Das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und das Bundesministerium für Gesundheit haben heute eine neue Kontaktstelle für aus der Ukraine geflüchtete Menschen mit Behinderungen und Pflegebedürftige geschaffen. Für die Federführung konnte mit dem Deutschen Roten Kreuz ein Partner mit einschlägiger Expertise und den notwendigen Kontaktnetzwerken gewonnen werden.
Eine
vorausschauende Planung passender Hilfsangebote ist notwendig, um die je nach
Einzelfall häufig komplexen Hilfebedarfe decken zu können.
Der
schreckliche Angriffskrieg in der Ukraine trifft gerade auch Menschen mit
Behinderungen mit all seiner Grausamkeit. So sind in der Ukraine in den ersten
Kriegswochen ganze Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen evakuiert
worden. Diese Menschen kommen meist völlig entkräftet und teilweise
traumatisiert in Deutschland an. Hier müssen wir schnell und unkompliziert die
passenden Unterstützungsangebote zur Verfügung stellen. Das erfordert ein großes
Herz, aber auch Verstand und eine sorgfältige Planung. Mein großer Dank dafür
geht an das Deutsche Rote Kreuz für die Bereitschaft zur Leitung der
Bundeskontaktstelle.
Pflegebedürftige
flüchten häufig in Begleitung von Familienangehörigen. Sie benötigen in
Deutschland rasch niedrigschwellige Hilfen. Wir wissen um die große
Hilfsbereitschaft unter den stationären Pflegeeinrichtungen und sind dankbar
dafür. Wir wollen nun dazu beitragen, diese Hilfsangebote bestmöglich
zugänglich zu machen.
BUNDESGESUNDHEITSMINISTER
PROF. KARL LAUTERBACH
Die
Bundeskontaktstelle stellt grundlegende Informationen rund um das Thema Flucht
und Behinderung/Pflegebedarf über einen Internetauftritt sowie eine Hotline zur
Verfügung. Sie fungiert als Schaltstelle der zahlreichen in das Fluchtgeschehen
involvierten Akteure, an der wichtige Informationen zusammenlaufen und zügig
weitergeleitet werden. In Zusammenarbeit mit den für die Versorgung primär
zuständigen Ländern trägt die Bundeskontaktstelle so dazu bei, schnell passende
Hilfsangebote zu vermitteln. Mit einem Monitoring über bereits erfolgte und
anstehende Transporte hilft sie ferner dabei, das Fluchtgeschehen transparenter
zu gestalten.
Wir stehen
vor großen Herausforderungen. Um an die notwendigen Informationen über das Fluchtgeschehen
zu gelangen, müssen wir in engem Austausch mit den vielen Initiativen stehen,
die Transporte aus der Ukraine vornehmen. Und um nach der Ankunft die inklusive
Versorgung in Deutschland zu organisieren, sind wir vor allem auf die
Unterstützung der Bundesländer angewiesen.
DIE
PRÄSIDENTIN DES DEUTSCHEN ROTEN KREUZES, GERDA HASSELFELDT
Je länger
der russische Angriffskrieg auf die Ukraine andauert, desto länger wird es auch
einen Bedarf an bundesweiter Koordinierung der Aufnahme und Versorgung von
Menschen mit Behinderungen und pflegebedürftigen Personen geben. Dieser
Herausforderung gerecht zu werden, setzt die Bereitschaft zur Kooperation aller
betroffenen staatlichen und nichtstaatlichen Ebenen voraus. Mit der
Bundeskontaktstelle werden daher gleichzeitig von den Ländern 16
Landeskoordinierungsstellen aufgebaut, die die Betreuungssituation vor Ort im
Blick haben und auch konkrete Unterbringungsangebote vermitteln können.
Die
Bundeskontaktstelle erreichen Sie auf folgendem Weg:
Tel.: 030 -
85 404 789 (von 9 bis 17 Uhr) oder Bundeskontaktstelle - Aktuelles - DRK
Wohlfahrtspflege (drk-wohlfahrt.de)
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