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Mittwoch, 11. Mai 2022

Woche der Meinungsfreiheit: „Wichtiges Zeichen für Frieden und Freiheit in schwierigen Zeiten“


Rund 60 Veranstaltungen von 45 Partnern / Viele Programmbeiträge weiter abrufbar / Stimmen von Partnern der Aktionswoche

 

Die Woche der Meinungsfreiheit vom 3. bis 10. Mai 2022 hat in ganz Deutschland breite Resonanz gefunden. Rund 45 zivilgesellschaftliche Verlage, Buchhandlungen, Medien, Organisationen und Unternehmen haben auf Initiative des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels die Bedeutung der Meinungsfreiheit für eine freie, demokratische und vielfältige Gesellschaft in den Mittelpunkt gerückt. Vom Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai bis zum Gedenktag an die Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai fanden unter dem Claim #MehrAlsMeineMeinung bundesweit knapp 60 Veranstaltungen, Aktionen und Kampagnen statt. Zahlreiche Schriftsteller:innen, Medienschaffende und Unterstützer:innen wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth, Nina George, Sebastian Fitzek, Svenja Flaßpöhler, Sasha Filipenko oder Dmitrij Kapitelman bezogen mit Programmbeiträgen Stellung und beteiligten sich an der gesellschaftlichen Debatte.

 

„Mit der zweiten Woche der Meinungsfreiheit haben wir ein wichtiges Zeichen für Frieden und Freiheit in schwierigen Zeiten gesetzt. Selten waren Räume der gesellschaftlichen Auseinandersetzung und der Meinungsbildung stärker gefragt als jetzt. Über eine große Bandbreite an Themen und Formaten konnten wir uns in den vergangenen Tagen mit drängenden Fragen unseres Zusammenlebens und der Zukunft unserer Gesellschaft beschäftigen. Wir bedanken uns bei allen Partnern, die diese Woche mit uns gestaltet und es damit ermöglicht haben, viele Menschen zu erreichen“, sagt Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins.

 

Demokratie sichtbar gemacht

 

Für die begleitende mobile Plakatkampagne zur Aktionswoche, umgesetzt von der Frankfurter Agenturallianz, hatten sich zahlreiche Prominente als Testimonials zur Verfügung gestellt. Die Plakate waren dank der Unterstützung von Ströer während der Woche der Meinungsfreiheit bundesweit auf rund 3.300 digitalen Screens zu sehen. Die Kampagnenidee wurde am 5. Mai 2022 mit dem Internationalen Deutschen PR-Preis der DPRG ausgezeichnet. Zahlreiche Medien, von der F.A.Z. über die Weimer Media Group bis zur Waiblinger Kreiszeitung, veröffentlichten pro bono Anzeigenmotive. Auch die Leipziger Gangart Werbung hat sich für die Woche der Meinungsfreiheit engagiert und 18.000 Postkarten mit den Motiven der Aktionswoche an 900 Stellen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen platziert.

 

Thematisch setzten sich die Veranstaltungen in der Woche der Meinungsfreiheit sowohl mit den großen Themen der Zeit wie Krieg und Frieden, Rassismus oder Menschenrechte in Autokratien auseinander als auch mit Fragen, die derzeit die kulturelle Debatte in Deutschland prägen, wie Diversität oder Sensitivity Reading. Die russische Aggression gegen die Ukraine hat die Dynamik der Aktionswoche verstärkt und zu wichtigen Wortmeldungen von Autor:innen und Medienschaffenden geführt.

 

Ein Teil der Veranstaltungen ist weiterhin auf verschiedenen Kanälen abrufbar. Sie sind auffindbar über: www.woche-der-meinungsfreiheit.de. U.a. stehen zur Verfügung:

 

 

Stimmen zur Woche der Meinungsfreiheit 2022

 

„Keine:r hat ein Monopol auf die Wahrheit. Gerade darum müssen wir alle alles für Binnenliberalität und Meinungspluralismus tun. Für das, was Habermas den herrschaftsfreien Diskurs nennt. Deshalb kann es gar nicht genug Wochen der Meinungsfreiheit geben.“

Stephan-Andreas Casdorff, Herausgeber, Der Tagesspiegel

 

„Die Woche der Meinungsfreiheit hat für mich besonders zwei Diskurse offengelegt: Ein Schulfach Medienkompetenz einzurichten – und Meinungsverschiedenheiten gelassener zu bewerten.

Insbesondere Eltern und Lehrenden war es in meinen Gesprächen wichtig, dass die jungen Generationen kritisch und eigenständig Informationskanäle prüfen und einschätzen können.

Ebenso eindrucksvoll: der vielfach geäußerte Wunsch, unterschiedliche oder gar gegensätzliche Meinungen nicht als unversöhnliche Attacken zu stilisieren. Faktisch geht es folglich weniger um Fragen der Meinungsfreiheit oder ihrer Beschränkung – sondern vielmehr um die Frage: Wie wollen wir miteinander reden?

Nina George, Schriftstellerin und Präsidentin des European Writers‘ Council

 

„Die Verteidigung des Rechts auf Meinungsfreiheit ist wichtig für die Verteidigung der Menschenrechte insgesamt. Amnesty International ist deshalb sehr gern Teil der Woche der Meinungsfreiheit.“

Sabine Wessels, Amnesty International

 

„Beim Filmen in der Buchhandlung für die Woche der Meinungsfreiheit ist mir bewusst geworden, wie viel Bücher zur Meinungsfreiheit und zur Befreiung von Diktaturen beitragen. Damit hat sie bei mir das Beste erreicht: Wir Buchmenschen können für Meinungsfreiheit sensibilisieren und sie vermitteln. Jederzeit. Dank guten Büchern in unserem Sortiment“.

Tanja Messerli, Geschäftsführerin, Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband

 

„Der Einsatz für das Recht auf freie Meinungsäußerung ist gerade heute besonders wichtig – das haben unsere Autor:innen in ihren Videostatements auf sehr persönliche und eindringliche Weise deutlich gemacht. Meinungsfreiheit ist nicht nur die Voraussetzung für ein lebendiges Verlagswesen, sie ist die Grundlage von Demokratie und Menschenrechten überall auf der Welt!“

Rebecca Prager, Leitung Unternehmenskommunikation, Penguin Random House Verlagsgruppe

 

„Meinungsfreiheit ist die Grundlage für Vielfalt und friedliches Miteinander. Mit dem deutschen Volkslied ,Die Gedanken sind frei‘ sowie weiteren Liedern wollen wir als Initiative ,3.Oktober – Deutschland singt und klingt‘ auch über die Woche der Meinungsfreiheit hinaus musikalische Zeichen für Freiheit, Einheit und Hoffnung setzen.“

Bernd Oettinghaus, Vorstandsvorsitzender, 3. Oktober – Deutschland singt und klingt e.V.

 

„Mit der Woche der Meinungsfreiheit 2022 ist es uns erneut gelungen, und noch stärker als 2021, das Thema in der Öffentlichkeit zu platzieren und Verlage und Buchhandlungen als Orte der Meinungsfreiheit zu etablieren.  Die Zahl und die Vielfalt der Veranstaltungen waren großartig. Das sollte uns bestärken und Schwung fürs nächste Jahr geben – die Meinungsfreiheit ist lebenswichtig für die Demokratie und für uns Büchermenschen! Das Tagesspiegel-Podium ,Von der Informationskrise zum Informationskrieg?‘, auf dem zwei unserer Autor:innen, Irina Scherbakowa und Klaus Scherer, saßen, war ein Highlight – lebhaft, anregend und kontrovers. Die Frage wird uns weiter beschäftigen – gerade in Zeiten des Krieges in der Ukraine und allem, was daraus für die Informationsvermittlung folgt.“

Margit Ketterle, Verlagsleiterin Sachbuch bei Droemer Knaur und Sprecherin der Interessengruppe Meinungsfreiheit im Börsenverein des Deutschen Buchhandels

 

Partner der Woche der Meinungsfreiheit 2022

  • 3. Oktober - Deutschland singt
  • Amnesty International
  • Berliner Vertretung der Europäischen Kommission
  • Bildungsstätte Anne Frank
  • brand eins
  • Buchkinder Leipzig
  • Bundeszentrale für politische Bildung/bpb
  • Büchergilde Gutenberg
  • Deutschlandfunk
  • Eintracht Frankfurt
  • European Writer’s Council
  • Frankfurter Agenturallianz
  • Frankfurter Allgemeine Zeitung
  • Frankfurter Buchmesse
  • Freiheit Deluxe – Hessischer Rundfunk
  • Friedrich-Naumann-Stiftung
  • Gesamtverband Pressegroßhandel
  • GEW Kreisverband Schaumburg
  • Hochschule RheinMain, Wiesbaden, Rüsselsheim, Department of Design Computer Sciences Media (DCSM)
  • International Journalists Association
  • Jenaer Universitätsbuchhandlung
  • JoinPolitics
  • Klett-Cotta Verlag
  • Leipziger Internet Zeitung
  • Literaturhaus München
  • Margit-Horváth-Stiftung
  • mediacampus frankfurt
  • MELODIVA & Jazz Montez
  • MVB
  • Netzwerk der Literaturhäuser
  • Penguin Random House Verlagsgruppe
  • PEN-Zentrum Deutschland
  • Reporter ohne Grenzen
  • Schweizer Buchhändler- und Verleger-Verband
  • Stadt Leipzig
  • Stern
  • Ströer DERG Media
  • Tagesspiegel
  • Thalia
  • Verband Bildungsmedien
  • Verdi Ortsverein Worms und Worms Verlag
  • Verbrannte Orte
  • Verlag C.H.Beck
  • VS Verband deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller
  • Verlagsgruppe Droemer Knaur
  • Wegesrand
  • Weimer Media Group
  • Zentrum für verfolgte Künste

 

Die Frankfurter Agenturallianz hat den Börsenverein bei der Planung, Organisation und Durchführung der Aktionswoche unterstützt. Sie besteht aus Kreativen und Kommunikationsexpert:innen aus dem Rhein-Main-Gebiet, die größtenteils pro bono für die Initiative arbeiten.

 


 

Twitter: @WdM_2022 | Instagram: @woche_der_meinungsfreiheit | Facebook: @WochederMeinungsfreiheit

 

Frankfurt am Main, 11. Mai 2022

 

Kontakt für die Medien:

 

Börsenverein des Deutschen Buchhandels

Thomas Koch, Pressesprecher

Telefon: +49 (0) 69 1306-293

E-Mail: t.koch@boev.de 

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Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Gedanken zu Krieg und Frieden in Gedichten

Lesja Ukrainka „Hoffnung“

Kenn weder die Freiheit noch Freude und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Die Heimat noch einmal wiederzusehen, Wo Winde und Stürme die Hüttenumwehen, Zu sehen den Dneper durchbrausen die Ferne – Ach, leben und sterben möcht‘ ich dort so gerne, – Die Steppen zu sehen, der Trauben Geranke Und dort auch zu denken den letzten Gedanken. Kenn weder die Freiheit noch Freunde und Glück, Im Herzen blieb mir nur die Hoffnung zurück. Lutzk, 1880

Der höhere Friede

Wenn sich auf des Krieges Donnerwagen Menschen waffnen, auf der Zwietracht Ruf, Menschen, die im Busen Herzen tragen, Herzen, die der Gott der Liebe schuf: Denk' ich, können sie doch mir nichts rauben, Nicht den Frieden, der sich selbst bewährt, Nicht die Unschuld, nicht an Gott den Glauben, Der dem Hasse wie dem Schrecken wehrt; Nicht des Ahorns dunkelm Schatten wehren, Daß er mich im Weizenfeld erquickt, Und das Lied der Nachtigall nicht stören, Die den stillen Busen mir entzückt. Heinrich von Kleist (1777 - 1811)

Contra Spem Spero. "Gegen die Hoffnung hoffe ich"

O fort mit dir, herbstliches Klagen! Die Tage des Frühlings beginnen! Soll denn in Verzweiflung Verzagen Die sonnige Jugend zerrinnen? Ich will aber Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Ich pflanze auf steinigem Felde Viel Blumen, die rot sind und weiß, Ich pflanze bei frostiger Kälte Sie alle auf Schnee und auf Eis. Mit heißen Tränen begieße Ich sie bei klirrendem Frost, Das Eis zergeht, vielleicht sprießen Sie doch auf, und das ist mein Trost. Ich schleppe aufs steilste Gebirge Viel klobige Steine und singe, Sonst würden die Schreie mich würgen, Die in die Kehle mir dringen. Ich schließe die Augen auch nimmer Und schaue ins Dunkel ganz wach, Ich suche des Sternes Erschimmern, Des Königs der finsteren Nacht. Drum will ich stets Frohsinn, nicht Beben, Mein Lied soll im Unglück ertönen, Auch hoffnungslos hoff ich im Leben, - O fort mit Euch, Ächzen und Stöhnen! Lesja Ukrajinka (Pseudonym) *25.02.1871 - † 01.08.1913 (Übersetzerin Jona Gruber)

Der Antritt des neuen Jahrhunderts

Edler Freund! Wo öffnet sich dem Frieden, Wo der Freiheit sich ein Zufluchtsort? Das Jahrhundert ist im Sturm geschieden, Und das neue öffnet sich mit Mord. Und das Band der Länder ist gehoben, Und die alten Formen stürzen ein; Nicht das Weltmeer hemmt des Krieges Toben, Nicht der Nilgott und der alte Rhein. Zwo gewaltge Nationen ringen Um der Welt alleinigen Besitz, Aller Länder Freiheit zu verschlingen, Schwingen sie den Dreizack und den Blitz. Gold muß ihnen jede Landschaft wägen, Und wie Brennus in der rohen Zeit Legt der Franke seinen ehrnen Degen In die Waage der Gerechtigkeit. Seine Handelsflotten streckt der Brite Gierig wie Polypenarme aus, Und das Reich der freien Amphitrite Will er schließen wie sein eignes Haus. Zu des Südpols nie erblickten Sternen Dringt sein rastlos ungehemmter Lauf, Alle Inseln spürt er, alle fernen Küsten – nur das Paradies nicht auf. Ach umsonst auf allen Länderkarten Spähst du nach dem seligen Gebiet, Wo der Freiheit ewig grüner Garten, Wo der Menschheit schöne Jugend blüht. Endlos liegt die Welt vor deinen Blicken, Und die Schiffahrt selbst ermißt sie kaum, Doch auf ihrem unermeßnen Rücken Ist für zehen Glückliche nicht Raum. In des Herzens heilig stille Räume Mußt du fliehen aus des Lebens Drang, Freiheit ist nur in dem Reich der Träume, Und das Schöne blüht nur im Gesang. Friedrich von Schiller (1759 - 1805).

Aus dem Zyklus "Melodien" von Lesja Ukrajinka

Verbrenne mein Herz, Yogo hat Feuer gelegt Es tut mir leid für die heiße Iskra des Stocks. Warum weine ich nicht? Mit klarer sloz Warum werde ich keine schreckliche Mode gießen? Meine Seele weint, meine Seele ist zerrissen, Dass Slyosi nicht in einem reißenden Strom eilen Erreiche meine Augen nicht, wenn du schläfst, Bo trocken їkh fest in einem Feuer entzünden. Ich möchte auf ein sauberes Feld gehen, Leg dein Gesicht auf die graue Erde І so zaridati, so morgens pochuli, Schaob-Leute zhahhivshis auf meinen. *** Mein Herz brennt - ein heißer Funke Sorgen leuchteten auf, versengten mich. Also, warum weine ich nicht, was ist mit Tränen? Ich habe es nicht eilig, sie mit bösem Feuer zu füllen? Meine Seele weint in unausweichlicher Sehnsucht, Aber Tränen fließen nicht in einem lebendigen Strom, Brennende Tränen erreichen die Augen nicht, Der Kummer entwässert sie mit seiner Hitze. Ich möchte hinaus ins freie Feld, Auf den Boden kauern, um sich daran zu kuscheln Und schluchz, damit die Sterne hören Damit die Welt von meiner Traurigkeit entsetzt ist. Übersetzung von V. Zvyagintseva

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