Die Kernforschungsorganisation Cern hat entschieden, den Beobachterstatus für Russland 2024 nicht zu erneuern. Seit März pausiert dieser bereits.
17.06.2022
Die
europäische Organisation für Kernforschung (Conseil Européen pour la Recherche
Nucléaire, Cern) in Genf will ihre Zusammenarbeit mit Russland und Belarus 2024
nicht erneuern. Dann läuft eine Vereinbarung aus, die den Ländern bislang
Beobachterstatus verliehen hatte. Cern sei nach dem Zweiten Weltkrieg für die friedliche
Forschung gegründet worden, teilte die Organisation am Freitag mit. Cern habe
die Forschungszusammenarbeit immer als friedensstiftend gefördert. Der illegale
Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine, unter Beteiligung von Belarus,
widerspreche diesen Prinzipien. Die Beendigung der sei deshalb am Donnerstag
beschlossen worden.
Die
Organisation hatte den Beobachterstatus Russlands bereits im März bis auf
Weiteres ausgesetzt. Diese Maßnahmen blieben in Kraft, hieß es nun. Die Tür für
eine weitere Zusammenarbeit bleibe aber offen, "falls die Umstände dies in
Zukunft erlauben", teilte Generaldirektorin Dr. Fabiola Gianotti mit.
Die
Organisation, die mit ihrem gigantischen Teilchenbeschleuniger den Ursprung des
Weltalls erforscht, hat 23 Mitgliedsländer, darunter Deutschland. Daneben gibt
es assoziierte Mitglieder, wie etwa die Ukraine. Diese Länder können die
Infrastruktur teils nutzen und sind ohne Stimmrecht in Gremien vertreten. Eine
Stufe darunter sind Länder mit Beobachterstatus.
Dpa
https://www.forschung-und-lehre.de/politik/cern-laesst-abkommen-mit-russland-auslaufen-4799
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