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Freitag, 24. Juni 2022

Metsola: Gewährung des Kandidatenstatus für die Ukraine und Moldau wird die EU stärken

Die Gewährung des Kandidatenstatus für die Ukraine und Moldau würde nicht nur die beiden Länder, sondern auch die EU stärken, so Metsola gegenüber den Staats- und Regierungschefs der EU.

 

Die Präsidentin des Europäischen Parlaments sprach zu Beginn eines EU-Gipfels am 23. Juni 2022, auf dem der Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die EU-Beitrittsanträge der Ukraine, der Republik Moldaus und Georgiens erörtert wurden.

 

„Ich weiß, dass es keine einfachen Antworten oder Entscheidungen gibt, aber seien Sie versichert, dass es falsche Entscheidungen gibt, die wir vermeiden müssen“, sagte Metsola. „Und es wäre eine historisch falsche Entscheidung, der Ukraine und Moldau heute nicht den Kandidatenstatus zu gewähren oder Georgien eine klare Perspektive zu geben.“

 

Sie fügte hinzu: „Wir sollten uns darüber im Klaren sein, dass dies nicht nur ein symbolischer Akt ist, sondern dass dies die EU, die Ukraine und Moldau stärken wird. Es wird den Menschen hier sowie dort zeigen, dass unsere Werte mehr zählen als Rhetorik. Diese Hoffnung kann zu Ergebnissen führen. Und andere Länder, die darauf warten – die Länder des westlichen Balkans –, müssen ebenfalls sehen, dass Hoffnung zu Ergebnissen führt. Es ist an der Zeit.“

 

In Bezug auf die Auswirkungen des russischen Krieges in der Ukraine sagte die Präsidentin des Europäischen Parlaments: „Wir müssen erkennen, dass die Inflationsmüdigkeit einsetzt, dass wir in vielen Fällen feststellen, dass die Widerstandskraft unserer Bürger gegenüber den sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen nachlässt und dass wir uns stärker wehren müssen. Wir müssen dem Narrativ des Kremls entgegentreten und nicht die Ängste schüren, die er verbreitet.“

 

Metsola sagte auch, die aktuelle Situation dürfe kein Grund sein, von den Klimazielen der EU abzurücken. „Es geht sowohl um Sicherheit als auch um die Umwelt. Mein Appell ist daher, dafür zu sorgen, dass kurzfristige Sofortmaßnahmen mittelfristig nicht zur neuen Normalität werden.“

 

Um die steigenden Kosten und die Inflation in den Griff zu bekommen, sei ein „stetiges, klares und gemeinsames Vorgehen“ erforderlich, so die Präsidentin. Sie sagte, es wäre falsch, die Sorgen über die Preise zu vernachlässigen, da in vielen Ländern der Höhepunkt noch nicht erreicht sei.

 

Die Hilfe für die Ukraine müsse beschleunigt und die Sanktionen gegen Russland verschärft werden, sagte sie. Die EU sollte die Ukraine auch beim Export ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse unterstützen.

 

Abschließend ging Metsola auf die Zukunft der EU ein und erklärte, ein Konvent zur Überarbeitung der EU-Verträge sei notwendig, um die Handlungsfähigkeit der Union in wichtigen Bereichen zu erhöhen: „Wir müssen bereit sein, unsere Arbeitsweise zu überprüfen und zu sehen, wo wir besser werden können. “


https://www.europarl.europa.eu/news/de/headlines/eu-affairs/20220616STO33221/metsola-kandidatenstatus-fur-die-ukraine-und-moldau-wird-die-eu-starken 

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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