Derzeit steigen die Preise in fast allen Produktkategorien –
Experten sprechen schon von einer Inflation 2.0. Zusätzlich befeuern der
Ukraine-Konflikt sowie anhaltende Lieferengpässe und Warenmängel die
Preissteigerungen. Im halbjährlich erscheinenden Report ‚The State of Consumer
Technology & Durables‘ analysiert GfK aktuelle Daten des globalen Markts
und zeigt auf, welche Produktkategorien weiterhin stark nachgefragt werden.
Die Inflation sowie die damit verbundenen steigenden Preise
sorgen für finanzielle Unsicherheit bei den Konsumenten. Nur 34 Prozent der
Verbraucher weltweit glauben, dass sich ihre wirtschaftliche Situation in zwölf
Monaten verbessern wird – 2019 waren es noch 41 Prozent. Auch auf Marktebene
ist eine deutliche Verlangsamung zu sehen. Während das Jahr 2021 mit weltweit
12 Prozent Umsatzwachstum ein voller Erfolg für den Markt der technischen
Konsumgütern war, prognostizieren die Experten von GfK für 2022 nur noch ein
Wachstum von 2 Prozent.
Auf einem langsamer wachsenden Markt wird es für Hersteller
und Händler schwieriger, Marktanteile zu gewinnen. Um trotzdem erfolgreiche
Produkt- und Marketingstrategien zu entwickeln, müssen sie auf verlässliche und
aktuelle Daten zurückgreifen und den Markt beobachten können.
Hybrides Arbeiten: Warum plötzlich jeder einen
Staubsauger-Roboter will
Der Report ‚The State of Consumer Technology & Durables‘
zeigt aber auch, dass es einen Bereich im Markt der technischen Konsumgüter
gibt, der sich weiterhin dynamisch entwickelt: die sogenannte
„@Home“-Kategorie. Hierzu gehören unter anderem Küchen- und Putzgeräte, aber
auch Monitore, Headsets und Laptops. In dieser Kategorie steigt die weltweite
Nachfrage, getrieben durch eine neue Arbeitskultur nach der Pandemie. Denn auch
nach Lockerung der Corona-Maßnahmen ist ein Leben ohne hybrides Arbeiten kaum
noch vorstellbar. Laut einer globalen GfK Social-Media-Umfrage wollen 65
Prozent der Befragten inzwischen bis zu vier Mal pro Woche von Zuhause aus
arbeiten. Dafür brauchen sie die entsprechende technische Ausstattung.
Bestes Beispiel hierfür ist das starke Interesse an neuen
Staubsaugern. Während normale Staubsauger im letzten Jahr immerhin 14 Prozent
Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr aufwiesen, stieg der Verkauf von
Staubsauger-Robotern weltweit sogar um 207 Prozent. Auch Fernseher mit einer
Bildschirmdiagonale größer als 65 Zoll können weiterhin punkten und
verzeichneten in den ersten beiden Monaten des Jahres ein Umsatzplus von 13
Prozent verglichen zum Vorjahreszeitraum. Ebenfalls auf der Gewinnerseite sind
ultradünne Notebooks mit einer Dicke von unter 18 Millimetern, die im Januar
und Februar um 7 Prozent gegenüber den Vorjahresmonaten zulegten.
Vergleichbare Trends lassen sich auch in Deutschland
feststellen. Neben der „@Home“-Kategorie war im ersten Quartal 2022 auch das
Thema „eat@home“ von hohen Wachstumsraten getrieben. Im Vergleich zum Vorjahr
stieg der Umsatz bei Hot Air Fryern, also Heissluft-Fritteusen, um 49 Prozent
und bei Kochfeldern um 29 Prozent. Aber auch viele Smartphone-bezogene Produkte
entwickelten sich positiv. So waren Produkte der Kategorie „Mobile
Enhancements“ – beispielsweise
Ladegeräte, Powerbanks oder Screen Protektoren – bisher sehr gefragt. Diese
Kategorie wuchs insgesamt um 81 Prozent. Auch Audiogeräte verzeichneten im
ersten Quartal ein hohes Wachstum. So stieg der Umsatz bei
Bluetooth-Lautsprechern um 40 Prozent und bei Kopfhörern um 31 Prozent.
Trotz zunehmender Unsicherheit bezahlen Konsumenten also
gerne etwas mehr für Produkte, die ihnen Innovation und einen funktionalen
Mehrwert bieten. So verzeichneten Premiummarken ein Umsatzwachstum von 32
Prozent im Vergleich zu letztem Jahr.
Steigende Preise und Konsumentenunsicherheit – diese
Produktkategorien sind trotzdem gefragt
Prognostizierte Preisentwicklung für das Jahr 2022
Bereits im vergangenen Jahr sind die Preise für technische
Produkte gestiegen. In der T&D-Industrie übte die zunehmende Nachfrage
zusätzlichen Druck auf die Lieferketten aus.
Aktuell stellen der Konflikt in der Ukraine sowie die
wirtschaftlichen Sanktionen gegen Russland die Industrie vor schwierige
Entscheidungen. Wichtige Lieferketten sind von Unterbrechungen bedroht und die
Brennstoffknappheit schränkt die Beschaffung wichtiger Produktionsmaterialien
und -güter zusätzlich ein. Dieser Kostenanstieg drückt die Gewinnspannen der
Hersteller, welche sich gezwungen sehen, zumindest einen Teil dieser
Preissteigerungen an ihre Endverbraucher weiterzugeben.
„Vor diesen Herausforderungen sollten sich Unternehmen für
ihre strategischen Entscheidungen auf fundierte Daten stützen – nicht auf ihr
Bauchgefühl“, kommentiert Alexander Dehmel, Experte für den Tech & Consumer
Durables Markt bei GfK. „Unsere
Datenplattform gfknewron kombiniert Markt- und Konsumentendaten und kann
mithilfe Künstlicher Intelligenz fundierte Prognosen für die Marktentwicklung
der nächsten Monate abgeben. So können wir laut gfknewron in diesem Jahr
vorerst mit einem weiteren Anstieg der Preise rechnen.“
Weitere Informationen zu den Entwicklungen des Tech- und
Durables-Marktes erhalten Sie im kostenfreien Report ‚The State of Consumer
Technology & Durables‘ von GfK.
Zur Studie
Der ‚State of Consumer Technology & Durables Report‘
bietet eine globale Momentaufnahme der Technologie- und Konsumgüterindustrie.
Er beleuchtet die jeweils aktuell wichtigsten Trends im Verbraucherverhalten
sowie Marktgegebenheiten und gibt einen Ausblick für die kommende Monate eines
Jahres. Der Report stützt sich auf Daten aus gfknewron sowie auf das Wissen
erfahrener GfK-Experten und -Datenanalysten.
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