grenze zu Polen ist gerade einmal 70 Kilometer entfernt. In seiner Stimme klingen Müdigkeit und Sorge an, aber auch Festigkeit und Stärke: „Der Krieg herrscht eigentlich schon seit 2014, aber ich hätte niemals gedacht, dass die Situation so eskalieren würde. Es ist wirklich schwierig, bei Bombenalarm von Frieden zu sprechen, angesichts des großen Risikos, wie in der Vergangenheit Sklaven eines Regimes zu werden, das uns erdrücken will. Wir haben keine Alternative zu einem Sieg, auch wenn uns unsere Freiheit teuer zu stehen kommen wird.“ Das Leid und die Angst stehen den Gemeindemitgliedern und den Flüchtlingen, die hier vorbeikommen, ins Gesicht geschrieben. „Es ist schwierig, ihnen in die Augen zu schauen. Mehr noch als Franziskaner bin ich ein Mann, der sich Sorgen macht um seine Leute und seine Heimat. Ich sehe meinen franziskanischen Auftrag aktuell darin, diesen verstörten Menschen nahe zu sein, ihnen Hoffnung zu geben. Wenn wir es schaffen wollen, muss jede und jeder von uns seinen Teil dazu beitragen. Wir dürfen uns nicht dem Chaos und der Angst ergeben!“ (SENDBOTE DES HEILIGEN ANTONIUS JUNI 2022)

 

25.05.2022

CONGREGATIO JESU: DAS EMMAUS PROJEKT HAT EINEN UKRAINE-TEIL

Sr. Britta Müller-Schauenburg CJ berichtet auf der Website der Gemeinschaft: „Schon seit einem guten Jahr ist das EMMAUS Geschichtswohnprojekt trotz Corona-Bedingungen belegt. Aus Deutschland, Österreich, Tschechien, USA, Japan und Indien sind die Gast- und Nachwuchswissenschaftlerinnen im Haus und bilden als Fellows eine Lebens- und Studiengemeinschaft und teilen eine Küche, ein Bad und Gedanken.

 

Als der Krieg in der Ukraine begann, fragten akademische Institutionen aus München an bezüglich einer Kooperation zur Hilfe für aus der Ukraine fliehende Wissenschaftlerinnen. Und da der Wohnbereich des bisherigen EMMAUS Projekts belegt war, wurde ein komplettes Stockwerk in einem Schwesternhaus für zusätzliche Gäste eingerichtet und geöffnet.

 

Sie leben so beieinander, wie die Schwestern immer gelebt haben – in denselben Räumen. Der neue Ukraine-Teil des EMMAUS Projekts hat uns Schwestern und die Fellows räumlich noch näher zusammengerückt.

 

Für das EMMAUS Geschichtswohnprojekts gibt der Ukraine-Teil einen entscheidenden inhaltlichen Impuls. Alle ukrainischen Fellows sind hochaktuell befasst mit der Frage nach einem "Erzählen der eigenen Geschichte" und nach Fremdbestimmung, Überwältigung und Zusammenbrechen von Identität.“

 

Hier geht es weiter:

https://www.orden.de/aktuelles/themen/ordensgemeinschaften-zum-krieg-in-der-ukraine/

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

Politische Ideen I

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Politische Ideen III

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