Sechs Wochen lang wütet der Krieg nun schon in der Ukraine.
Seitdem wurden im Durchschnitt 22 Schulen pro Tag angegriffen. Bereits 5,5
Millionen Kinder können nicht mehr zur Schule gehen. Save the Children fordert
den sofortigen Schutz von Zivilist*innen und zivilen Objekten, einschließlich
Schulen und Krankenhäusern, die unter dem besonderem Schutz des humanitären
Völkerrechts stehen und ruft zur schnellen Hilfe auf.
Das sechsjährige Mädchen Olha* lebt mit ihrer Mutter und
Schwester in der Ostukraine, wo der bewaffnete Konflikt bereits im Jahr 2014
begann. Kinder wie Olha* sind seit acht Jahren dem täglichen Risiko ausgesetzt,
durch Beschießungen, Minen und Gewalt verletzt zu werden.
Das sechsjährige Mädchen Olha* lebt mit ihrer Mutter und
Schwester in der Ostukraine, wo der bewaffnete Konflikt bereits im Jahr 2014
begann. Kinder wie Olha* sind seit acht Jahren dem täglichen Risiko ausgesetzt,
durch Beschießungen, Minen und Gewalt verletzt zu werden. © Oksana Parafeniuk /
Save the Children
Seit der Eskalation des Konflikts in der Ukraine wurden laut
dem ukrainischen Ministerium für Bildung und Wissenschaft mindestens 869
Bildungseinrichtungen beschädigt und 83 davon vollständig zerstört. Dabei
fanden 43 % der Angriffe auf Schulen in der Ostukraine statt, wo vor der
Eskalation am 24. Februar mehr als 400.000 Kinder lebten. Allein in der
eingekesselten Stadt Charkiw haben Beschießungen und Bombardierungen bereits 50
Bildungseinrichtungen zerstört.
Bislang sind mehr als zwei Millionen Kinder vor dem Krieg in
der Ukraine geflohen, während sich schätzungsweise noch 5,5 Millionen Kinder im
Land befinden. Diese sind der ernsthaften Gefahr ausgesetzt, durch die
anhaltenden Angriffe körperlich und seelisch verletzt zu werden. Als weitere
Konsequenz müssen viele Kinder ihren Schulbesuch auf unbestimmte Zeit
unterbrechen.
BILDUNG BEREITS VOR DER ESKALATION UNZUREICHEND
Der grausame Krieg hat die ohnehin schon schwierigen
Bedingungen im Bildungsbereich weiter verschärft, denn bereits vor der
Eskalation gaben 30 % der Bildungseinrichtungen in der Ostukraine an, nicht
genügend Lehrkräfte zu haben. Da weiterhin täglich tausende Menschen aus der
Ukraine fliehen, mangelt es immer mehr an Bildungspersonal. Hinzu kommt, dass
der überwiegende Teil der Lehrkräfte weiblich ist und die meisten Menschen, die
aus der Ukraine fliehen, Frauen und Kinder sind. Dieser Umstand verschärft den
Mangel an Bildungspersonal zusätzlich.
Pete Walsh, Länderdirektor von Save the Children in der
Ukraine, sagt:
Die Bildung wird in der Ukraine angegriffen. Alle Schüler
und Lehrer müssen vor den Schrecken dieses Kriegs geschützt werden. Schulen
sollten für Kinder sichere Orte des Lernens sein und müssen jederzeit frei von
Angriffen bleiben. Lernen kann und darf in Krisenzeiten nicht ausbleiben; es
ist entscheidend für den Schutz von Kindern, für ihr Überleben und ihre Zukunft
(…).
Pete Walsh, Länderdirektor von Save the Children in der
Ukraine
ANGRIFFE AUF SCHULEN IN DER OSTUKRAINE SEIT 2014
Schulen in der Ostukraine stehen schon seit Beginn des
Konflikts im Jahr 2014 unter Beschuss. Seitdem wurden dort mehr als 750 Schulen
zerstört, beschädigt oder wegen der erheblichen Gefahren durch die Angriffe
geschlossen.
Dieses zerstörte Gebäude war einst eine Schule in der
Ostukraine, die 1.200 Kinder besuchten. Das Schulgebäude wurde 2015 von
mehreren Granaten getroffen, die das gesamte Dach, mehrere Klassenräume und 160
Fenster zerstörten.
Dieses zerstörte Gebäude war einst eine Schule in der Ostukraine,
die 1.200 Kinder besuchten. Das Schulgebäude wurde 2015 von mehreren Granaten
getroffen, die das gesamte Dach, mehrere Klassenräume und 160 Fenster
zerstörten. © Simon Edmunds / Save the Children
Alle Kinder haben gemäß der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
und der UN-Kinderrechtskonvention das Recht auf Bildung. Angriffe auf Schulen
und andere Bildungseinrichtungen stellen damit eine schwere Verletzung der
Rechte von Kindern dar und können als Kriegsverbrechen gelten. Deswegen fordert
Save the Children die internationale Gemeinschaft dazu auf, der
völkerrechtlichen Verpflichtung nachzukommen und alle notwendigen Vorkehrungen
zu treffen, um Zivilist*innen und zivile Objekte zu schützen. Krankenhäuser,
Schulen, Kinder und Lehrkräfte müssen vor den tödlichen Angriffen bewahrt
werden. Außerdem sollen Bildungseinrichtungen nicht militärisch genutzt und
jeglicher Einsatz von Sprengstoffwaffen in bewohnten Gebieten vermieden werden,
um Menschen und insbesondere Kinder vor schweren Schäden zu schützen.
BITTE UNTERSTÜTZEN SIE UNSERE PETITION!
Save the Children fordert den sofortigen Stopp von Kriegen
gegen Kinder.
Bewaffnete Konflikte und Kriege wie aktuell in der Ukraine,
in Syrien, im Jemen, in Afghanistan oder in afrikanischen Ländern
beeinträchtigen oder zerstören immer mehr Kinderleben. Die Politik bemüht sich
nach wie vor völlig unzureichend, massive Kinderrechtsverletzungen zu
dokumentieren und konsequent zu bestrafen. Save the Children kämpft dafür, dass
sich das ändert.
https://www.savethechildren.de/news/ukraine-jeden-tag-mindestens-20-angriffe-auf-schulen/