Da sich die humanitäre Lage in der Ukraine weiter
verschlechtert und unzählige Ukrainerinnen und Ukrainer in Nachbarländern
Zuflucht suchen, setzt die Europäische Kommission alles daran, um auf
verschiedenen Wegen Soforthilfe zu leisten.
Humanitäre Hilfe der EU
Die Kommission kündigt nach einem Aufruf der Vereinten
Nationen zur Nothilfe weitere 90 Mio. EUR für Soforthilfeprogramme an, um vom
Krieg in der Ukraine betroffenen Zivilisten zu helfen. Die Mittel werden den
Menschen in der Ukraine selbst und in Moldau zugutekommen. Dank dieser
zusätzlichen humanitären Hilfe der EU können Nahrungsmittel, Wasser,
Gesundheitsversorgung und Unterkünfte bereitgestellt und somit die wichtigsten
Grundbedürfnisse gedeckt werden.
Katastrophenschutzverfahren der Union
Im Rahmen des Katastrophenschutzverfahrens der Union, an dem
sich derzeit 20 Mitgliedstaaten beteiligen – Belgien, Dänemark, Deutschland,
Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland,
Litauen, Malta, die Niederlande, Österreich, Polen, Rumänien, die Slowakei,
Slowenien, Spanien und Schweden – koordiniert die Kommission zudem die
Bereitstellung von Sachspenden für die Ukraine. So werden unter anderem 8 Mio.
Ausrüstungsgegenstände für die medizinische Grundversorgung versendet und
Katastrophenschutzunterstützung geleistet. Eine erste LKW-Ladung aus Slowenien
ist gestern in der ukrainischen Hauptstadt Kyïv angekommen.
Moldau hat das Katastrophenschutzverfahren aktiviert, um
dorthin geflüchtete Ukrainerinnen und Ukrainer zu unterstützen. Österreich,
Frankreich und die Niederlande haben Moldau bereits Soforthilfe in Form von Ausrüstung
für Unterkünfte und medizinischer Hilfe angeboten.
Die Kommission steht auch mit den anderen Nachbarländern der
Ukraine in ständigem Kontakt und ist jederzeit bereit, auf Anfrage weitere
Unterstützung zu leisten.
Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič‚
erklärte: „Zivilisten zahlen den höchsten Preis bei der illegalen militärischen
Aggression Russlands gegen die Ukraine. Durch den Krieg könnten Millionen von
Ukrainerinnen und Ukrainern vertrieben werden, was innerhalb der Ukraine, aber
auch in den Nachbarländern, in denen sie Zuflucht suchen, einen dramatischen
Anstieg des humanitären Bedarfs zur Folge hätte. Die EU bekundet ihre
uneingeschränkte Solidarität mit dem ukrainischen Volk. Unsere bisherige
finanzielle Unterstützung wird es den humanitären Partnern ermöglichen,
dringend benötigte Hilfe zu leisten. Ich fordere die gesamte internationale
Gebergemeinschaft nachdrücklich auf, sich ebenso großzügig zu zeigen.“
Hintergrund
Nach der russischen Invasion der Ukraine bahnt sich eine
humanitäre Tragödie an. Der Einsatz von Waffen verursacht großes menschliches
Leid, zivile Opfer, Schäden an zivilen Infrastrukturen, Massenvertreibungen und
eine Verschlimmerung der infolge jahrelanger Konflikte und der
COVID-19-Pandemie bereits angespannten humanitären Lage.
Die EU unterstützt bereits seit 2014 Vertriebene aus der
Ostukraine und anderweitig von dem dortigen Konflikt Betroffene. Seitdem hat
die EU mehr als 193 Mio. EUR an humanitärer Hilfe für die Ukraine
bereitgestellt, um Tausenden von Vertriebenen und Einwohnern sowohl in nicht
von der Regierung kontrollierten als auch in von der Regierung kontrollierten
Landesteilen zu helfen.
Weitere Informationen
Factsheet Ukraine
https://ec.europa.eu/commission/presscorner/detail/de/ip_22_1462
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