Ruperto Carola Ringvorlesung: Krisenfest? Vortrag: Prof. Dr. Holger Hestermeyer, The Dickson Poon School of Law, King's College London, Fellow, CAPAS Heidelberg Datum: 11. Juli 2022
Neues Nachrichtenzimmer für Journalistinnen und Journalisten. Redaktion: Lilli Cremer-Altgeld, Journalistin & Bloggerin. Kontakt: ukrainepresse@t-online.de
Translate
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten
Lesja Ukrainka „Hoffnung“
Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück,
Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück.
Die Heimat noch einmal wiederzusehen,
Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen,
Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne –
Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, –
Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke
Und dort auch zu denken den letzten Gedanken.
Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück,
Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück.
Lutzk, 1880
Der höhere Friede
Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen
Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf,
Menschen, die im Busen Herzen tragen,
Herzen, die der Gott der Liebe schuf:
Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben,
Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt,
Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben,
Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt;
Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren,
Daß er mich im Weizenfeld erquickt,
Und das Lied der Nachtigall nicht stören,
Die den stillen Busen mir entzückt.
Heinrich von Kleist (1777 - 1811)
Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"
O fort mit dir, herbstliches Klagen!
Die Tage des Frühlings beginnen!
Soll denn in Verzweiflung Verzagen
Die sonnige Jugend zerrinnen?
Ich will aber Frohsinn, nicht Beben,
Mein Lied soll im Unglück ertönen,
Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, -
O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen!
Ich pflanze auf steinigem Felde
Viel Blumen, die rot sind und weiß,
Ich pflanze bei frostiger Kälte
Sie alle auf Schnee und auf Eis.
Mit heißen Tränen begieße
Ich sie bei klirrendem Frost,
Das Eis zergeht, vielleicht sprießen
Sie doch auf, und das ist mein Trost.
Ich schleppe aufs steilste Gebirge
Viel klobige Steine und singe,
Sonst würden die Schreie mich würgen,
Die in die Kehle mir dringen.
Ich schließe die Augen auch nimmer
Und schaue ins Dunkel ganz wach,
Ich suche des Sternes Erschimmern,
Des Königs der finsteren Nacht.
Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben,
Mein Lied soll im Unglück ertönen,
Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, -
O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen!
Lesja Ukrajinka (Pseudonym)
*25.02.1871 - † 01.08.1913
(Übersetzerin Jona Gruber)
Der Antritt des neuen Jahrhunderts
Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden,
Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort?
Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden,
Und das neue öffnet sich mit Mord.
Und das Band der Länder ist gehoben,
Und die alten Formen stürzen ein;
Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben,
Nicht der Nilgott und der alte Rhein.
Zwo gewaltge Nationen ringen
Um der Welt alleinigen Besitz,
Aller Länder Freiheit zu verschlingen,
Schwingen sie den Dreizack und den Blitz.
Gold muß ihnen jede Landschaft wägen,
Und wie Brennus in der rohen Zeit
Legt der Franke seinen ehrnen Degen
In die Waage der Gerechtigkeit.
Seine Handelsflotten streckt der Brite
Gierig wie Polypenarme aus,
Und das Reich der freien Amphitrite
Will er schließen wie sein eignes Haus.
Zu des Südpols nie erblickten Sternen
Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf,
Alle Inseln spürt er, alle fernen
Küsten – nur das Paradies nicht auf.
Ach umsonst auf allen Länderkarten
Spähst du nach dem seligen Gebiet,
Wo der Freiheit ewig grüner Garten,
Wo der Menschheit schöne Jugend blüht.
Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken,
Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum,
Doch auf ihrem unermeßnen Rücken
Ist für zehen Glückliche nicht Raum.
In des Herzens heilig stille Räume
Mußt du fliehen aus des Lebens Drang,
Freiheit ist nur in dem Reich der Träume,
Und das Schöne blüht nur im Gesang.
Friedrich von Schiller (1759 - 1805).
Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka
Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt
Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks.
Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz
Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen?
Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen,
Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen
Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst,
Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden.
Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen,
Leg dein Gesicht auf die graue Erde
І so zaridati, so morgens pochuli,
Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen.
***
Mein Herz brennt - ein heißer Funke
Sorgen leuchteten auf, versengten mich.
Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen?
Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen?
Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht,
Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom,
Brennende Tränen erreichen die Augen nicht,
Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze.
Ich möchte hinaus ins freie Feld,
Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln
Und schluchz, damit die Sterne hören
Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist.
Übersetzung von V. Zvyagintseva
Politische Ideen I
Politische Ideen
- Plato, Republic
- Platon, POLITEIA.
- Politics By Aristotle
- Politik / Aristoteles; hrsg von Otfried Höffe
- M. TVLLI CICERONIS DE RE PVBLICA
- M. TVLLI CICERONIS DE LEGIBVS LIBRI TRES
- Marcus Tullius Cicero: Drey Bücher von den besten Gesetzen
- Siehe auch: Solon. Kleisthenes, Herodot, Thukydides, Polybios. Sowie die Dichter Sophokles und Euripides. Hier ein Beispiel: Grundzüge der athenischen Demokratie/bpb
- Augustinus von Hippo (354-430) De Civitate Dei
- Dante Alighieris Monarchia – Über das rechte Verhältnis von geistlicher und weltlicher Macht
- Heiner Bielefeldt: Von der päpstlichen Universalherrschaft zur autonomen Bürgerrepublik. Aegidius Romanus, Johannes Quidort von Paris, Dante Alighieri und Marsilius von Padua im Vergleich. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Kanonistische Abteilung 73, 1987, S. 70–130
- Niccolò Machiavelli: Macchiavelli's Buch vom Fürsten. Nach A. W. Rehberg's Uebersetzung mit Einleitung und Erläuterung neu herausgegeben von Dr. Max Oberbreyer.
- Niccolò Machiavelli. Mechanik der Macht. Texte Biographie Bibliographie Links.
- Stanford Encyclopedia of Philosophy: Niccolò Machiavelli
- Il Principe di Niccolò Machiavelli. Prima edizione: 1532
Politische Ideen II
Politische Ideen
- Friedrich der Grosse: Der Antimachiavell. Aus dem Französischen von Friedrich v. Oppeln-Bronikowski. Niccolo Machiavelli: Der Fürstenspiegel. Aus dem Italienischen. Verlag: Jena Diederichs, 1922
- Friedrich der Grosse: Der Antimachiavell. Eine kritische Prüfung von Machiavells 'Fürst'
- Deutschlandradio: Der erste Diener seiner Staates. Den Abschluss des Friedrich-Schwerpunkts bildet seine eigene Streitschrift - der Antimachiavel. Sein darin formuliertes Herrscherideal konnte er später nicht unbedingt einhalten. Die Thesen formulierte er in seinen 20ern.
- In einem Gespräch über ‚Politische Theorien‘ sagte mir die Panorama-Redakteurin Dr. Jutta Emcke, Hamburg, dass Friedrich der Große in seinem Spätlebenswerk den Antimachiavel widerrufen habe. (Lilli Cremer-Altgeld, 05.06.2022)
- Jean Bodin
- Bodin, Jean, 1529-1596: Les six livres de la république: avec l'apologie de R. Herpin
- Stanford Encyclopedia of Philosophy: Thomas More
- Gutenberg-DE: Thomas Morus (engl. Thomas More) wurde wahrscheinlich am 7. Februar 1478 in London geboren und wurde am 6. Juli 1535 ebendort hingerichtet. Er war ein englischer Staatsmann und Humanist. Er ist ein Heiliger und Märtyrer der Römisch-Katholischen Kirche (Gedenktag 22. Juni) und Patron der Regierenden, Politiker sowie der Katholischen jungen Gemeinde (KjG): Utopia
- Deutscher Bundestag: Wissenschaftliche Dienste: Thomas Morus – Patron der Regierenden und der Politiker
- APOSTOLISCHES SCHREIBEN ALS "MOTU PROPRIO" ERLASSEN ZUR AUSRUFUNG DES HEILIGEN THOMAS MORUS ZUM PATRON DER REGIERENDEN UND DER POLITIKER. JOHANNES PAUL II. ZU IMMERWÄHRENDEM GEDENKEN
- Genealogie, Biographische Darstellung, Werke, Literatur zu Pufendorf, Samuel Freiherr von (schwedischer Adel 1684, schwedischer Freiherr 1694, Pseudonym Severinus de Monzambano)
- Pufendorf, Samuel von: Einleitung zur Sitten- und Staats-Lehre. Leipzig, 1691.
- Thomas Hobbes: Suche Frieden und halte ihn ein «...die Übertragung der individualistischen Denkweise in die theoretische Betrachtung und ihre Ausgestaltung zu dem Gedanken, dass die Menschheit aus rein auf sich selbst gestellten, nur sich selbst lebenden Individuen bestehe, war erst dem 17. Jahrhundert vorbehalten. Hier trat diese Lehre fast gleichzeitig in der Form weltmännischer Betrachtungen über das Leben und in der einer streng wissenschaftlich gehaltenen Grundlegung der Staatstheorie hervor. Den weltmännischen Repräsentanten jener Ansicht erkennen wir in dem französischen Hofmann, dem Herzog von Larochefoucault, den wissenschaftlichen in dem englischen Philosophen Thomas Hobbes.» Gustav Louis: Über den Individualismus des Hobbes. 1891
- Leviathan, or The Matter, Forme, & Power of a Common-Wealth Ecclesiasticall and Civil (London 1651)
- Leviathan or, The matter, forme and power of a commonwealth, ecclesiasticall and civill von Thomas Hobbes. Thomas Hobbes' Leviathan, from 1651, is one of the first and most influential arguments towards social contract. Written in the midst of the English Civil War, it concerns the structure of government and society and argues for strong central governance and the rule of an absolute sovereign as the way to avoid civil war and chaos.
- Hobbes, Thomas: Thomas Hobbes. Der Mann und der Denker. Von Ferdinand Tönnies. 2. Aufl., Stuttgart, o.J., 249 S., Frommanns Klassiker der Philosophie: Hrsg. von Richard Falckenberg
- The Political Philosophy of Hobbes; Its Basis and Its Genesis. By Leo Strauss. (Oxford: The Clarendon Press. 1936. Pp. xviii, 172.)
- Schmitt, Carl (1938): Der Leviathan in der Staatslehre des Thomas Hobbes. Sinn und Fehlschlag eines politischen Symbols. Hamburg
- The structure of social action. A study in social theory with special reference to a group of recent European writers. Parsons, Talcott, 1902-1979. Verlag: New York and London: McGraw-Hill Book Company, 1937, 1937.
- Thomas Hobbes. Herfried Münkler / Reihe Campus ; Bd. 1068 : Einführungen. „Thomas Hobbes (1588-1679), dessen Denken von den europäischen Konfessions- und Bürgerkriegen des 17. Jahrhunderts geprägt war, steht für einen Paradigmenwechsel innerhalb der politischen Philosophie. Diese ging seit Platon und Aristoteles von der Opposition zwischen gerechtem und ungerechtem Gemeinwesen aus. Hobbes jedoch »erfand« für sein Zeitalter eine neue Opposition: die von Herrschaftslosigkeit und Herrschaft. Chaos und Krieg sollten durch die Einsetzung eines absoluten Souveräns gebannt werden. Damit war Hobbes Wegbereiter einer neuen Regierungsform. Herfried Münklers bekannte Einführung in die Philosophie von Thomas Hobbes liegt nun in einer aktualisierten Neuauflage vor.“
- „Kannst du den Leviathan ziehen mit dem Haken und seine Zunge mit einer Schnur fassen? […] Wenn du deine Hand an ihn legst, so gedenke, daß es ein Streit ist, den du nicht ausführen wirst. […] Niemand ist so kühn, daß er ihn reizen darf; […] Wer kann ihm sein Kleid aufdecken? und wer darf es wagen, ihm zwischen die Zähne zu greifen? […] Seine stolzen Schuppen sind wie feste Schilde, fest und eng ineinander. […] Aus seinem Munde fahren Fackeln, und feurige Funken schießen heraus. […] Die Gliedmaßen seines Fleisches hängen aneinander und halten hart an ihm, daß er nicht zerfallen kann. Sein Herz ist so hart wie ein Stein […] Wenn er sich erhebt, so entsetzen sich die Starken […] Wenn man zu ihm will mit dem Schwert, so regt er sich nicht […] Er macht, daß der tiefe See siedet wie ein Topf […] Auf Erden ist seinesgleichen niemand; er ist gemacht, ohne Furcht zu sein. Er verachtet alles, was hoch ist“ Luther-Übersetzung der Bibel von 1534
- Der Bezug des Leviathan zu unserer heutigen Zeit zeigt sich als „Metapher für Allmacht“ (Wikipedia) in der Literatur, im Film, im täglichen Leben (Computerspiel, Videospiel, Supermachtkette). Ein aktuelles Beispiel in der Politik zeigt dieser Film, der hier näher besprochen wird: „ZEIT ONLINE: "Leviathan": Ungeheuer Russland. Das Epos "Leviathan" ist ein Meisterwerk. Der Spielfilm, der Machtmissbrauch und Korruption in Russland anprangert, hat die Mächtigen dort gegen sich aufgebracht. Von Oliver Kaever
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen