Kultusministerkonferenz: Lübecker Erklärung zum Krieg in der Ukraine und seinen Auswirkungen
29.03.2022 Internationalisierung Deutschlands,
Bi-/Multilaterales
Im Rahmen der 377. Sitzung der Kultusministerkonferenz
(KMK), die am 11. März in Lübeck stattfand, verurteilten die in Deutschland für
Bildung und Wissenschaft zuständigen Ministerinnen und Minister von Bund und
Ländern den Bruch des Völkerrechts durch den Angriffskrieg Russlands auf die
Ukraine. Gleichzeitig erklärten sie ihre Solidarität mit den
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie den Studierenden in und aus der
Ukraine und kündigten an, diesen eine Wissenschaftsbrücke nach Deutschland zu
bauen.
Zum Aufbau der Wissenschaftsbrücke heißt es in der Erklärung
unter anderem:
"Das Bundesministerium für Bildung und Forschung sowie
die Wissenschaftsministerien der Länder und die Allianz der
Wissenschaftsorganisationen streben an, dafür eine zentrale Kontaktstelle für
Studierende sowie für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu schaffen,
über die Informationen zu konkreten Unterstützungsmaßnahmen von Bund, Ländern,
Hochschulen, Wissenschaftsorganisationen, Studierendenwerken und Stiftungen
gebündelt und zugänglich gemacht werden. Die Administration der Plattform
erfolgt über den Deutschen Akademischen Austauschdienst. Unser Ziel ist es,
möglichst vielen Personen zu ermöglichen, ihre wissenschaftliche Arbeit bzw.
ihr Studium an deutschen Hochschulen oder Forschungseinrichtungen in Sicherheit
fortzusetzen."
Die KMK ruft außerdem die Wissenschaft auf, Studierende
sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Russland nicht persönlich
für den Krieg in Mithaftung zu nehmen. Anfeindungen und Drohungen gegen
Menschen aus Russland hätten an den Hochschulen keinen Platz. Auch seien die
Freiheit von Wissenschaft, Lehre und Forschung unverzichtbare Bestandteile
unabhängiger Demokratien.
Des Weiteren setzt sich die KMK auch dafür ein, geflüchteten
ukrainischen Lehrkräften – sofern sie dies wünschen und im Rahmen ihres
Aufenthaltsstatus – eine Beschäftigungsmöglichkeit an Schulen zu verschaffen
oder sie weiterzuqualifizieren.
Zur Situation der Kinder und Jugendlichen, die aus der
Ukraine nach Deutschland flüchten äußerten sich auch die Ständige
Wissenschaftliche Kommission (SWK) der KMK und der Sachverständigenrat für
Integration und Migration (SVR) in einem gemeinsamen Pressestatement. Demnach
stelle der Schul- und Kitabesuch einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu
Normalität und Alltag für diese dar. Er solle daher möglichst bald nach der
Ankunft in Deutschland erfolgen.
Im Rahmen des 16. Kulturpolitischen Spitzengesprächs, das
wenige Tage zuvor ebenfalls in Lübeck stattfand, gaben bereits die
Kulturministerinnen,-minister und -senatoren der Länder, die Staatsministerin
des Bundes für Kultur und Medien, die Staatsministerin im Auswärtigen Amt sowie
die kommunalen Spitzenverbände eine gemeinsame „Ukraine-Erklärung“ ab. Darin
verurteilten die Teilnehmenden ebenfalls den Krieg sowie die Beteiligung von
Belarus und erklärten ihre Solidarität mit der Ukraine. Sie vereinbarten, die
aus dem Krieg erwachsende gesamtgesellschaftliche Aufgabe als Bund, Länder und
Kommunen gemeinsam und in enger Abstimmung anzugehen.
Zum Nachlesen
KMK (09.03.2022): Ukraine-Erklärung (PDF; Volltext)
KMK (11.03.2022): Lübecker Erklärung zum Krieg in der
Ukraine und seinen Auswirkungen (PDF; Volltext)
KMK (18.03.2022): KMK benennt Vorsitzenden - Task Force tagt
erstmalig
Pressestatement von SWK und SVR (21.03.2022): Kindern und
Jugendlichen aus der Ukraine rasch Kita- und Schulbesuch ermöglichen
Stellungnahme der SWK (28.03.2022): Unterstützung
geflüchteter Kinder und Jugendlicher aus der Ukraine durch rasche Integration
in Kitas und Schulen (PDF; Volltext)
Bertelsmann Stiftung (29.03.2022): Stiftungen unterstützen
Schulen bei der Aufnahme ukrainischer Kinder und Jugendlicher
Quelle: Kultusministerkonferenz
Redaktion: 29.03.2022 von Andreas Ratajczak, VDI
Technologiezentrum GmbH
Länder / Organisationen:
DeutschlandRusslandUkraineWeißrussland
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen