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Freitag, 17. Juni 2022

Deutschlandfunk: Nach Ukraine-Reise: Lob und Kritik an Scholz


+++ Österreich begrüßt den Besuch von Bundeskanzler Scholz in Kiew als wichtiges Signal. +++ Bundeswirtschaftsminister Habeck will Energie-Sparmaßnahmen notfalls per Gesetz durchsetzen. +++ Russlands Präsident Putin spricht auf einem Internationalen Wirtschaftsforum.+++ 

+++ Nach Ansicht der SPD-Ko-Vorsitzenden Esken hat Bundeskanzler Scholz mit seiner Reise nach Kiew ein klares Signal gesetzt.

Deutschland stehe fest an der Seite der Ukraine, sagte Esken im Deutschlandfunk. Die sei nun unmissverständlich klar geworden. Die zugesicherte Unterstützung des ukrainischen EU-Beitrittsgesuchs sei zudem mehr als ein Symbol. Frankreich, Italien und Deutschland hätten bedeutenden Einfluss im europäischen Rat sowie in der Europäischen Union insgesamt. Sie sei daher zuversichtlich, dass die Ukraine sich schon bald auf dem Weg in Richtung Europa machen könne.

+++ Der österreichische Außenminister Schallenberg hat den Besuch von Bundeskanzler Scholz in Kiew begrüßt.

Die Unterstützung für das EU-Beitrittsgesuch der Ukraine durch Scholz und drei weitere europäische Spitzenpolitiker sei grundsätzlich ein wichtiges Signal, sagte er im Deutschlandfunk. Alle EU-Staaten müssten einer Aufnahme zustimmen. Es dürfe aber keine Überholspur und keine Rabatte für die Ukraine geben. Es gebe andere Länder wie Albanien oder Nordmazedonien, die schon viel länger auf einen Beitritt in die EU warteten.

+++ Der bayerische Innenminister Herrmann hat Vorwürfe zurückgewiesen, dass sich ukrainische Flüchtlinge in Deutschland nicht willkommen fühlen.

Das sei eine Unverschämtheit und gehe vollkommen an der Realität vorbei, sagte der CSU-Politiker und Vorsitzende der Innenministerkonferenz. Hermann verwies auf eine sehr große Hilfsbereitschaft und Willkommenskultur bei den Bundesbürgern - auch fast vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskrieges. Der ukrainische Botschafter Melnyk hatte erklärt, dass sich viele Flüchtlinge in Deutschland nicht wohlfühlten.

+++ Wirtschaftsminister Habeck will notfalls gesetzliche Energiesparmaßnahmen durchsetzen.

Sollten die Gasspeichermengen nicht zunehmen, dann werde man weiter Maßnahmen zur Einsparung vornehmen müssen, sagte Habeck im ARD-Fernsehen angesichts der jüngsten Drosselung russischer Gaslieferungen nach Deutschland. Er sprach von einer ernsten Lage. Für die nächste Zeit sei die Versorgungssicherheit gewährleistet. Aber es sei auch klar, dass man mit vollen Energiespeichern in den Winter gehen müsse. Derzeit seien die Speicher zu 56 Prozent gefüllt.

+++ Vertreter der Ampel-Parteien bewerten den Besuch von Bundeskanzler Scholz in der Ukraine positiv.

Der Vize-Vorsitzende der FDP-Fraktion, Lambsdorff sprach von einem historischen Besuch. Es gebe jetzt keinerlei Zweifel mehr daran, auf wessen Seite Deutschland und Europa stünden, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Vor allem die Aussagen zum EU-Kandidatenstatus, zum Wiederaufbau des Landes und Sicherheitsgarantien nach Beendigung der Kampfhandlungen seien in dieser Klarheit nicht zu erwarten gewesen, so Lambsdorff. Auch der Vorsitzende der SPD, Klingbeil, zeigte sich zufrieden mit der Reise des Kanzlers. Es müsse alles dafür getan werden, Europa geopolitisch zu stärken, sagte Klingbeil Zeitungen des Netzwerks.

+++ Die EU-Kommission veröffentlicht am Nachmittag ihre Stellungnahme zur Beitrittskandidatur der Ukraine.

Es wird mit einem Kandidatenstatus unter Auflagen gerechnet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur will die EU-Kommission deutlich machen, dass weitere Fortschritte im Beitrittsprozess an die Erfüllung konkreter Bedingungen geknüpft werden sollten. Bei der Ukraine geht es demnach vor allem um Fortschritte bei der Rechtsstaatlichkeit und im Kampf gegen Korruption.

 

Die Kommissionsempfehlung ist Grundlage für die Beratungen der europäischen Staats- und Regierungschefs auf dem Brüsseler EU-Gipfel kommende Woche.

+++ Der russische Präsident Putin spricht auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg.

In einem vorab veröffentlichten Grußwort machte Putin die internationalen Sanktionen gegen sein Land für die weltweit steigenden Preise und den Getreidemangel in vielen Ländern verantwortlich. Auch der chinesische Präsident Xi Jinping will sich bei dem hochrangigen Wirtschaftstreffen äußern; er wird per Videoübertragung zugeschaltet. Zu dem Forum sind zahlreiche Vertreter aus Asien und Afrika eingeladen - allerdings keine Abgesandten aus Ländern, die die russische Regierung als "unfreundlich" bezeichnet. Dazu gehören unter anderem die EU-Staaten und die USA.

https://www.deutschlandfunk.de/newsblog-russland-ukraine-konflikt-100.html

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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