Mehr als fünf Millionen Menschen sind laut Angaben des
UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR vor dem Krieg in der Ukraine ins Ausland
geflohen, etwa 7,1 Millionen Menschen sind innerhalb des Landes auf der Flucht.
Mit einem für den Krankentransport umgebauten Zug ist es uns gelungen,
Schwerverletzte zu evakuieren: Aus Saporischschja und Kramatorsk wurden
Patient*innen nach Lwiw, Dnipro und Kyjiw gebracht. Dort können sie weiter
medizinisch versorgt werden. In Hostomel in der Nähe von Butscha und Kyjiw
haben wir ein neues Projekt ins Leben gerufen und bieten den Menschen
medizinische Grundversorgung und psychologische Betreuung. Derzeit sind 610
Mitarbeiter*innen von uns in der Ukraine im Einsatz.
Krankenhäuser werden getroffen
In der ukrainischen Stadt Mykolajiw wurden unsere
Mitarbeiter*innen bei einem Treffen mit Vertreter*innen der Gesundheitsbehörden
und dem anschließenden Besuch einer onkologischen Klinik Zeugen eines Angriffs
auf ein Krankenhaus. Im Moment prüfen wir, wie wir unsere geplanten Aktivitäten
in Mykolajiw ausweiten können.
Etwa zehn Minuten lang ereigneten sich mehrere Explosionen
in unmittelbarer Nähe unserer Mitarbeitenden. Als unser Team die Umgebung des
Krankenhauses verließ, haben sie mehrere Verletzte und mindestens eine Leiche
gesehen. Wir können jedoch keine genaue Zahl an Toten und Verletzten nennen.
Glücklicherweise wurden unsere Mitarbeitenden nicht verletzt.
- Michel-Olivier Lacharité, unser Einsatzleiter in
Odesa
Zivilist*innen und humanitäre Helfer*innen müssen geschützt
werden! Fliehende brauchen sichere Fluchtwege und den Zugang zu humanitärer
Hilfe – nicht nur in für humanitäre Korridore ausgewiesenen Zeiten. Und
humanitäre Helfer*innen, Gesundheitspersonal und Patient*innen dürfen kein Ziel
von Angriffen sein.
So helfen wir
Wir liefern medizinische und humanitäre Hilfsgüter: Seit
Kriegsbeginn haben wir mehr als 800 Tonnen in die Ukraine gebracht.
Wir schulen und beraten ukrainische Krankenhäuser - so z.B.
in Odesa - im Umgang mit Kriegsverletzungen und bei Notfällen, in denen
gleichzeitig eine große Zahl an Patient*innen eingeliefert wird.
Wir versorgen Menschen in unseren mobilen Kliniken in
Charkiw und Umgebung. Mit zwei für medizinische Zwecke umgebauten Zügen
evakuieren wir Patient*innen aus Brennpunkten, wie Saporischschja und
Kramatorsk.
Angstzustände, Panikattacken und Schlafstörungen sind
häufige Symptome bei den Menschen. Wir legen einen Fokus auf Aktivitäten im
Bereich der psychischen Gesundheit, indem wir ukrainische Psycholog*innen
unterstützten und Ersthelfer*innen für psychologische Hilfe ausbilden. Wir
unterstützen z.B. Frauenhäuser rund um Kyjiw mit Schulungen und Beratungen zur
psychischen Gesundheit. Auch betreiben wir eine Telefon-Hotline für Menschen
u.a. in Kyjiw und Charkiw, die von sexualisierter und häuslicher Gewalt
betroffen sind und bieten vertrauliche Beratungsgespräche an.
Wir helfen in den Grenzregionen in der Slowakei und in
Russland bei der Versorgung von Geflüchteten. Auch in Belarus sind wir bereit,
Unterstützung zu leisten, sollte der Bedarf entstehen.
Weitere Videos über unsere Ukraine-Hilfe finden Sie auf
unserem YouTube-Kanal.
Jetzt anschauen
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/unsere-arbeit/einsatzlaender/ukraine
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