Die Gefahr durch Nuklearwaffen in Europa ist wieder brandaktuell: Im Krieg gegen die Ukraine setzt Russland auf nukleare Drohungen. Aber funktioniert „nukleare Abschreckung" – und wenn ja, wie?
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Einleitung
Grundlagen nuklearer
Abschreckung
Das Modell der
Risikoeskalation
Das Modell der
Gewalteskalation
Kritik an der Theorie
der nuklearen Abschreckung
Nukleare
Abschreckung: Eine Einordnung
Nukleare Abschreckung
und der Krieg in der Ukraine
Abschreckung und
Rüstungskontrolle
Einleitung
Die nuklearen Arsenale Russlands und der USA schrumpften
nach dem Ende des Ost-West-Konflikts drastisch. Trotzdem bleiben bis heute mehr
als genug atomare Sprengköpfe, um eine zivilisationsgefährdende Katastrophe zu
verursachen. Aktuelle Klimamodelle unterstützen die aus den 1980er-Jahren
stammende Befürchtung eines „nuklearen Winters“: Ein umfassender nuklearer
Schlagabtausch würde nicht nur Millionen von Menschenleben fordern – er würde
so viel Staub in die Atmosphäre wirbeln, dass durch Dunkelheit und Kälte
Pflanzenwachstum auf Jahre hin unmöglich würde. Die allermeisten Menschen und
größeren Lebewesen würden dies nicht überleben.
Die Bedrohung durch einen Einsatz nuklearer Waffen bleibt
unverändert. Aber im Bewusstsein der breiteren Öffentlichkeit spielten
Nuklearwaffen in den letzten Jahrzehnten trotzdem kaum eine Rolle. Mit der
Zerstörung der europäischen Sicherheitsarchitektur durch den russischen Angriffskrieg
gegen die Ukraine sind sie nun zurück in das Zentrum der Aufmerksamkeit
gerückt. Abschreckung, so hört man nun wieder, solle den Einsatz von
Nuklearwaffen verhindern. Aber funktioniert „nukleare Abschreckung"
zuverlässig – und wenn ja, wie?
Auf den ersten Blick ist die Antwort ganz einfach. Denn das
Konzept der Abschreckung begegnet uns überall. Im Tierreich finden sich
zahllose Beispiele dafür, wie Beutetiere durch Androhung von Gefahr mittels
Farben oder Formen Angriffe von Fressfeinden abzuschrecken versuchen. Auch wir
Menschen setzen in unserem Zusammenleben auf Abschreckung: So droht in modernen
demokratischen Gesellschaften der Rechtsstaat mit Strafe, um Gesetzesbrüche zu
verhindern.
Es geht bei Abschreckung also um die Androhung von Strafe, um
das Verhalten des Gegenübers zu beeinflussen. Abschreckung ist demzufolge nicht
Verteidigung. Vielmehr soll Abschreckung den Gegner vom Angriff abhalten, so
dass eine Verteidigung gar nicht erst notwendig wird. Dreh- und Angelpunkt für
funktionierende Abschreckung ist die Fähigkeit zu und die glaubwürdige
Androhung von Bestrafung (oder Vergeltung). Dieser Mechanismus kommt bei der
nuklearen Abschreckung in besonderem Maße zum Tragen – denn es brauchen nur
einige wenige Nuklearwaffen ihr Ziel zu erreichen, um dem Gegner immensen
Schaden zuzufügen. Eine wirksame Verteidigung gegen Nuklearwaffen ist kaum
möglich.
Hier geht es weiter:
https://www.bpb.de/themen/militaer/deutsche-verteidigungspolitik/508040/nukleare-abschreckung/
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