Mit einer neuen Initiative unterstützt die EU-Kommission mindestens 200 ukrainische Technologie-Unternehmen mit bis zu 60.000 Euro. Die Kommission hat die ehrgeizige Aktion in Höhe von insgesamt 20 Millionen Euro zur Unterstützung der ukrainischen Innovationsgemeinschaft gestartet. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verwies auf das große Potenzial der ukrainischen Start-up-Szene: „Diese wirtschaftliche Leistungsfähigkeit muss unbedingt erhalten bleiben, damit die im Technologiebereich tätigen ukrainischen Innovatoren expandieren und sich weiter in das europäische Innovationssystem integrieren können. Wir wollen, dass sie ihre Tätigkeit auf die europäischen und außereuropäischen Märkte ausweiten“.
Margrethe Vestager, die für das Ressort „Ein Europa für das
digitale Zeitalter“ zuständige Exekutiv-Vizepräsidentin, appellierte an die
europäischen Innovationsakteure, die Hochtechnologie-Gemeinschaft der Ukraine
zu unterstützen und sie damit stärker, widerstandsfähiger und
wettbewerbsfähiger zu machen. Die Kommissarin für Innovation, Forschung,
Kultur, Bildung und Jugend, Mariya Gabriel, ergänzte: „Vor der Invasion
Russlands gab es in der Ukraine eine dynamische Start-up-Szene im Technologiebereich
mit über 1600 Unternehmen. Diese neue Maßnahme zielt darauf ab, diese
fortschrittlichen Entwicklungen zu sichern und die Verbindungen zu den
europäischen Innovationssystemen zu stärken. Dadurch soll gewährleistet werden,
dass ukrainische Start-ups gut dafür aufgestellt sind, zu einer Triebkraft für
den Wiederaufbau der ukrainischen Wirtschaft zu werden.“
Die neue Initiative wurde durch eine gezielte Änderung des
Arbeitsprogramms 2022 des Europäischen Innovationsrats (EIC) möglich. Der EIC
wird ebenfalls nicht-finanzielle Unterstützung anbieten, z. B.
Unternehmensberatungsdienste und Matchmaking. Dies wird ukrainischen
Innovatoren helfen, neue Märkte zu erschließen und von den europäischen
Finanzierungsinstrumenten zu profitieren.
Am 23. Juni wird die Aufforderung anlaufen, Vorschläge
einzureichen. Die Mittel in Höhe von 20 Millionen Euro werden für ein
europaweites Netz von Start-up-Verbänden ausbezahlt, durch das ukrainische
Innovationsakteure unterstützt werden sollen. Dabei werden Synergien mit einschlägigen
EU-Initiativen wie dem Enterprise Europe Network sichergestellt. Der
Europäische Innovationsrat (EIC) will so die Kontinuität der Geschäftstätigkeit
ukrainischer Technologieunternehmen sichern und ihr Wachstum fördern. Ziel ist
es, ukrainische Start-up-Unternehmen auf eine Bewerbung um künftige
EIC-Finanzierungsmöglichkeiten vorzubereiten. Der EIC kann für Start-ups bis zu
17,5 Millionen Euro als Finanzhilfen und Beteiligungsinvestitionen
bereitstellen und weitere private Investitionen bis zum Dreifachen des aus
öffentlichen Mitteln investierten Betrags mobilisieren.
Darüber hinaus ist heute das Abkommen über die Assoziierung
der Ukraine mit dem Programm „Horizont Europa“ und dem Euratom-Programm für
Forschung und Ausbildung nach der Ratifizierung durch die Ukraine in Kraft
getreten. Das Abkommen wurde am 12. Oktober 2021 anlässlich des Gipfeltreffens
EU-Ukraine unterzeichnet. Jetzt stehen europäischen und ukrainischen
Forschenden und Innovatoren, Hochschulen und Unternehmen (einschließlich kleiner
und mittlerer Unternehmen (KMU)) alle Möglichkeiten offen, zu gleichen
Bedingungen zusammenzuarbeiten, um gemeinsame Ziele zu erreichen und kritische
Herausforderungen anzugehen. Angesichts des anhaltenden russischen
Angriffskriegs gegen die Ukraine und der Zusage der EU, der ukrainischen
Forschungs- und Innovationsgemeinschaft konkrete Mittel als Unterstützung
anzubieten, wird sich die Ukraine am Programm „Horizont Europa“ und am
Euratom-Programm beteiligen, ohne für die Jahre 2021 und 2022 einen finanziellen
Beitrag leisten zu müssen. Der Beitrag, der der Ukraine erlassen wurde, beläuft
sich auf rund 20 Millionen Euro.
Diese Unterstützung ergänzt die laufenden Initiativen
„European Research Area for Ukraine“ (Europäischer Forschungsraum für die Ukraine
– ERA4Ukraine), Horizon4Ukraine und ERC for Ukraine (ERC für die Ukraine) sowie
das mit 25 Millionen Euro dotierte spezielle Stipendienprogramm im Rahmen der
Marie-Skłodowska-Curie-Maßnahme (MSCA) für aus der Ukraine geflüchtete
Forscherinnen und Forscher.
Hintergrund
Im Februar 2022 hatte die Kommission das
Jahresarbeitsprogramm des EIC angenommen, mit dem für das Jahr 2022
Finanzierungsmöglichkeiten in Höhe von über 1,7 Milliarden Euro auf den Weg
gebracht wurden. Der im März 2021 als maßgebliche Neuerung im Rahmen des
Programms „Horizont Europa“ ins Leben gerufene EIC ist für den Zeitraum von
2021 bis 2027 mit Mitteln in Höhe von über 10 Milliarden Euro ausgestattet.
Um alle verfügbaren Ressourcen zu mobilisieren und in diesen
schwierigen Zeiten hilfreiche Unterstützung für die Ukraine bereitzustellen,
wurde das EIC-Arbeitsprogramm geändert und eine zusätzliche Aufforderung zur
Einreichung von Vorschlägen für die ukrainische Hochtechnologie-Gemeinschaft
mit großem Potenzial für bahnbrechende Innovationen veröffentlicht. In den
vergangenen Jahren ist die ukrainische Start-up-Szene stetig gewachsen und hat
einen immer größeren Beitrag zum Wirtschaftswachstum des Landes geleistet.
Diese Maßnahme sollte die ukrainischen Technologieökosysteme stärken und
innovative Lösungen für den Wiederaufbau der ukrainischen Wirtschaft und
Infrastruktur nach Kriegsende unterstützen.
Weitere Informationen:
Vollständige Pressemitteilung
Arbeitsprogramm des EIC für 2022
Maßnahmen des EIC für die Ukraine – Factsheet
Bericht des EIC über die erzielte Wirkung (2021)
Finanzierungs- und Ausschreibungsportal
ERA4Ukraine
Internationale Zusammenarbeit mit der Ukraine im Bereich
Forschung und Innovation (FuI)
„Horizont Europa“
Euratom
Europas globales Konzept für Forschung und Innovation
Pressekontakt: Gabriele Imhoff, Tel.: +49 (30) 2280-2820.
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