Da der humanitäre Bedarf in der Ukraine aufgrund der illegalen russischen Invasion weiter steigt, unterstützt die EU Hilfsorganisationen direkt vor Ort. Dafür hat die EU zwei Lagerhäuser in Winnyzja und Dnipro eingerichtet und vollständig finanziert. Zudem hat sie Aufträge für Lkw-Transporte vergeben, um humanitäre Hilfe zu den Bedürftigen zu befördern. Diese von der EU finanzierten humanitären Dienstleistungen sind für Hilfsorganisationen im Rahmen der neuen Kapazität für europäische humanitäre Hilfe kostenlos. Der EU-Kommissar für Krisenmanagement, Janez Lenarčič‚ erklärte: „Humanitäre Grundsätze werden durch den anhaltenden Krieg gegen die Ukraine verletzt. Die EU unterstützt weiterhin Zivilisten, die vor dem Krieg in Nachbarländer fliehen, aber wir müssen auch die Hilfe für diejenigen fortsetzen, die die Ukraine nicht freiwillig oder gezwungenermaßen verlassen, sondern im Land bleiben.“
Die
von der EU unterstützten Lkw-Transporte in der Ukraine begannen im April dieses
Jahres. Bisher haben sie mehr als 18 humanitäre Partner aus der EU und der
Ukraine durch die Lieferung von 56 Sendungen mit mehr als 750 Tonnen
humanitärer Fracht unterstützt. So konnte Hilfe in schwer erreichbare Bezirke
wie das Stadtzentrum von Charkiw und Kramatorsk gelangen. Die bereits
geleistete humanitäre Hilfe umfasst Nahrungsmittel und Grundbedarfsartikel,
Hygieneartikel und medizinische Hilfsgüter. Das Lagerhaus in Winnyzja verfügt
auch über eine Anlage mit Temperaturregelung, um die Einhaltung der
Lagervorschriften für Artikel wie Arzneimittel zu gewährleisten.
Hintergrund
Der
Krieg in der Ukraine hat bereits mehr als 6,8 Millionen Menschen
gezwungen, in Nachbarländer wie Ungarn, Moldau, Polen und die Slowakei zu
fliehen. Die meisten von ihnen sind Frauen und Kinder. Es handelt sich um die
am schnellsten wachsende Flüchtlingskrise weltweit.
Die
Kommission setzt alles daran, für die Menschen, die vor dem Krieg in der
Ukraine fliehen, Soforthilfe bereitzustellen. Sie hilft den Nachbarländern
dabei, ihren Einsatz zu verstärken und leistet selbst innerhalb der Ukraine
Unterstützung. Trotz der schweren Kämpfe, die den Zugang zur Ostukraine
erheblich behindern, stellen die humanitären Partner der EU sicher, dass die Hilfe
auch in den nur eingeschränkt erreichbaren Gebieten die am stärksten
gefährdeten Bevölkerungsgruppen erreicht. Anfang April führte die Kapazität für
europäische humanitäre Hilfe (EHRC) eine erste Hilfsoperation für die Ukraine
in der Republik Moldau durch, bei der das EU-Zentrum in Chisinau eingerichtet
wurde und von der EU finanzierte Unterkünfte bereitgestellt wurden.
Darüber
hinaus haben alle 27 EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen und die Türkei der
Ukraine im Rahmen der bislang umfangreichsten Operation des
Katastrophenschutzverfahrens der Union Sachleistungen angeboten. Dazu gehören
u. a. die Lieferung medizinischer Hilfsgüter, mobile Krankenhäuser,
Unterkünfte, Krankenwagen, Brandbekämpfungsausrüstung und Nahrungsmittel.
Angesichts des großen Bedarfs hat die Kommission auch medizinische Ausrüstung
aus den rescEU-Beständen in Deutschland, den Niederlanden, Ungarn und
Griechenland mobilisiert.
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