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Mittwoch, 1. Juni 2022

Vidnova - neues Stipendienprogramm für Aktivist:innen aus der Ukraine / Stiftung EVZ fördert Soforthilfe und Unterstützung von Zivilgesellschaft in der Ukraine

Vidnova heißt ein neues Aufnahmeprogramm für geflüchtete ukrainische Aktivist:innen. Das Vorhaben Vidnova - deutsch für Wiederherstellung - umfasst mehrmonatige Stipendien für Akteur:innen der ukrainischen Zivilgesellschaft. Sie erhalten über Vidnova monatlich bis zu 1.500 Euro und weitere Mittel, um eigene Projekte umzusetzen. NGOs in ganz Europa werden für die Stipendiat:innen Aufnahmeorganisation und ermöglichen so, dass diese sich auch im Exil für die Ukraine engagieren können. Trainings, juristische Beratung und Vernetzungstreffen komplettieren das Angebot. Aktivist:innen und Aufnahmeorganisationen können sich ab jetzt bewerben. Vidnova wurde konzipiert von der commit gGmbH von MitOst e.V. und der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ). Ein Bündnis aus Stiftung EVZ, Robert Bosch Stiftung, Gerda Henkel Stiftung und weiteren Organisationen fördert das Programm.

 

Annette Schavan, Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung EVZ: "Die Zivilgesellschaft in Europa öffnet temporäre Schutzräume für ukrainische Aktivist:innen - das Programm Vidnova symbolisiert damit die Hoffnung auf schnellen Wiederaufbau und eine friedliche Zukunft der Ukraine. Die Stiftung EVZ steht an der Seite der souveränen und demokratischen Ukraine und ihrer Zivilgesellschaft - bereits seit 2003, aktuell und in der Zukunft. Wir verurteilen den russischen Angriffskrieg, der unendlich viel Leid für die Menschen in der Ukraine mit sich bringt und alle Lehren aus der Geschichte missachtet. Auch wenn der Glaube an Völkerverständigung aktuell schwer erscheint - gerade in Verantwortung an die dunkelsten Taten der deutschen Geschichte - dürfen wir nicht aufhören, uns für Demokratie, Menschenrechte und ein friedliches Miteinander souveräner Staaten einzusetzen."

 

Annegret Wulff, Geschäftsführerin von commit: "Vidnova ermöglicht Aktivist:innen aus der Ukraine, weiter wirken zu können. Sie wissen selbst am besten, welche Unterstützungsinstrumente jetzt sinnvoll sind, diesem Gedanken will das Programm mit einem sehr flexiblen Ansatz Rechnung tragen. Eine starke ukrainische Zivilgesellschaft wird jetzt gebraucht - und auch besonders in der Zukunft."

 

1,174 Millionen Euro Soforthilfe in der Ukraine von der Stiftung EVZ

 

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine wurden von der Stiftung EVZ 1,174 Millionen Euro für 42 Projekte als Soforthilfe bewilligt. Mit dem Geld unterstützen die Partner:innen vor Ort mit Lebensmitteln, Medikamenten, Hygieneartikeln, (Schutz-)Kleidung und vielem mehr. Adressat:innen sind hochbetagte Überlebende der NS-Verfolgung, von denen bei Kriegsausbruch geschätzt bis zu 40.000 in der Ukraine lebten. In den 26 Projekten für die Roma-Community geht es um Soforthilfe für Mitglieder der Minderheit. Diese sind auf ihrer Flucht vielfach mit Antiziganismus konfrontiert.

 

Zudem engagiert sich die Stiftung EVZ im Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine, indem sie die Koordinierungsstelle des Netzwerks finanziert. In dem Netzwerk haben sich Gedenkstätten, Museen, Vereine und Initiativen zusammengeschlossen. Über 300 ukrainische Menschen wurden bisher bei ihrer Flucht, mit Wohnraum und anderen Hilfsmitteln unterstützt.

 

Über die Stiftung EVZ

 

Auftrag der Stiftung EVZ ist es, die Erinnerung an das Unrecht der nationalsozialistischen Verfolgung lebendig zu halten, die daraus erwachsende Verantwortung im Hier und Heute anzunehmen und die Zukunft aktiv zu gestalten. Zentrales Motiv der Stiftungsgründung im Jahr 2000 war die Auszahlung humanitärer Ausgleichsleistungen an ehemalige Zwangsarbeiter:innen des NS-Regimes - ein Meilenstein der deutschen Aufarbeitung. Heute fördert die Stiftung über ihre Handlungsfelder Bilden und Handeln Projekte und Aktivitäten, die den Überlebenden nationalsozialistischer Verfolgung, der Völkerverständigung und der Stärkung von Menschenrechten dienen.

 

Über die commit gGmbH & MitOst e.V.

 

commit gGmbH ist ein Sozialunternehmen, das von der Organisation MitOst e.V. gegründet wurde. MitOst e.V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin und ein internationales Netzwerk, das den kulturellen Austausch, die aktive Bürgerschaft, den sozialen Zusammenhalt und die nachhaltige Entwicklung von Stadt und Land fördert - über kulturelle, sektorale oder sprachliche Grenzen hinweg.

 

Weiterführende Informationen

 

- Vidnova Fellowship: https://vidnova.org

 

- Hilfen für die Ukraine: www.stiftung-evz.de/ukraine

 

- Statement des Vorstands der Stiftung EVZ: www.stiftung-evz.de

 

- Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine: https://hilfsnetzwerk-nsverfolgte.de

 

Pressekontakt:

 

commit gGmbH & MitOst e.V.

Malwina Fendrych

E Fendrych@mitost.org

 

Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)

Katrin Kowark

T +49 (0)30 25 92 97-24

M +49 (0)151 500 470 64

E kowark@stiftung-evz.de

 

Original-Content von: Stiftung EVZ übermittelt durch news aktuell

https://www.stiftung-evz.de/presse/pressemitteilung/vidnova-neues-stipendienprogramm-fuer-aktivistinnen-aus-der-ukraine-stiftung-evz-foerdert-soforthilfe-und-unterstuetzung-von-zivilgesellschaft-in-der-ukraine/

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

Politische Ideen I

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